Isny
Zu dem Andern so soll auch meniglich wissen und
deß erinnert sein, das Ein Erbarer Rhat den Kir-
chen Pflegern und Zuchtherren, so zu handhabung
und volstreckhung der aufgerichten Ordnungen jet-
zund gesetzt sind oder künfftiglich verordnet wer-
den, Ernstlichen bevolhen hat, ob derselbigen Ord-
nung mit höchstem fleiß und Ernst zuhalten und
alle die jenigen, so darwider handlen, ohne einig ab-
schewen zustraffen und so sich jemand darwider fre-
ventlichen setzen oder aber unser Kirchenpfleger
und Zuchtherren mit worten oder werckhen verach-
ten oder sich wider sie setzen wurde, den- oder die-
selbigen will ain Ersamer Rhat ann guth oder nach
gestalt der sachen am leib zustraffen ihme vorbe-
halten haben. Unnd damit auch alle als ihre liebe
bürger und Einwohner umb Gottes willen mit
höchstem fleiß und Ernst gebetten haben, daß ihr
mit Eweren Ehehalten und Haußgesind hinführo
desto ein Gottsförchtiges, Ersames wesen führen,
vorab ewere Kinder zu Zucht und aller Tugendt auf-
pflantzen und den Leichtfertigen zutrünckhen, un-
seeligen Gottslästern und anderen uppigkeiten nach
Ewerem höchsten fleiß und vermögen abwenden,
Dieweil an stetlichem wesen aller Trost und wolfart
hanget oder, so darwider gehandlet, solches den
gmelten unsern verordneten Kirchenpfleger |4r | und
Zuchtherren anzaigen, damit sie dieselbigen über-
fahrer zu jederzeit desto baß straffen mögen.
[...]b |34r |
Vonn Freventlichem Schwören und Gottßlästern
Nachdem der Allmächtig Gott, unser himmlischer
Vatter, inn seinen hayligen Zehen gebotten2, welche
ein jeder Mensch bey seiner Seelen Seeligkeit mit
höchstem fleiß und ernst zuhalten schuldig ist, ge-
botten hat, das sein Göttlicher Nam durch keinen
Menschen eytel und unnutzlich gebraucht und ge-
b Die ausgelassenen Passagen haben keinerlei Bezug zu
kirchlichen Angelegenheiten.
c Die ausgelassenen Passagen haben keinerlei Bezug zu
kirchlichen Angelegenheiten.
lästert weren solle und sich dann solche freventliche
Gottslästerer nicht allein dardurch und damit der
Gnaden und Barmhertzigkheit Gottes unwürdig
machen, sondern auch, wie die Kayserliche Recht
anzeigen, derohalben der |34v | gehe3 Todt, Pesti-
lentz und andere Plagen und straffen Gottes über
die Menschen kommen, darumb auch solche Gotts-
lästerer nach vermög derselbigen und deß heyl.
Reichs Ordnungen an ihr Leib und leben durch die
Oberkeiten allenthalben im heyl. Reich Ernstlichen
sollen gestrafft werden, derohalben zu abstellung
dises grossen Lasters, so laider allenthalben bei Jun-
gen und alten, Frawen und Mannen, jetzundt im
schwang gehet, so will ein Rhat solche grosse und
freventliche Gottslästerer ann Leib und Leben zu-
straffen vorbehalten und hiemit, sich vor solcher
straff zuverhüetten, menigliche gueter und Christ-
licher Wolmainung aufs allertrewlichsten gewarnet
haben. [...]c |58v |
Erleuterung und Enderung der Satzung
betreffendt die Eheleuth
Nachdem Wir der Eheleuth halber, wie eins des an-
der Erben mög, vor langer Zeit ein Satzung und ord-
nung gemacht haben und aber mit der Zeit befun-
den, daß dasselbig Statut vonn vil leuthen nicht
recht verstanden und für vil zu gemein und unlauter
will außgelegt werden und darumb, künfftige Irrung
und mißverstandt, sovil unß immer müglich ist, zu-
verhueten, so wöllen Rhat und Gemaindt dasselbig
ihr alt Statut, so sich anhebt: Rhat und Gmaindt
haben vestiglich zuhalten gesetzt etc.4 Nachfolgen-
der weiß geendert, erclärt und erleutert haben: |59r |
Wann zway ledige menschen, so vormalß inn
Ehelichem Standt keine Eheliche Kinder überkom-
men, sich ehelichen zusamen verheurathen, allso
Leib an Leib und guett an guett gegenwerttig und
künfftig ohne einig heuratsgeding, für- oder auß-
2 Ex 20,1-17; Dtn 5,6-21.
3 Jähe, plötzliche.
4 Dieses Statut konnte nicht ausfindig gemacht werden.
436
Zu dem Andern so soll auch meniglich wissen und
deß erinnert sein, das Ein Erbarer Rhat den Kir-
chen Pflegern und Zuchtherren, so zu handhabung
und volstreckhung der aufgerichten Ordnungen jet-
zund gesetzt sind oder künfftiglich verordnet wer-
den, Ernstlichen bevolhen hat, ob derselbigen Ord-
nung mit höchstem fleiß und Ernst zuhalten und
alle die jenigen, so darwider handlen, ohne einig ab-
schewen zustraffen und so sich jemand darwider fre-
ventlichen setzen oder aber unser Kirchenpfleger
und Zuchtherren mit worten oder werckhen verach-
ten oder sich wider sie setzen wurde, den- oder die-
selbigen will ain Ersamer Rhat ann guth oder nach
gestalt der sachen am leib zustraffen ihme vorbe-
halten haben. Unnd damit auch alle als ihre liebe
bürger und Einwohner umb Gottes willen mit
höchstem fleiß und Ernst gebetten haben, daß ihr
mit Eweren Ehehalten und Haußgesind hinführo
desto ein Gottsförchtiges, Ersames wesen führen,
vorab ewere Kinder zu Zucht und aller Tugendt auf-
pflantzen und den Leichtfertigen zutrünckhen, un-
seeligen Gottslästern und anderen uppigkeiten nach
Ewerem höchsten fleiß und vermögen abwenden,
Dieweil an stetlichem wesen aller Trost und wolfart
hanget oder, so darwider gehandlet, solches den
gmelten unsern verordneten Kirchenpfleger |4r | und
Zuchtherren anzaigen, damit sie dieselbigen über-
fahrer zu jederzeit desto baß straffen mögen.
[...]b |34r |
Vonn Freventlichem Schwören und Gottßlästern
Nachdem der Allmächtig Gott, unser himmlischer
Vatter, inn seinen hayligen Zehen gebotten2, welche
ein jeder Mensch bey seiner Seelen Seeligkeit mit
höchstem fleiß und ernst zuhalten schuldig ist, ge-
botten hat, das sein Göttlicher Nam durch keinen
Menschen eytel und unnutzlich gebraucht und ge-
b Die ausgelassenen Passagen haben keinerlei Bezug zu
kirchlichen Angelegenheiten.
c Die ausgelassenen Passagen haben keinerlei Bezug zu
kirchlichen Angelegenheiten.
lästert weren solle und sich dann solche freventliche
Gottslästerer nicht allein dardurch und damit der
Gnaden und Barmhertzigkheit Gottes unwürdig
machen, sondern auch, wie die Kayserliche Recht
anzeigen, derohalben der |34v | gehe3 Todt, Pesti-
lentz und andere Plagen und straffen Gottes über
die Menschen kommen, darumb auch solche Gotts-
lästerer nach vermög derselbigen und deß heyl.
Reichs Ordnungen an ihr Leib und leben durch die
Oberkeiten allenthalben im heyl. Reich Ernstlichen
sollen gestrafft werden, derohalben zu abstellung
dises grossen Lasters, so laider allenthalben bei Jun-
gen und alten, Frawen und Mannen, jetzundt im
schwang gehet, so will ein Rhat solche grosse und
freventliche Gottslästerer ann Leib und Leben zu-
straffen vorbehalten und hiemit, sich vor solcher
straff zuverhüetten, menigliche gueter und Christ-
licher Wolmainung aufs allertrewlichsten gewarnet
haben. [...]c |58v |
Erleuterung und Enderung der Satzung
betreffendt die Eheleuth
Nachdem Wir der Eheleuth halber, wie eins des an-
der Erben mög, vor langer Zeit ein Satzung und ord-
nung gemacht haben und aber mit der Zeit befun-
den, daß dasselbig Statut vonn vil leuthen nicht
recht verstanden und für vil zu gemein und unlauter
will außgelegt werden und darumb, künfftige Irrung
und mißverstandt, sovil unß immer müglich ist, zu-
verhueten, so wöllen Rhat und Gemaindt dasselbig
ihr alt Statut, so sich anhebt: Rhat und Gmaindt
haben vestiglich zuhalten gesetzt etc.4 Nachfolgen-
der weiß geendert, erclärt und erleutert haben: |59r |
Wann zway ledige menschen, so vormalß inn
Ehelichem Standt keine Eheliche Kinder überkom-
men, sich ehelichen zusamen verheurathen, allso
Leib an Leib und guett an guett gegenwerttig und
künfftig ohne einig heuratsgeding, für- oder auß-
2 Ex 20,1-17; Dtn 5,6-21.
3 Jähe, plötzliche.
4 Dieses Statut konnte nicht ausfindig gemacht werden.
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