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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (17. Band, 1. Teilband = Baden-Württemberg, 3): Schwäbisch Hall, Heilbronn, Konstanz, Isny und Gengenbach — Tübingen: Mohr Siebeck, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.30656#0607
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42p. Ordnung der deutschen Schulen 1559

Von der Superattendentz der Teutschen
Schulen | cxcvib |
Damit auch die Schulmeister, so Teutsch leeren, nit
ires gefallens handlen, sonder alle sachen diser unser
Ordnung gemeß anrichten unnd der armen Jugent
wolfart gentzlichen bedacht, So wöllen wir hiemit,
das in den jhenigen teutschen Schulen, den die la-
teinischen annectiert, die daselbsten bey den Parti-
cular Schulen verfaßte Inspection durch die verord-
nete Personen nit allein auff die lateinische Schul
verrichtung, sonder auch die teutschen verstanden
unnd zugleich der andern also auch diser halb die
Deputierte ober diser Ordnung halten und, das de-
ren von den Praeceptoribus gelebt und nachgesetzt,
mit ernst darob sein sollen.
Wa aber allein teutsch gelert und gelernt, da sol-
len die Pfarrher selbiger orten die Superattendenten
sein, auch allwegen in acht oder vierzehen tagen un-

versehens, doch zu gelegner zeit, sich in die Schul
verfügen, sehen und acht nemen, wie sich der Schul-
meister gegen den Schuljungen mit Leer unnd Dis-
ciplin halte, auch selber ettliche darunder im Ca-
techismo, Buchstaben, Syllabieren, lesen, auch
schreiben, examinieren, damit er erkündigen mög,
ob der Schulmeister fleissig und was er Frucht bey
den Kindern schaffe, Deßgleichen in der Kirchen
bey dem Gesang, auch Catechismo, auffmerckens
haben, ob der Schulmeister die Kinder fleissig darzu
füre, und was er für feel und mängel befinde, jedes
mals die selben understehn abzustellen. Wa es dann
nit verfahen wölt, solliches mit allen guten umb-
stenden unsern Specialn zu zeit irer Visitation an-
zeigen oder schrifftlichen zustellen, damit sollichs
volgends unser Superintendentz nach ferners ge-
langt und gebürlichs zeitlichs einsehens beschehen
möge, wie dann wir darvon in ander weg fernere ver-
ordnung und bevelch thon.

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