5. Zuchtordnung 1532
unnd ernnstlichen befolhen unnd ain jeden vor scha-
den gewarnet haben.
Unnd damit Obgeschribne sWidergötliche lasters
der bösen, verbotnen Contract unnd Hanndthierun-
gen, Deßgleichen auch der Fürkauff28 in allen wa-
ren, Nichts nitt außgenommen, dester statlicher ver-
hüttet unnd die überthretter der gepür nach ir ver-
diente straff empfahen, So soll ain jeder unnser
uBurger, Unnderthon unnd verwanndteru, der solche
verpotene gewerb unnd Fürkauff gesehen oder dero
in erfarung khommen, auch durch wen unndv von
wem die geübet, unns, Burgermayster unnd Rath,
unverzogennlichen wbey sein gelübten unnd aydenw
annbringen unnd sich hierinnen nichtsx nity verhinn-
dern lassen.
zVon Hurereyz | B2a |
aOrdnen unnd setzen wirab, cdas sich alle unnd jede
unsere Burger, unnderthonen unnd verwanndten,
Junng oder Alt, was Stannds oder wesens die seyen,
so biß hieher in diser Stat unnd Obrigkait in den
unnehrn gesessen oder ains Ergerlichen zuganngs
s-s ZuchtO 1598, 1602, 1615: aigennutzige, wucherliche, un-
billiche und unchristliche handlungen.
t Fehlt ZuchtO 1598, 1602, 1615.
u-u ZuchtO 1598, 1602, 1615: burger unnd underthon, auch
verwandter.
v ZuchtO 1615.
w-w Fehlt ZuchtO 1598, 1602, 1615.
x Fehlt ZuchtO 1602.
y Fehlt ZuchtO 1598, 1615.
z-z Fehlt ZuchtO 1609.
a-a ZuchtO 1609: 1. Unnd erstlichen ordnen unnd setzen wür
hiemitt.
b ZuchtO 1615: wir hiemit.
c-c Fehlt ZuchtO 1598, 1602, 1609, 1615.
d Fehlt ZuchtO 1598, 1602, 1609, 1615.
e ZuchtO 1609, 1615: und.
f ZuchtO 1602, 1609, 1615: einwonerin oder unverburgerte
[ZuchtO 1615: und verburgerte] Weibspersohn.
g-g In ZuchtO 1602 gestrichen. Fehlt 1609, 1615.
h-h ZuchtO 1609, 1615: und darmitt anndern leutten anray-
tzung zur onzucht geben, were deßelbigen beschrayhet
und uff sie beygebracht, die sole unnserer statt [ZuchtO
1615: statt und] obrigkaytt verwißen und kaynes wegs
lennger alhie geduldet werden.
i ZuchtO 1598, 1602: ergernuß unnd zur unzucht anrai-
tzung.
beflissen, Sich desselbigen ergerlichen Lasters hin-
füro ganntz unnd gar wöllen enthalten, Ire beylige-
rin und argwönige Kebsweiber29 on alles verziehen
in Acht tagen nach verkündunng diser unnser
Zuchtordnung von inen hynweg thun und kaine mer
an- oder auffnemen wöllen oder aber dieselbigen
verleumbten Personen in bestimpter zeit der acht
tagen vor Erbarn unnd Glaubhafftigen leuthen zu
der Ehe nemen, Dann welche also in oberzeltem la-
ster des ergerlichen unnd lesterlichen beysitz unnd
offner Hurerey ergriffen, gegen den selbigen unnd
zuverhüetunng offenntlicher schanndt wöllen wir
uns mit ernstlicher straff, unverschont meniglichs,
also erzaygen, darauß menigklich in der that unnser
höchst unnd groß mißfallen spüren sollc.
Ob es sich aberd künnfftigklichen würde begeben
odere zutragen, das ain Ledige einwoneref aynen un-
zymlichen zuganng hette, gdesselbigen also be-
schraydt und kundtbar gemacht unndg halso ann-
dern leuthen damit ergernußi geben, die wöllen wir
unnser Stat unnd Obrigkait verweisen unnd khains
wegs allhie lennger geduldenh.
jFügte es sich aber, das ain oder mehr unser Bur-
j-j ZuchtO 1609, 1615: 2. Am anndern. Wurde aber eine un-
ßer burgerin oder unnder diser statt obrigkaytt angese-
ßene oberzöltter maßen mitt onzymblichem, ergerlichem
zuoganng sich behafft machen und were uf sie beyge-
bracht, die sol uf das erste mahl nach unnserer, eines
er[samen] [fehlt ZuchtO 1615] raths, erkantnuß abge-
strafft und fürtters von solcher ongebür abzuosteen erin-
nert und verwarnnet [ZuchtO 1615: verwarnnet werden].
Wa aber selbige straafen und warnungen nichts fruchten
und würckhen, sonnder eine das anndermahl dises laster
treyben würde, als dann nach grunnttlicher erkunndi-
gung der sachen beschaffenhaytt und des [fehlt ZuchtO
1615] verbrechens diser statt und obrigkaytt verwißen
werden.
3. Wurde dann, fur das drütte, ein ledige mans persohn
ein ledige dochter oder wüttib ohne vorgeende beweys-
liche eheverlobnuß vervallen, es volgende gleych ein
schwengerung oder nitt, und der mann woltte solche
weybs persohn nitt ehelichen und zu kürchen und
straaßen füeren, so sole der mann, der sie geschwänn-
gert, das künndt nemmen und unnderhaltten, darzuo
[ZuchtO 1615: darzuo für die verfellung
28 Vgl. Anm. 25.
29 Konkubinen.
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unnd ernnstlichen befolhen unnd ain jeden vor scha-
den gewarnet haben.
Unnd damit Obgeschribne sWidergötliche lasters
der bösen, verbotnen Contract unnd Hanndthierun-
gen, Deßgleichen auch der Fürkauff28 in allen wa-
ren, Nichts nitt außgenommen, dester statlicher ver-
hüttet unnd die überthretter der gepür nach ir ver-
diente straff empfahen, So soll ain jeder unnser
uBurger, Unnderthon unnd verwanndteru, der solche
verpotene gewerb unnd Fürkauff gesehen oder dero
in erfarung khommen, auch durch wen unndv von
wem die geübet, unns, Burgermayster unnd Rath,
unverzogennlichen wbey sein gelübten unnd aydenw
annbringen unnd sich hierinnen nichtsx nity verhinn-
dern lassen.
zVon Hurereyz | B2a |
aOrdnen unnd setzen wirab, cdas sich alle unnd jede
unsere Burger, unnderthonen unnd verwanndten,
Junng oder Alt, was Stannds oder wesens die seyen,
so biß hieher in diser Stat unnd Obrigkait in den
unnehrn gesessen oder ains Ergerlichen zuganngs
s-s ZuchtO 1598, 1602, 1615: aigennutzige, wucherliche, un-
billiche und unchristliche handlungen.
t Fehlt ZuchtO 1598, 1602, 1615.
u-u ZuchtO 1598, 1602, 1615: burger unnd underthon, auch
verwandter.
v ZuchtO 1615.
w-w Fehlt ZuchtO 1598, 1602, 1615.
x Fehlt ZuchtO 1602.
y Fehlt ZuchtO 1598, 1615.
z-z Fehlt ZuchtO 1609.
a-a ZuchtO 1609: 1. Unnd erstlichen ordnen unnd setzen wür
hiemitt.
b ZuchtO 1615: wir hiemit.
c-c Fehlt ZuchtO 1598, 1602, 1609, 1615.
d Fehlt ZuchtO 1598, 1602, 1609, 1615.
e ZuchtO 1609, 1615: und.
f ZuchtO 1602, 1609, 1615: einwonerin oder unverburgerte
[ZuchtO 1615: und verburgerte] Weibspersohn.
g-g In ZuchtO 1602 gestrichen. Fehlt 1609, 1615.
h-h ZuchtO 1609, 1615: und darmitt anndern leutten anray-
tzung zur onzucht geben, were deßelbigen beschrayhet
und uff sie beygebracht, die sole unnserer statt [ZuchtO
1615: statt und] obrigkaytt verwißen und kaynes wegs
lennger alhie geduldet werden.
i ZuchtO 1598, 1602: ergernuß unnd zur unzucht anrai-
tzung.
beflissen, Sich desselbigen ergerlichen Lasters hin-
füro ganntz unnd gar wöllen enthalten, Ire beylige-
rin und argwönige Kebsweiber29 on alles verziehen
in Acht tagen nach verkündunng diser unnser
Zuchtordnung von inen hynweg thun und kaine mer
an- oder auffnemen wöllen oder aber dieselbigen
verleumbten Personen in bestimpter zeit der acht
tagen vor Erbarn unnd Glaubhafftigen leuthen zu
der Ehe nemen, Dann welche also in oberzeltem la-
ster des ergerlichen unnd lesterlichen beysitz unnd
offner Hurerey ergriffen, gegen den selbigen unnd
zuverhüetunng offenntlicher schanndt wöllen wir
uns mit ernstlicher straff, unverschont meniglichs,
also erzaygen, darauß menigklich in der that unnser
höchst unnd groß mißfallen spüren sollc.
Ob es sich aberd künnfftigklichen würde begeben
odere zutragen, das ain Ledige einwoneref aynen un-
zymlichen zuganng hette, gdesselbigen also be-
schraydt und kundtbar gemacht unndg halso ann-
dern leuthen damit ergernußi geben, die wöllen wir
unnser Stat unnd Obrigkait verweisen unnd khains
wegs allhie lennger geduldenh.
jFügte es sich aber, das ain oder mehr unser Bur-
j-j ZuchtO 1609, 1615: 2. Am anndern. Wurde aber eine un-
ßer burgerin oder unnder diser statt obrigkaytt angese-
ßene oberzöltter maßen mitt onzymblichem, ergerlichem
zuoganng sich behafft machen und were uf sie beyge-
bracht, die sol uf das erste mahl nach unnserer, eines
er[samen] [fehlt ZuchtO 1615] raths, erkantnuß abge-
strafft und fürtters von solcher ongebür abzuosteen erin-
nert und verwarnnet [ZuchtO 1615: verwarnnet werden].
Wa aber selbige straafen und warnungen nichts fruchten
und würckhen, sonnder eine das anndermahl dises laster
treyben würde, als dann nach grunnttlicher erkunndi-
gung der sachen beschaffenhaytt und des [fehlt ZuchtO
1615] verbrechens diser statt und obrigkaytt verwißen
werden.
3. Wurde dann, fur das drütte, ein ledige mans persohn
ein ledige dochter oder wüttib ohne vorgeende beweys-
liche eheverlobnuß vervallen, es volgende gleych ein
schwengerung oder nitt, und der mann woltte solche
weybs persohn nitt ehelichen und zu kürchen und
straaßen füeren, so sole der mann, der sie geschwänn-
gert, das künndt nemmen und unnderhaltten, darzuo
[ZuchtO 1615: darzuo für die verfellung
28 Vgl. Anm. 25.
29 Konkubinen.
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