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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (17. Band, 2. Teilband = Baden-Württemberg, 4): Reutlingen, Ulm, Esslingen, Giengen, Biberach, Ravensburg, Wimpfen, Leutkirch, Bopfingen, Aalen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2009

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https://doi.org/10.11588/diglit.30657#0429
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36. Kanzelverkündung zur Eheschließung unter Verwandten 1594

36. Kanzelverkündung zur Eheschließung unter Verwandtena
14. Juli 1594
Auff der canntzel verkündtt: Die intimation beschehner dispensation und weiterm verbotts
der eeverlobung im dritten grad

Wiewol ein ersamer rath alhie nun zum anndern, inn
sonnderhaidt vor das erstmahl, uf annsehenliche in-
tercession unnd auß allerhannd anndern beweg-
lichen ursachen im dritten grad der sip- oder bluot-
freundtschafft beysaitlicher linien fürgangne ehe-
verlobnus dispensiert unnd zugelassen hat, so ist
doch auß vihl ansehenlichern unnd erheblichern ur-
sachen unnd bedenncken (inn sonnderhaitt des her-
kommens bey diser des hay[ligen] reichs statt Esse-
lingen, seidthero dieselbig ir besonnders ordenlich
ehegericht1 exercirt und gehalten) wolgedachts eins
ers[amen] raths ernnstlicher wil, mainung unnd be-
velch, das dero burger, unnderthonen unnd zuge-
wanndten |222v| dergleichen verlobnus im dritten

a Textvorlage (Handschrift): StadtA Esslingen, Reichs-
stadt, F. 10, OB III, fol. 222.

1 Das Esslinger Ehegericht wurde unmittelbar nach Erlass
der Zuchtordnung 1532 eingerichtet. Es stand unter Ver-

grad, auch der maag- oder schwagerschafft, furbas
genntzlich obersteen sollen. Dann da hierwider
künfftiglich yemannd sich verloben wurde, solle nit
allein sollich eheverlobnus nichtig unnd unbündig
sein, sonnder auch die contrahenten dardurch alß-
bald mit der tatt ir burgerrecht verwürckt unnd ver-
loren haben, auch furbas in gemainer statt ober-
kaidt unnd gebiett nicht geduldet werden, unnge-
acht der unnwissenhaidt, welche diß fahls niemand
furtragen noch endtschuldigen solle, darnach sich
menigclich zurichten wisse.
Actum den 14. Julii anno etc. [15]94

waltung des Rats. Seit 1565 gehörten ihm der zweite
Bürgermeister, zwei Geheime Räte, der Superintendent,
je einer der Spital- und Kastenpfleger, beide Konsulen-
ten sowie der Stadtschreiber an, vgl. Schröder, Kir-
chenregiment, S. 317f.

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