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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (17. Band, 2. Teilband = Baden-Württemberg, 4): Reutlingen, Ulm, Esslingen, Giengen, Biberach, Ravensburg, Wimpfen, Leutkirch, Bopfingen, Aalen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2009

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https://doi.org/10.11588/diglit.30657#0466
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Biberach an der Riß

unnd was zu seinem leib gehert, desgleichen die mor-
gengab, die im vom anndern verhaissen were oder
die es dem anndern versprochenn, auch aller gewin
unnd fürschlag, denv sy baide mit ainanndern uber-
komen hetenw unnd zu dem die |21v | widerle-
gung41 oder was es vom prichigen (so es mit tod ab-
gangen) nach unnserm stat bruch unnd recht oder
aber inhaltx heyrats brieff, ob etliche yzwischen inen
aufgerichty, het erben mögen, unnd vom uberigenn
gut, was weiter verhannden wär unnd dem prichigen
zugepürt, soll dem unprichigen auch ainz thaill wer-
den. Was oder wievil aber dasselbig sein, soll ye zu
zeiten nach gestalt unnd glegenhaitt der sachen
durch unns erkennt unnd außgesprochen werden,
unnd herwider soll[en] das prichig die heyrattsbrieff
oder vertreg (vor der schaidung auffgerichtt) nichts
schiermenγ.
δWären aber kind vörhannden, so soll dem un-
prichigen unnd den kindern alles gut, was vorhann-
den, vervallen sein dergestalt, das das unprichig al-
les das gut, was von im unnd dem prichigen da wer,
mit den kindern inhaben mügen unnd niessen soll
vermög der heyratsbrieff oder erbs abred (ob etliche
zwischen innen unnd denn prüchigen auffgericht
oder beschechen werend), nit annderst dan, als ob
das prüchig ajetzo todsa abgegangen wärδ. εUnnd so
dann das prüchig mit todt abgeet, soll zwischen dem
unprüchigen unnd den kindern die thaillung be-
schechen oder gehanndelt werden, wie sich gepüren
wirdetε. |22r| ζSturb aber das unprüchig vor dem
prüchigen, so soll die thailung beschechen, unnd was
dem prichigen, so es nit prüchig worden wer, hette
zugepürt, das soll den kindern sampt des unprüchi-
gen thail aigentlichen zugehörnζ.

δ-δ Non Lege [fehlt B].
ε-ε Non Lege [fehlt B],
ζ-ζ Non Lege [fehlt B],
η-η Non Lege [fehlt B],
θ-θ Non Lege [fehlt B].
v B: die.
w B: haben.
x B: inhalt der.
y-y B: auffgericht wern.
z B: ain halb.

ηSo aber des prüchigen tails zugepracht hab
unnd gut (die es aber gegen dem unprüchigen unnd
seinen kindern verwirckt) inn ansechlicher zall wär
unnd das prüchig sein leibs narung selbs nit zu er-
langen wist, so mag im von seinem aignen gut etwas
nach gestalt der personnen unnd mesigung des guts
durch unns zu seiner leibs bauffenthaltung ge-
schöpfft unnd- zugesprochen werden, aber von
desc unprüchigen gepürennden gut, wie das oben be-
stimptb ist, gar nichtsη.
θDer kinder guts halb, auß voriger ee geporen
Item, so died kind, aus voriger ee geporn, vorhann-
den werene, dennen aigen väterlich, müeterlich oder
anderlay gutz vorhin gefallen wer unnd das prüchig
eegemecht das inhet, dennselbigen kindern soll an
irem gut dardurch kain nachdail beschechen, be-
sonnder dasselb, der kinder fgut, dem prüchigf ge-
nomen unnd den kindern oder iren vögten zugestellt
werdennθ.|22v |
Von dennen, [welche] die straf in aingen vorerzellten
lastern fliechen wurden
Setzen wir, wo yemandt in vorgeschribnen unnsern
satzungen straffbar erfunden unnd aber die straff
fliechen, sich gunnsers dorfs N. unnd N. unnd ober-
kaitg enteussern wurd, das derselbigen kains wegs
vergessen, inne ir straff oder verschulden nit bege-
ben oder nachgelassen, sonnder wa die selben be-
treten, sollen sy fanngklich angenomen unnd gegen
inen irem verschulden gemeß mit straff gehanndelt
unnd fürgangen werden.

a-a B: tods halb.
b-b B: aufferhaltung geschöpfft werden, aber von des un-
pruchigen zugepurenden gut, wie das obgestimpt.
c Fehlt A.
d Fehlt B.
e B: warn.
f-f B: dem unbrichigen.
g-g B: unser stat.
41 Gegengabe, der einer Frau zugesicherte Gegenwert ihres
in die Ehe gebrachten Heiratsguts.

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