Pfalz-Zweibrücken
39. Ehebruchmandata
13. Mai 1605
Ordnung,
Wie künfftig im Fürstenthumb Zweybruckhen die Hurerey undt untzucht ahn Ledigen undt Ehlichen
personen zu straffen.
1605b |1r|
Wir, Johannes, von Gottes Gnaden Pfaltzgrave bey
Rheyn, Hertzog inn Bayern, Grave zu Veldentz
undt Sponheim, entbiethen unnsernn verordneten
Hoffmeister, Cantzler unndt Rhätten, auch allen
unndt jeden Unnsern Ober- unndt Unnder-Ambt-
leutten, Landtschreibern, Vögten, Kellern, Schult-
heißenn, Burgermaistern, Gerichtsschöffen, Bur-
gern unndt Gemainden, geistlichen unnd weltlichen
Underthanen, Angehörigen unndt Innwohnern Unn-
sers Fürstenthumbs Zweybrucken Unnsere Gnad
unndt fuegen ihnen hiemit zu wissenn.
a Textvorlage (Handschrift): HWS-A VI/1077 (mit zwei
Textschichten: Entwurf 1592 und endgültige Fassung
1605; der Haupttext bietet die Fassung von 1605, die
Varianten des Entwurfes 1592 finden sich in den Fuß-
noten). Druck (von 1724): BibBip Zw 18 Nr. 4. Diesem
Druck ist folgender Titel und eine Vorrede vorangestellt:
Straff-Ordnung, Wie künfftig im Hertzogthum Zweybrük-
ken die Hurerey und Unzucht an ledigen und ehelichen
Personen zu bestraffen, wie solche von weyland dem Durch-
läuchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Johannsen II.,
Pfaltzgraffen bey Rhein etc., in Druck gegeben. Nunmehro
aber auff gnädigsten Befehl Des auch Durchläuchtigsten
Fürsten und Herrn, Herrn Gustav Samuel Leopolds,
Pfaltzgraffen bey Rhein, in Bäyern, zu Gülch, Cleve und
Berg hertzogen, Fürsten zu Mörß, Graffen zu Veldentz,
Sponheim, der Marck, Ravensberg und Riringen, Herrn zu
Ravenstein, etc. etc. Als jetztmahlig-regierenden Landes-
Fürsten wegen Ermanglung und gäntzlichen Abgang der
Exemplarien von neuem wieder auffgelegt worden. Gedruckt
zu Zweybrücken durch Georg Nicolai, hochfürstl. Buchdr.
im Jahr 1724. Von Gottes Gnaden Wir Gustav Samuel Leo-
pold, Pfaltzgraff Bey Rhein, in Bayern, zu Gülich, Cleve
und Berh Hertzog, Fürst zu Mörß, Graff zu Veldentz,
Sponheim, der Marck, Ravensberg und Riringen, Herr zu
Ravenstein etc. etc. Fügen hiermit zu wissen: Demnach von
Unseren Durchlauchtigsten Vorfahren, denen Regierenden
Wiewohl weillanndt der cHochgeborne Fürstc, Herr
Wolffgang, Pfaltzgraff bey Rhein, Hertzog inn Bay-
ern, Grave zue Veldentz unndt Sponheim, Unnser
geliebter Groß Herr Vatter, loblicher unndt seeliger
Gedechtnuß, im Jar der weniger Zahl sechtzigh
unnd drey wieder das abschewlich Laster deß Ehe-
bruchs, unnd waß gestaltt dasselbige mit tragung
der Lasterstein unndt sonsten zue straffenn, ein
Mandat außgehen unnd offentlich verkünden las-
sen, welches auch biß anhero inn diesem Unnserm
|1v| gebieth unndt Obrigkeitt practicirt unnd geübt
wordenn.1 Daß dyedoch so wol der auch Hochgebor-
hertzogen dieses Unsers Hertzogthums Zweybrücken, ver-
schiedene löbliche und gute Ordnungen abgefasset und zum
Druck befördert worden, dergleichen mit Publicirung der
Straff-Ordnung von weyland Hertzog Johanne II. Christ-
mildester Gedächtnuß zum letztenmahl geschehen, wie ab
desselben solcher vorgedruckter Vorrede mit mehrern erhel-
let, welche also lautet: [Es folgt der Text der Vorrede von
1605.] Wir aber bey angetrettener Unserer Landes-Regie-
rung wahr genommen, daß besagte gute Verordnungen und
deren Beobachtung deßwegen fast in gäntzlichen Abgang
gerathen, weilen keine Exemplaria von solchen mehr zube-
kommen gewesen, Als haben Wir gut befunden und eine
Nothwendigkeit zu seyn erachtet, sothane Verordnungen
und unter solchen auch diese Straff-Ordnung wieder auffs
neue aufflegen und drucken zu lassen, wollen also und be-
fehlen Krafft dieses, daß fürterhin nach solcher sich geach-
tet werden solle. Dessen zu mehrer Uhrkund und Besthal-
tung Wir dieses eigenhändig unterschrieben. So geschehen
zu Zweybrücken den 23. Julii 1723. Gustavus Pfaltzgraff.
b Entwurf 1592: 1592.
c-c Entwurf 1592: Durchleuchtig, Hochgeborne Fürst und
herr.
d-d Entwurf 1592: wir yedoch auß der täglichen erfahrung
zeytt.
1 Das Ehebruchmandat von 1563, Text Nr. 15.
432
39. Ehebruchmandata
13. Mai 1605
Ordnung,
Wie künfftig im Fürstenthumb Zweybruckhen die Hurerey undt untzucht ahn Ledigen undt Ehlichen
personen zu straffen.
1605b |1r|
Wir, Johannes, von Gottes Gnaden Pfaltzgrave bey
Rheyn, Hertzog inn Bayern, Grave zu Veldentz
undt Sponheim, entbiethen unnsernn verordneten
Hoffmeister, Cantzler unndt Rhätten, auch allen
unndt jeden Unnsern Ober- unndt Unnder-Ambt-
leutten, Landtschreibern, Vögten, Kellern, Schult-
heißenn, Burgermaistern, Gerichtsschöffen, Bur-
gern unndt Gemainden, geistlichen unnd weltlichen
Underthanen, Angehörigen unndt Innwohnern Unn-
sers Fürstenthumbs Zweybrucken Unnsere Gnad
unndt fuegen ihnen hiemit zu wissenn.
a Textvorlage (Handschrift): HWS-A VI/1077 (mit zwei
Textschichten: Entwurf 1592 und endgültige Fassung
1605; der Haupttext bietet die Fassung von 1605, die
Varianten des Entwurfes 1592 finden sich in den Fuß-
noten). Druck (von 1724): BibBip Zw 18 Nr. 4. Diesem
Druck ist folgender Titel und eine Vorrede vorangestellt:
Straff-Ordnung, Wie künfftig im Hertzogthum Zweybrük-
ken die Hurerey und Unzucht an ledigen und ehelichen
Personen zu bestraffen, wie solche von weyland dem Durch-
läuchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Johannsen II.,
Pfaltzgraffen bey Rhein etc., in Druck gegeben. Nunmehro
aber auff gnädigsten Befehl Des auch Durchläuchtigsten
Fürsten und Herrn, Herrn Gustav Samuel Leopolds,
Pfaltzgraffen bey Rhein, in Bäyern, zu Gülch, Cleve und
Berg hertzogen, Fürsten zu Mörß, Graffen zu Veldentz,
Sponheim, der Marck, Ravensberg und Riringen, Herrn zu
Ravenstein, etc. etc. Als jetztmahlig-regierenden Landes-
Fürsten wegen Ermanglung und gäntzlichen Abgang der
Exemplarien von neuem wieder auffgelegt worden. Gedruckt
zu Zweybrücken durch Georg Nicolai, hochfürstl. Buchdr.
im Jahr 1724. Von Gottes Gnaden Wir Gustav Samuel Leo-
pold, Pfaltzgraff Bey Rhein, in Bayern, zu Gülich, Cleve
und Berh Hertzog, Fürst zu Mörß, Graff zu Veldentz,
Sponheim, der Marck, Ravensberg und Riringen, Herr zu
Ravenstein etc. etc. Fügen hiermit zu wissen: Demnach von
Unseren Durchlauchtigsten Vorfahren, denen Regierenden
Wiewohl weillanndt der cHochgeborne Fürstc, Herr
Wolffgang, Pfaltzgraff bey Rhein, Hertzog inn Bay-
ern, Grave zue Veldentz unndt Sponheim, Unnser
geliebter Groß Herr Vatter, loblicher unndt seeliger
Gedechtnuß, im Jar der weniger Zahl sechtzigh
unnd drey wieder das abschewlich Laster deß Ehe-
bruchs, unnd waß gestaltt dasselbige mit tragung
der Lasterstein unndt sonsten zue straffenn, ein
Mandat außgehen unnd offentlich verkünden las-
sen, welches auch biß anhero inn diesem Unnserm
|1v| gebieth unndt Obrigkeitt practicirt unnd geübt
wordenn.1 Daß dyedoch so wol der auch Hochgebor-
hertzogen dieses Unsers Hertzogthums Zweybrücken, ver-
schiedene löbliche und gute Ordnungen abgefasset und zum
Druck befördert worden, dergleichen mit Publicirung der
Straff-Ordnung von weyland Hertzog Johanne II. Christ-
mildester Gedächtnuß zum letztenmahl geschehen, wie ab
desselben solcher vorgedruckter Vorrede mit mehrern erhel-
let, welche also lautet: [Es folgt der Text der Vorrede von
1605.] Wir aber bey angetrettener Unserer Landes-Regie-
rung wahr genommen, daß besagte gute Verordnungen und
deren Beobachtung deßwegen fast in gäntzlichen Abgang
gerathen, weilen keine Exemplaria von solchen mehr zube-
kommen gewesen, Als haben Wir gut befunden und eine
Nothwendigkeit zu seyn erachtet, sothane Verordnungen
und unter solchen auch diese Straff-Ordnung wieder auffs
neue aufflegen und drucken zu lassen, wollen also und be-
fehlen Krafft dieses, daß fürterhin nach solcher sich geach-
tet werden solle. Dessen zu mehrer Uhrkund und Besthal-
tung Wir dieses eigenhändig unterschrieben. So geschehen
zu Zweybrücken den 23. Julii 1723. Gustavus Pfaltzgraff.
b Entwurf 1592: 1592.
c-c Entwurf 1592: Durchleuchtig, Hochgeborne Fürst und
herr.
d-d Entwurf 1592: wir yedoch auß der täglichen erfahrung
zeytt.
1 Das Ehebruchmandat von 1563, Text Nr. 15.
432