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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Dörner, Gerald [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (20. Band = Elsass, 1. Teilband): Straßburg — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30661#0287
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23. Agende

Oder an gemeltem ort [3,35-36]:
Der vater hat den Sun lieb unnd hat ihm alles in
seine hand gegeben. Wer an den Sun glaubt, der hat
das ewig leben.
Oder Actorum X [43]:
Alle Propheten zeugen von Christo, das durch sei-
nen nammen alle, die an ihn glauben, vergebung der
sünden empfangen sollen. |Cc 5r|
Oder I. Joannis II [1-2]:
Lieben kindlin, ob jemand sündigt, so haben wir ei-
nen fürsprecher bei dem vatter, Jesum Christ, der
gerecht ist, unnd der selbig ist die versünung für
unser sünde.
Ein anderes Confiteor:
Almechtiger, ewiger Gott und vatter, wir bekennen
und verjehen, das wir leider in sünden empfangen
und geboren sind unnd daher geneigt zu allem argen
unnd treg zu allem guten, das wir deine heilige gebot
on underlas übertretten unnd uns selb immer mehr
und mehr verderben. Das ist uns aber leid und be-
geren deiner gnaden und hilff. So erbarme dich über
uns, aller gütigster, barmhertzigster Gott und vat-
ter, durch deinen Sun, unseren Herren Jesum Chri-
stum. Verleihe und mehre uns deinen H. Geist, da-
mit wir unser sünd und ungerechtigkeit in grund
unsers hertzens erkennen, war rew und leid darüber
überkomen62, |Cc 5v| inen gentzlich absterben unnd
dir inn einem newen gottseligen leben gentzlich wol-
gefallen, Amen.

q Fehlt in B.
r B: in offt.
62 Erlangen.
63 Im folgenden Sündenbekenntnis werden die einzelnen

Aberq ein anders63:
Ich armer, sündiger mensch bekenne mich dir, O
Almechtiger, ewiger, barmhertziger Gott und vat-
ter, das ich vilfeltiglich gesündet hab wider dich und
deine gebott, Das ich nicht an dich als mein einigen
Got und vatter geglaubet, sonder mein glauben und
vertrauwen mehr auff die creaturen weder64 auff
dich, mein Gott und schöpffer, gesetzet hab, inn
dem ich die selbigen übler dan dich geförchtet habe,
auch ihn zu gunst und gefallen vil wider dich und
deine gebot gethan und gelassen habe.
Das ich dein heiligen namen vergeblich gefüret
hab, bekenne ich, das ich felschlich und leichtfertig
bei dem selbigen offt geschworen habe, ihn nicht,
wie ich solte, allenthalb bekennet unnd geheiliget, ja
mehr mit allem meinem leben, worten und wercken
offtr und dick verlesteret habe. |Cc 6r|
Das ich dein Sabbath nit geheiliget habe, beken-
ne ich, das ich dein heiliges wort nicht mit ernst
gehöret, dem selbigen auch nit gelebet habe, Darzu,
das ich mich nit gentzlich deiner götlichen hand er-
geben habe, mir nit habe wolgefallen lassen deine
würckung in mir und in anderen, sonder offt und
dick darwider gemurret habe und ungedultig gewe-
sen bin.
Das ich vatter und muter nit geeret habe, be-
kenne ich, das ich ungehorsam gewesen bin allen,
den ich hab sollen billiche65 gehorsame leisten, als
vatter und muter, meinen obern und allen, die mich
haben wöllen treulich weisen und leren.
Das ich getödtet habe, bekenne ich, das ich mei-
nen nechsten offt und dick66 mit worten und wer-
cken beleidiget habe, im schaden zu gefüget, über in
erzürnet bin, neid und hass gegen im getragen hab,
im sein eer abgeschnitten und der gleichen.
Das ich unkeusch gewesen binn, be- |Cc 6v| ken-
ne ich, all mein fleischliche sunden unnd allen über-
flus und üppigkeit meines gantzen lebens in essen,

Gebote des Dekalogs (jedoch ohne das Bilderverbot)
aufgegriffen.
64 Als.
65 Rechtmäßigen, s. FWb 4, Sp. 412.
66 Häufig, s. Grimm, DWb 2, Sp. 1077.

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