23. Agende
Das drit, das uns der Herre das selbig, sein heilig
und heiligmachend fleisch und blut, imm heiligen
Abetmal mit den sichtbaren dingen brot und wein
durch den dienst der Kirchen warlich darreichet und
übergibet, wie dann seine heiligen wort lauten:
Nemmet unnd esset. Das ist mein leib, der für euch
gegeben ist. Drincket daraus alle. Das ist mein blut,
das für euch zur verzeihung der sünd vergossen
würt75. Welche wort des Herren wir mit einfaltigem
glauben uffnemen und nicht zweiffeln sollen, er, der
Herr selb, sei mitten under uns uund werde dau,
durch den eusseren dienst der Kirchen, den er selb
darzu verordnet hatt, vverrichten und leistenv, was
er uns inn disen seinen worten anzeiget, das also
auch uns das brod, das wir brechen, warlich seie die
gemeinschafft seines leibs, und der kelch, bey dem
wir dancken, die gemeinschafft seines bluts, I. Cor.
X [16]. Allein, das wir allweg fleissig betrachten,
warumb der Herr uns also sein heilig, sälig |Cc 8v|
machende gemeinschafft im H. Sacrament immer
mitteile, nemlich darumb, das er immer mehr und
mehr in uns lebe unnd wir sein ein leib in im, unserm
haubt, wie wir da von einem brot alle theil nemmen,
I. Cor. X [17].
Das vierde, das wir in disem handel des Herren
gedechtnis und fest mir warer andacht und danck-
barkeit halten, daher in imer loben und preisen mit
allen unsern worten und wercken, ja, mit unserem
gantzen leben, umb alle dise seine gutthaten, Umb
seine menschwerdung unnd bitteren todt, damit er
unsere sünd bezalet hatt, und umb dise selige ge-
meinschafft seins leibs und bluts, das ist sein selb
gantz, der war Got und mensch ist76, durch den wir
alein das recht, war und selig leben erlangen und
leben hie und in ewigkeit.
Fehlt in B.
v-vFehlt in B.
w B: haltet (als es nun inn neben pfarren zum Monat ein
mal gehalten würt, im Münster haltet mans alle Sonne-
tag).
x B: aber kind.
y B: sie und alle gewaltigen.
z-z B: erkennen, dir mit forcht und zittern dienen, uns.
a-a Fehlt in B.
Wo man aber das H. Abetmal nicht haltetw und sind
kindx da zu teuffen, so erkleret man die geheimnis
des Tauffes und ermanet zu recht gotseligem brauch
dises Heiligen Sacraments.
Nach beschlus der predig singt das volck den Glau-
ben77 und zu zeiten sonst ein Psalmen oder geistlich
lied, nach welches end, so man das heilige Abentmal
halten will, spricht der diener ob dem tisch zum
volck:
Der Herre sei mit euch. Lasset uns bitten:
Und bettet dan für mit disen oder dergleichen wort-
ten: |Dd 1r|
Almechtiger, barmhertziger Gott unnd vater, der du
uns durch deinen sun verheissen hast, was wir dich
bitten inn seinem namen, das wöllest uns gewe-
ren78, Und zu dem uns durch deinen geist befolhen,
für die Oberkeit unnd für alle menschen zubit-
ten79, So bitten wir dich von hertzen durch Jesum
Christum, deinen geliebten sun, unsern heiland, du
wöllest die hertzen unsers herren Keisers, Königs,
aller Fürsten und Herren, auch diser statt Oberkeit
und Regenten, mit deines H. Evangelions erkantnüs
erleuchten, uff das siey dich für irn obern und rech-
ten Herren zerkennen und unsz, deiner händ werck
und schäfflin deiner weide80, nach deinem willen
unnd wolgefallen regieren. aAlso wöllestu auch allen
Dienern deiner kirchen und seelsorgern deinen
H. Geist geben und mehren, uff das sie dir getreu-
lich dienen und vil frucht schaffen. Und erlöse alle
deine kirchen von allen Wölffen unnd miedlingen,
die deine herd verstören und verlassenα81. |Dd 1v|
Und allen menschen allenthalben wöllest verleihen,
zu erkantnis der warheit zukomen82, sonderlich diser
75 Vgl. Mt 26,26-28; Mk 14,22-24; Lk 22,19-20; 1Kor
11,23-25.
76 Formel des Konzils von Chalkedon, s. COD 1, S. 79.
77 Zur gesungenen Form des Apostolicum s. das Straßbur-
ger Gesangbuch (1541), Bl. Ir-Kr.
78 Vgl. Joh 14,13-14.
79 Vgl. 1Tim 2,1-2.
80 Vgl. Jes 64,7 und Ps 79,13.
81 Vgl. Joh 10,12-13.
82 Vgl. 1Tim 2,4.
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Das drit, das uns der Herre das selbig, sein heilig
und heiligmachend fleisch und blut, imm heiligen
Abetmal mit den sichtbaren dingen brot und wein
durch den dienst der Kirchen warlich darreichet und
übergibet, wie dann seine heiligen wort lauten:
Nemmet unnd esset. Das ist mein leib, der für euch
gegeben ist. Drincket daraus alle. Das ist mein blut,
das für euch zur verzeihung der sünd vergossen
würt75. Welche wort des Herren wir mit einfaltigem
glauben uffnemen und nicht zweiffeln sollen, er, der
Herr selb, sei mitten under uns uund werde dau,
durch den eusseren dienst der Kirchen, den er selb
darzu verordnet hatt, vverrichten und leistenv, was
er uns inn disen seinen worten anzeiget, das also
auch uns das brod, das wir brechen, warlich seie die
gemeinschafft seines leibs, und der kelch, bey dem
wir dancken, die gemeinschafft seines bluts, I. Cor.
X [16]. Allein, das wir allweg fleissig betrachten,
warumb der Herr uns also sein heilig, sälig |Cc 8v|
machende gemeinschafft im H. Sacrament immer
mitteile, nemlich darumb, das er immer mehr und
mehr in uns lebe unnd wir sein ein leib in im, unserm
haubt, wie wir da von einem brot alle theil nemmen,
I. Cor. X [17].
Das vierde, das wir in disem handel des Herren
gedechtnis und fest mir warer andacht und danck-
barkeit halten, daher in imer loben und preisen mit
allen unsern worten und wercken, ja, mit unserem
gantzen leben, umb alle dise seine gutthaten, Umb
seine menschwerdung unnd bitteren todt, damit er
unsere sünd bezalet hatt, und umb dise selige ge-
meinschafft seins leibs und bluts, das ist sein selb
gantz, der war Got und mensch ist76, durch den wir
alein das recht, war und selig leben erlangen und
leben hie und in ewigkeit.
Fehlt in B.
v-vFehlt in B.
w B: haltet (als es nun inn neben pfarren zum Monat ein
mal gehalten würt, im Münster haltet mans alle Sonne-
tag).
x B: aber kind.
y B: sie und alle gewaltigen.
z-z B: erkennen, dir mit forcht und zittern dienen, uns.
a-a Fehlt in B.
Wo man aber das H. Abetmal nicht haltetw und sind
kindx da zu teuffen, so erkleret man die geheimnis
des Tauffes und ermanet zu recht gotseligem brauch
dises Heiligen Sacraments.
Nach beschlus der predig singt das volck den Glau-
ben77 und zu zeiten sonst ein Psalmen oder geistlich
lied, nach welches end, so man das heilige Abentmal
halten will, spricht der diener ob dem tisch zum
volck:
Der Herre sei mit euch. Lasset uns bitten:
Und bettet dan für mit disen oder dergleichen wort-
ten: |Dd 1r|
Almechtiger, barmhertziger Gott unnd vater, der du
uns durch deinen sun verheissen hast, was wir dich
bitten inn seinem namen, das wöllest uns gewe-
ren78, Und zu dem uns durch deinen geist befolhen,
für die Oberkeit unnd für alle menschen zubit-
ten79, So bitten wir dich von hertzen durch Jesum
Christum, deinen geliebten sun, unsern heiland, du
wöllest die hertzen unsers herren Keisers, Königs,
aller Fürsten und Herren, auch diser statt Oberkeit
und Regenten, mit deines H. Evangelions erkantnüs
erleuchten, uff das siey dich für irn obern und rech-
ten Herren zerkennen und unsz, deiner händ werck
und schäfflin deiner weide80, nach deinem willen
unnd wolgefallen regieren. aAlso wöllestu auch allen
Dienern deiner kirchen und seelsorgern deinen
H. Geist geben und mehren, uff das sie dir getreu-
lich dienen und vil frucht schaffen. Und erlöse alle
deine kirchen von allen Wölffen unnd miedlingen,
die deine herd verstören und verlassenα81. |Dd 1v|
Und allen menschen allenthalben wöllest verleihen,
zu erkantnis der warheit zukomen82, sonderlich diser
75 Vgl. Mt 26,26-28; Mk 14,22-24; Lk 22,19-20; 1Kor
11,23-25.
76 Formel des Konzils von Chalkedon, s. COD 1, S. 79.
77 Zur gesungenen Form des Apostolicum s. das Straßbur-
ger Gesangbuch (1541), Bl. Ir-Kr.
78 Vgl. Joh 14,13-14.
79 Vgl. 1Tim 2,1-2.
80 Vgl. Jes 64,7 und Ps 79,13.
81 Vgl. Joh 10,12-13.
82 Vgl. 1Tim 2,4.
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