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https://doi.org/10.11588/diglit.30663#0075
2b. Visitationsinstruktion [1532]
2b. Visitationsinstruktiona
[1532, vor Oktober 29]
Instruction unsers, Johans1, van Gotz gnaden hertogen to Cl[eve], G[ülich] und Berge, grave to der Marcke
ind Ravensberg etc., wes sich unsere verordente rede ind visitatores in unseren furstendomben ind landen
op unse uitgegangen ordnungh2 in der visitation van unsert wegen halden sollen
Erstlich sullen gedachte unse rede unseren ampt-
man, etliche van der ritterschap, scholten, richter
ind schepen, oick kerckmeisters eyns yderen amptz,
kirspels ader oirtz zu solcher visitation, allet nae ge-
legenheit ind noturfft, tot sich furderen.
Item oirsaken antzeigen, warumb die visitation
vorgenommen.
Item sullen unsere verordente rede gemelten un-
seren amptman, ritterschap, scholten, richter ind
andern op oere eyde ind plichte vermaenen, |62v| die
warheit to seggen, van dem sie oen fragen wurden.
Item sullen die visitatoren ind alle, die dartoe
gebruyckt, vereydt werden, allet datghone, so oen
bevalen, oick sie in der visitation vernemen werden,
by sich heymlich to halden ind an nymantz dan uns,
ader dair wy es sus bevelen, antobringen.
Item sullen unse geschickten int gemayn fragen,
woe voel kerken, cloistere, spitalen, vicaryen an
yderm oirt syn, wat die vor renten heben, wie die
stiffter ind giffter syn megen.
Item sullen oick die visitatoren vor sich erfur-
deren unse bevelhebber, gerichtzluyde, kerckmeister
ind ander die voirnemligste, erbare kirspelslude, ind
denselvigen yder in sunderheit fragen von der leere,
leven, exempel ind voirbilde |63r| der pastoiren,
capellane ind prediger, off sie geschickt ind geleirt
syn to predigen ader nyet.
Item, off se willich, dem volck mit administrie-
a Textvorlage (Handschrift): LAV NRW R, Jülich-
Berg II, Nr. 224, fol. 62r-66v. Abdrucke: Redlich, Jü-
lich-Bergische Kirchenpolitik II/1, Nr. 1; Lacomblet,
Archiv 5/1, S. 94-98; Cornelius, Geschichte 1,
S. 222-224.
rungh und reikungh der sacramenten ind sust to die-
nen ader versuymlich.
Item, off die pastoir, capellane und prediger sich
oick unser ordnungh gemeeß gehalden, ind wae sy
neyn seggen wurden, dat sy asdan angehalden, die
puncten der avertredungh underscheitlich antotzei-
gen.
Item sullen unse verordente rede darnae oick ex-
amineren die pastoire, capellane ind prediger, off sie
to solchem predicherampt geschickt.
Item sullen die visitatoren oen unse ordnung
voirhalden ind sy op eynen yderen |63v| derselviger
articulen ind puncten fragen, wie sy die verstain ind
dem gemeynen man uitgelacht hebben.
Item, off sie oick unse ordnungh ganz ader tom
deyle gehalden, ind wair nyet, dat sy asdan dessel-
vigen oirsake antzeigen.
Item, sy oick to fragen, off oere kerspelslude sich
berurter unser ordnungh gemeeß gehalden, Wo nyet,
wer dieselbigen weren und in welcher gestalt die ae-
verfarungh van oen geschien.
Darbeneven moegen bestimpte unse rede int ge-
meyn fragen ind erfaren, off ymantz wer, der sich
unser ordnungh ongemeeß gehalden hedde.
Item, sullen unse verordente rede erkundigung
|64r | doin van allen geistlichen leenen in gerurten un-
seren landen, wer die itzt verleene ind wem die van
aldersher to verleenen gebuere.
1 Johann III. von Kleve (reg. 1521-1539), siehe oben,
S. 31 Anm. 2.
2 Kirchenordnung von 1532, oben, Nr. 2a.
57
2b. Visitationsinstruktiona
[1532, vor Oktober 29]
Instruction unsers, Johans1, van Gotz gnaden hertogen to Cl[eve], G[ülich] und Berge, grave to der Marcke
ind Ravensberg etc., wes sich unsere verordente rede ind visitatores in unseren furstendomben ind landen
op unse uitgegangen ordnungh2 in der visitation van unsert wegen halden sollen
Erstlich sullen gedachte unse rede unseren ampt-
man, etliche van der ritterschap, scholten, richter
ind schepen, oick kerckmeisters eyns yderen amptz,
kirspels ader oirtz zu solcher visitation, allet nae ge-
legenheit ind noturfft, tot sich furderen.
Item oirsaken antzeigen, warumb die visitation
vorgenommen.
Item sullen unsere verordente rede gemelten un-
seren amptman, ritterschap, scholten, richter ind
andern op oere eyde ind plichte vermaenen, |62v| die
warheit to seggen, van dem sie oen fragen wurden.
Item sullen die visitatoren ind alle, die dartoe
gebruyckt, vereydt werden, allet datghone, so oen
bevalen, oick sie in der visitation vernemen werden,
by sich heymlich to halden ind an nymantz dan uns,
ader dair wy es sus bevelen, antobringen.
Item sullen unse geschickten int gemayn fragen,
woe voel kerken, cloistere, spitalen, vicaryen an
yderm oirt syn, wat die vor renten heben, wie die
stiffter ind giffter syn megen.
Item sullen oick die visitatoren vor sich erfur-
deren unse bevelhebber, gerichtzluyde, kerckmeister
ind ander die voirnemligste, erbare kirspelslude, ind
denselvigen yder in sunderheit fragen von der leere,
leven, exempel ind voirbilde |63r| der pastoiren,
capellane ind prediger, off sie geschickt ind geleirt
syn to predigen ader nyet.
Item, off se willich, dem volck mit administrie-
a Textvorlage (Handschrift): LAV NRW R, Jülich-
Berg II, Nr. 224, fol. 62r-66v. Abdrucke: Redlich, Jü-
lich-Bergische Kirchenpolitik II/1, Nr. 1; Lacomblet,
Archiv 5/1, S. 94-98; Cornelius, Geschichte 1,
S. 222-224.
rungh und reikungh der sacramenten ind sust to die-
nen ader versuymlich.
Item, off die pastoir, capellane und prediger sich
oick unser ordnungh gemeeß gehalden, ind wae sy
neyn seggen wurden, dat sy asdan angehalden, die
puncten der avertredungh underscheitlich antotzei-
gen.
Item sullen unse verordente rede darnae oick ex-
amineren die pastoire, capellane ind prediger, off sie
to solchem predicherampt geschickt.
Item sullen die visitatoren oen unse ordnung
voirhalden ind sy op eynen yderen |63v| derselviger
articulen ind puncten fragen, wie sy die verstain ind
dem gemeynen man uitgelacht hebben.
Item, off sie oick unse ordnungh ganz ader tom
deyle gehalden, ind wair nyet, dat sy asdan dessel-
vigen oirsake antzeigen.
Item, sy oick to fragen, off oere kerspelslude sich
berurter unser ordnungh gemeeß gehalden, Wo nyet,
wer dieselbigen weren und in welcher gestalt die ae-
verfarungh van oen geschien.
Darbeneven moegen bestimpte unse rede int ge-
meyn fragen ind erfaren, off ymantz wer, der sich
unser ordnungh ongemeeß gehalden hedde.
Item, sullen unse verordente rede erkundigung
|64r | doin van allen geistlichen leenen in gerurten un-
seren landen, wer die itzt verleene ind wem die van
aldersher to verleenen gebuere.
1 Johann III. von Kleve (reg. 1521-1539), siehe oben,
S. 31 Anm. 2.
2 Kirchenordnung von 1532, oben, Nr. 2a.
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