2c. Deklaration zur Kirchenordnung 1533
derhalver eygentlich erkondigen, wie sulchs an ey-
nem iderm ordt gehalden und gebruicht, damit wir
die Bischove, Archidiaken und andere, die des zu
doin haven, umb affstellung und besserung der miß-
bruich unnd beschwerniß ersuchen lassen mogen,
der zuversicht, dieselvige sich aller gebur darinnen
ertzeigen werden etc., alles ferner inhalts unser
inenn gegevener Instruction, Und dat sie, unsere
verordente Rede, daruff allen unsern Amptluden,
Predigern, underdanen und den unseren ferner an-
sagen und bevelhenn, wes sich ein ider biß uff ein
kunfftig Concilium, Nationalversamlung oder un-
sern wydern bescheit halden sal, wie herna folgt.
1. Zom Irsten. Als wir in unser ußgegangner Orde-
nong3 ernstlich bevelhen und gebieden lassen, dat in
unseren Furstendommen, Landen und gebieden ny-
mants sich eyniges predigens undernemen oder zu-
gelassenn werden sull, dan die, so ordentlich darzu
beroiffen, Und |A3v| aver sulchs by villen in misver-
standt getzogenn, Also dat etliche verlouffene oder
sunst van den moitwilligen on unser oder der rechter
Pastoere furwissen und zulassen under dem schyn
der ordentlicher beroeffung angenomen und under-
halden worden, die zom deyll in offentlicher predig
und zom deyll in heimlichen rottungen und winckel-
predigen understanden, durch verkierte ußlegung
der schrifft die einfeldigen so waill mit unchristli-
cher als zu irer selicheyt unnoediger lere zu verirren
und die lichtferdigen zu nuwicheit und uffroer zu
bewegen. Demnach sullen unse verordente Rede by
allen unsern amptluden, pastoeren und underdanen
ernstlich verschaffen und offentlich zu verkundigen
bevelhen, dat in unseren Furstendommen, Landen
und gebieden obgedachte frembde und winckelpre-
diger in geynen wech langer geduldet oder under-
halden, Ouch sunst gheyne andere Prediger noch an-
derer gestalt angenomen werden, dann die rechte
Pastoere und ire furweser, die durch unsere veror-
dente Rede zugelassen, und dat geiner die frembde
oder nit zugelassene forderen, hoelen, hoeren, huy-
sen, herbergen oder underhalden sall.
Dat dergelychen in allen Steden, Flecken, Doer-
fferen und sunst in unsern Furstendommen unnd by
3 Siehe oben, S. 53.
den unseren ernstlich bevolhenn und flyslich uffge-
sehenn werd, dat geyn mans oder frauwen personen,
die ußgebant, verjacht oder uffrors und ungehor-
samheyt halven uß unseren oder anderen landen
entwichen weren, bi imannts (der sy, wer er will)
angenomen, zugelassen |A4r| ader underhalden wer-
den, unnd so ouch sunst inniche frembde anqwemen,
dat denselvigen nit vergont werd, sich in unsern
Furstendommen (wie vurß) zu verhalden, Es wer
dan, dat si genoichsam schyn vann irer obericheyt
brechtenn, dat sie sich erberlich unnd gehorsam er-
tzeigt hedtenn.
Und so imants van den Predigern ader anderen,
den unsern off frembden, heimlich ader offenbar
darwidder zu doin ader furzunemen understoende,
dat denselvigen anstont sonder imants zu oeverse-
hen mit geburlicher annemong, straiff und sunst der
notturfft nach begegent werd.
Unnd dwill ouch etliche der beroeffung halver
unnd sunst wederwerdiger wyse bericht, Sullen un-
sere Rede den Amptluden und Predigern ansagen,
sich selffs zu erinneren unnd den gemeynen Man
flyßlich zu berichten, dat nit acht gegeven werd uff
die, so ire beroiffung uff heimliche offenbarung ze-
henn, dwil sie sulchs mit miraculen und der heylsa-
mer lere des friddens nit beweren. Nachdem aver
unser her Jesus Christus, van synem hymmelschenn
vader geschickt, syne Apostolenn zu dem predig-
ampt beroffen und inenn sulchs bevolhen4, und die
Apostolen, nachfolgendt die Priester als furweser
des worts und Diaconos als diener der Kirchen und
Armen, ouch Bischoven als uffseher, dat bestimpten
Ampteren getruwelich nakhomen werd, in der
Christlicher Kirchen geordent, dat obgemelte per-
sonen ordentlich beroiffen. Und offwail by densel-
vigen eynich mangel (so doch alle mynschenn |A4v|
gebrechlich syn) befonden wurd, dat darumb dem
gemeynen man nit gebueren will, die ordenong unnd
beroffung zu veranderen, die kirchendiener zu ent-
setzen, andere anzunemen ader einichs wechs zu un-
derhaiden, sonder dat es der obericheit und nit dem
gemeynen Mann getzimpt, die gebrechen unnd miß-
bruich affzustellen.
4 Mt 28,19-20; Mk 13,10; 16,15.
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derhalver eygentlich erkondigen, wie sulchs an ey-
nem iderm ordt gehalden und gebruicht, damit wir
die Bischove, Archidiaken und andere, die des zu
doin haven, umb affstellung und besserung der miß-
bruich unnd beschwerniß ersuchen lassen mogen,
der zuversicht, dieselvige sich aller gebur darinnen
ertzeigen werden etc., alles ferner inhalts unser
inenn gegevener Instruction, Und dat sie, unsere
verordente Rede, daruff allen unsern Amptluden,
Predigern, underdanen und den unseren ferner an-
sagen und bevelhenn, wes sich ein ider biß uff ein
kunfftig Concilium, Nationalversamlung oder un-
sern wydern bescheit halden sal, wie herna folgt.
1. Zom Irsten. Als wir in unser ußgegangner Orde-
nong3 ernstlich bevelhen und gebieden lassen, dat in
unseren Furstendommen, Landen und gebieden ny-
mants sich eyniges predigens undernemen oder zu-
gelassenn werden sull, dan die, so ordentlich darzu
beroiffen, Und |A3v| aver sulchs by villen in misver-
standt getzogenn, Also dat etliche verlouffene oder
sunst van den moitwilligen on unser oder der rechter
Pastoere furwissen und zulassen under dem schyn
der ordentlicher beroeffung angenomen und under-
halden worden, die zom deyll in offentlicher predig
und zom deyll in heimlichen rottungen und winckel-
predigen understanden, durch verkierte ußlegung
der schrifft die einfeldigen so waill mit unchristli-
cher als zu irer selicheyt unnoediger lere zu verirren
und die lichtferdigen zu nuwicheit und uffroer zu
bewegen. Demnach sullen unse verordente Rede by
allen unsern amptluden, pastoeren und underdanen
ernstlich verschaffen und offentlich zu verkundigen
bevelhen, dat in unseren Furstendommen, Landen
und gebieden obgedachte frembde und winckelpre-
diger in geynen wech langer geduldet oder under-
halden, Ouch sunst gheyne andere Prediger noch an-
derer gestalt angenomen werden, dann die rechte
Pastoere und ire furweser, die durch unsere veror-
dente Rede zugelassen, und dat geiner die frembde
oder nit zugelassene forderen, hoelen, hoeren, huy-
sen, herbergen oder underhalden sall.
Dat dergelychen in allen Steden, Flecken, Doer-
fferen und sunst in unsern Furstendommen unnd by
3 Siehe oben, S. 53.
den unseren ernstlich bevolhenn und flyslich uffge-
sehenn werd, dat geyn mans oder frauwen personen,
die ußgebant, verjacht oder uffrors und ungehor-
samheyt halven uß unseren oder anderen landen
entwichen weren, bi imannts (der sy, wer er will)
angenomen, zugelassen |A4r| ader underhalden wer-
den, unnd so ouch sunst inniche frembde anqwemen,
dat denselvigen nit vergont werd, sich in unsern
Furstendommen (wie vurß) zu verhalden, Es wer
dan, dat si genoichsam schyn vann irer obericheyt
brechtenn, dat sie sich erberlich unnd gehorsam er-
tzeigt hedtenn.
Und so imants van den Predigern ader anderen,
den unsern off frembden, heimlich ader offenbar
darwidder zu doin ader furzunemen understoende,
dat denselvigen anstont sonder imants zu oeverse-
hen mit geburlicher annemong, straiff und sunst der
notturfft nach begegent werd.
Unnd dwill ouch etliche der beroeffung halver
unnd sunst wederwerdiger wyse bericht, Sullen un-
sere Rede den Amptluden und Predigern ansagen,
sich selffs zu erinneren unnd den gemeynen Man
flyßlich zu berichten, dat nit acht gegeven werd uff
die, so ire beroiffung uff heimliche offenbarung ze-
henn, dwil sie sulchs mit miraculen und der heylsa-
mer lere des friddens nit beweren. Nachdem aver
unser her Jesus Christus, van synem hymmelschenn
vader geschickt, syne Apostolenn zu dem predig-
ampt beroffen und inenn sulchs bevolhen4, und die
Apostolen, nachfolgendt die Priester als furweser
des worts und Diaconos als diener der Kirchen und
Armen, ouch Bischoven als uffseher, dat bestimpten
Ampteren getruwelich nakhomen werd, in der
Christlicher Kirchen geordent, dat obgemelte per-
sonen ordentlich beroiffen. Und offwail by densel-
vigen eynich mangel (so doch alle mynschenn |A4v|
gebrechlich syn) befonden wurd, dat darumb dem
gemeynen man nit gebueren will, die ordenong unnd
beroffung zu veranderen, die kirchendiener zu ent-
setzen, andere anzunemen ader einichs wechs zu un-
derhaiden, sonder dat es der obericheit und nit dem
gemeynen Mann getzimpt, die gebrechen unnd miß-
bruich affzustellen.
4 Mt 28,19-20; Mk 13,10; 16,15.
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