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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Dörner, Gerald [Oth.]; Arend, Sabine [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (23. Band = Schleswig-Holstein): Die Herzogtümer Schleswig und Holstein — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.41731#0170
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Die Ordnungen bis zur Teilung der Herzogtümer 1544

Vam Praweste ym Holsterlande587

Im lande tho Holsten, wat nicht Lübeschs stiff-
tes588 ys, schal ein van den Pastorn erwelet werden,
dat he Prawest sy unde Visitator aller unser Ker-
cken darsulvest. Unde alles, wat thor Visitation de-
net, dat schal he uthrichten ein mal des Jares, alse
thovörn vam Bisschoppe geschreven ys589. Ock schal
he des landes Prester Examineren unde ordineren yn
syner Stad, dar he wanet. In der Visitatien mach he
Ende
Desse Vorgeschreven Ordeninge hebben wy, Chri-
stiann, obgemelt, tho Dennemarcken und Norwegen
Köninck, Mit sampt den Ehrwerdigen, Gestrengen
unde Ehrnfestenn, unsen Reden, Prelaten, Ridder-
schopp, Mannen unde Steden unser Hertoch- unde
Förstendöme Schlesewick, Holstenn etc., Up einem
gemenen Landtage, yn unser Stadt Rendeßborch
derhalven geholden590, eyndrechtiglick angenamen,
belevet und bewilliget yn allen eren stücken, Punc-
ten unde Artickeln, stede vast unde unvorbraken
tho holdende. Annemen, beleven unde bewilligen
solckes yn Krafft unde Macht | Z 3r | Desses apenba-
ren unde derhalven uthgegangenen Druckes vor
Uns, Unsere unmündigenn Brüder, unser aller Sitzes
Erven unde Nakömelinge, Hertogen tho Sleßwick,
Holsten etc., Dermaten unde also, Dat wy Uns na
gegenwardiger Ordinantie mit gemelden unsen Re-

1 In B hinzugefügt: Nahgedrücket tho Schießwieck dorch
Nicolaum Wegener. Anno M.DCI.

587 Vgl. dazu die Erläuterungen bei Göbell, Kirchenord-
nung, S. 357 f., Anm. 612.
588 Zum Hochstift Lübeck vgl. die Einleitung, S. 22 sowie
Atlas zur Kirche, S. 96 und Wolgast, Hochstift und
Reformation, S. 118-120.
589 Siehe oben S. 120.

ordineren, wor he hen kümpt. Dem willen wy hun-
dert gülden geven uth den Klöstern alle yar tho sy-
nem Parsolde thor Visitatien, beth so lange, dat wy
ydt beter mit em maken. He schal erwelet werden
van den Pastorn, de yn den Steden dessulvigen lan-
des sint, Und vam regerenden Hertogen ym Holster
lande angenamen unde geconfirmert werden.

Z 2v|
den, Prelaten, Ridderschopp, Mannen unde Steden
allenthalven Richten, ock desulvige mit allen eren
Puncten, Artickeln unde Clausulen allenthalven
holden schölen und willen. Unde so ynn einem Ge-
menen fryen Christliken Concilio etwas beters edder
mehr beschlaten würde, Demsulvigen willen wy uns
ock glickmetich und Volghafftich ertögen.
Actum und Datum Rendeßborch, up einem jZ3vj
Gemenen Landtage, ynn bywesen gemelder unser
Rede, Prelaten, Ridderschop, Mannen unde Steden,
dartho beropen, Am negenden dage Martii, Anno
ym XLII. Under unsem Secret etc. |Z 4rj
Gedrücket tho Magdeborch dorch Hans Wal-
ther591. Anno. MDXLII.'

590 Zum Rendsburger Landtag im März 1542 und zur An-
nahme der Kirchenordnung auf demselben vgl. die Ein-
leitung, S. 51; Feddersen, Kirchengeschichte 2,
S. 102 f.; Hoffmann, Sieg der Reformation, S. 157 f.
591 Hans Walther (Wolther), * um 1500, war ab 1530 als
Drucker in Magdeburg tätig. Im VD 16 sind ca. 220
Drucke von ihm überliefert; die letzten Ausgaben stam-
men aus dem Jahr 1560. Vgl. Reske, Buchdrucker,
S. 580 f.

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