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Das Herzogthum Pommern.
ungehorsam efft uprorisch gewest; item siner
avericheit, darvan im andern boke Mosi, am 22.:
den goden, dat is diner avericheit, de in gades
stadt sitten, schaltu nicht floken, und den aversten
in dinem volke schaltu nicht lastern. Und
Prover. 23.: min kind furchte den heren und den
könink, und menge di nicht mank de uprorischen.
Und hir schalme die avericheit ock under-
wisen, dat se eren underdanen van gades und eres
amtes halven schüldich is, gut regiment, ordening
und gericht to holdende, verschaffen eren under-
danen rechtschapene gude lerers, die kercken mit
eren amten und godern vordedigen, nicht mit
schattingen unplichten und deinste aversetten, und
den underdanen nicht dat ere nehmen, sick laten
genögen an aller billiker stüer dinst und schattinge,
wente se alse beschütter und vordedinger der
eren geordent sind und einen jedern bi dem sinen
to beholdende, nicht alse rovers und utpilgers,
und macht hebben, eren underdanen to nemende
wat se willen, und hir bilde en in, dat exempel
van dem godtlosen Achab und Jesabel, de erem
borger Naboth sinen winberch nemen, wo se ge-
straft worden 3. Reg. 21. Effte na der nien
biblien im ersten boke der köninge am 21.
Alse ock de oldern sind eren kindern schuldich
se uptotheen, darna in tucht und twank und ock
tor lere to holdende, und nicht tor schande und
bossheit, wente hir die kinder eren oldern nicht
volgen noch gehorsam sin scholen.
Ut dem vefften, ifft he ock mit sinem negsten
vientschop hebbe, in nit und hatt leve, sinen
negsten gewalt und unrecht gedhan, dat he em
dat late leet sin und sick mit em vorsöne, und so
he gewalt geleden hedde, sick late versönen und
gerne vorgeven.
De avericheit schal hir ock vermant werden,
dat se nicht to staden, dotschlach, mord, effte dat
ein den andern vorwaldige.
Ut dem sösten, wo he ehelick is, ifft he ock
ock sinen ehegaden leffhebbe, in frede und in
einicheit mit er und erer fruntschop leve, dat he
nicht ein heimlicker boler effte ehbreker sie, und
eine andere lever hebbe, wenn sine eigene. Dar-
van im andern boke Mosi, im 22.: ehebrekere
und ehebrekerin scholen des dodes sterven. Item
ifft ock böse unrechter iver und vordechticheit bi
en sie. Item ifft he siner fruwen ock wol orsake
darto geve, darvan lis den Jesus Sirac, am
9. capit. Und hir schal ein jeder ock tor flitigen
arbeit und nüchternheit vermanet werden, darmit
ein jeder sin wiff und kind redlick ernere, und
gestraft die ledichgenger und drunken bolt, de
erer fruwen und kindern allent vorteren, versupen,
verspelen und schentlick vorbringen.
Die avericheit hir ock vormane, dat se sulvest
ock nicht ehebreker, junkfrawen efft megdeschender
erfunden werden, ock nicht tolaten, dat ehbrock,
schande und laster bi den eren geduldet werde.
Dat die jogent ock kusch, tüchtich und ehr-
lick leve, gerne arbeide, nüchtern sie, nicht ledich
ga und vul sie.
Ut dem sövende, ifft he ock sinem negsten
an sinen gödern to na gewest, em wat entfromdt
und entagen mit gewalde effte argelisticheit, mit
woker, mit valscher wichte, ifft mate, mit affplogen
efft verruckingen der grenze, efft sust mit valscher
handelinge, vordeil und practiken.
Die avericheit, dat se sick ock an erer be-
soldinge und lehngödern, so se van der avericheit
hebben und billigen dinsten und stüer, so se van
eren underdan hebben, to frede geven, sondern
solckem allen weren, und friede und frie strafen
in erem gebede verschaffen.
Die fruwen schalme hir fragen, ifft sie ver-
bringerschen sind, dede erem mann dat sine vor-
bringen und vorspildern, eren negsten to na ge-
west, dorch toverie melck und bottern stelen. Also
de knechte und megde, ifft se erem herrn und
frowen ock untruwe gewest, ichtes wes gestalen,
vorbracht, untrulich gearbeidet, vele versumet.
Ut dem achten, ifft he ock up sinen negsten
gelagen, falsch getüchnisse weder en geredet, und
em sinen guden namen und gelimp dorch heimlick
effte apenbarlick nawaschen affgesneden.
De avericheit, dat se in dem gerichte, ge-
rechtigkeit und warheit holden und ahn ansehen
der personen noch um giffte gave iffte viendschop
effte fruntschop richten und erkennen.
Ut dem negenden, ifft se ut affgunst irem
naher und negsten dat ere vergunt, böses ge-
wünschet und gedacht, sick mit dem sinem nicht
to freden gegeven und benogen laten an dem dat
em godt gegeven hefft und einem andern ock ge-
grillt, wat em godt gan, also ock sin gesinde,
vehe, effte wat dat is, bösslicken begeret und dorch
falsche practiken affgespant.
Wenner me denne de lüde also tor erkent-
nisse erer sunde gebracht, schalme se ock fragen,
ifft en de sunde ock leit sind und sick ock ge-
denken to beterende, sick und er einander ver-
sönen, glick vor unglick dhon.
Schalme sie dar na ock mit der gnade gades in
Christo trösten und tom loven wiesen und also seggen.
Dewile denne di dine sunde leit sind und
im guden vorsate bist, din levent to beterende,
schaltü ock warhaftig loven, dat di godt, itzunder
in der tidt der gnade, dar uns godt tor bote und
beteringe beropen let, gnedich will sin und di
alle dine sünde um Christus willen vorgeven, und
di, in dinem loven und dorch de nüttinge dises
hilgen sacraments, aller siner gnade und her-
licheit deilhaftich maken wil, in solkem loven
schaltu ock dat hilge sacrament entfangen, und
Das Herzogthum Pommern.
ungehorsam efft uprorisch gewest; item siner
avericheit, darvan im andern boke Mosi, am 22.:
den goden, dat is diner avericheit, de in gades
stadt sitten, schaltu nicht floken, und den aversten
in dinem volke schaltu nicht lastern. Und
Prover. 23.: min kind furchte den heren und den
könink, und menge di nicht mank de uprorischen.
Und hir schalme die avericheit ock under-
wisen, dat se eren underdanen van gades und eres
amtes halven schüldich is, gut regiment, ordening
und gericht to holdende, verschaffen eren under-
danen rechtschapene gude lerers, die kercken mit
eren amten und godern vordedigen, nicht mit
schattingen unplichten und deinste aversetten, und
den underdanen nicht dat ere nehmen, sick laten
genögen an aller billiker stüer dinst und schattinge,
wente se alse beschütter und vordedinger der
eren geordent sind und einen jedern bi dem sinen
to beholdende, nicht alse rovers und utpilgers,
und macht hebben, eren underdanen to nemende
wat se willen, und hir bilde en in, dat exempel
van dem godtlosen Achab und Jesabel, de erem
borger Naboth sinen winberch nemen, wo se ge-
straft worden 3. Reg. 21. Effte na der nien
biblien im ersten boke der köninge am 21.
Alse ock de oldern sind eren kindern schuldich
se uptotheen, darna in tucht und twank und ock
tor lere to holdende, und nicht tor schande und
bossheit, wente hir die kinder eren oldern nicht
volgen noch gehorsam sin scholen.
Ut dem vefften, ifft he ock mit sinem negsten
vientschop hebbe, in nit und hatt leve, sinen
negsten gewalt und unrecht gedhan, dat he em
dat late leet sin und sick mit em vorsöne, und so
he gewalt geleden hedde, sick late versönen und
gerne vorgeven.
De avericheit schal hir ock vermant werden,
dat se nicht to staden, dotschlach, mord, effte dat
ein den andern vorwaldige.
Ut dem sösten, wo he ehelick is, ifft he ock
ock sinen ehegaden leffhebbe, in frede und in
einicheit mit er und erer fruntschop leve, dat he
nicht ein heimlicker boler effte ehbreker sie, und
eine andere lever hebbe, wenn sine eigene. Dar-
van im andern boke Mosi, im 22.: ehebrekere
und ehebrekerin scholen des dodes sterven. Item
ifft ock böse unrechter iver und vordechticheit bi
en sie. Item ifft he siner fruwen ock wol orsake
darto geve, darvan lis den Jesus Sirac, am
9. capit. Und hir schal ein jeder ock tor flitigen
arbeit und nüchternheit vermanet werden, darmit
ein jeder sin wiff und kind redlick ernere, und
gestraft die ledichgenger und drunken bolt, de
erer fruwen und kindern allent vorteren, versupen,
verspelen und schentlick vorbringen.
Die avericheit hir ock vormane, dat se sulvest
ock nicht ehebreker, junkfrawen efft megdeschender
erfunden werden, ock nicht tolaten, dat ehbrock,
schande und laster bi den eren geduldet werde.
Dat die jogent ock kusch, tüchtich und ehr-
lick leve, gerne arbeide, nüchtern sie, nicht ledich
ga und vul sie.
Ut dem sövende, ifft he ock sinem negsten
an sinen gödern to na gewest, em wat entfromdt
und entagen mit gewalde effte argelisticheit, mit
woker, mit valscher wichte, ifft mate, mit affplogen
efft verruckingen der grenze, efft sust mit valscher
handelinge, vordeil und practiken.
Die avericheit, dat se sick ock an erer be-
soldinge und lehngödern, so se van der avericheit
hebben und billigen dinsten und stüer, so se van
eren underdan hebben, to frede geven, sondern
solckem allen weren, und friede und frie strafen
in erem gebede verschaffen.
Die fruwen schalme hir fragen, ifft sie ver-
bringerschen sind, dede erem mann dat sine vor-
bringen und vorspildern, eren negsten to na ge-
west, dorch toverie melck und bottern stelen. Also
de knechte und megde, ifft se erem herrn und
frowen ock untruwe gewest, ichtes wes gestalen,
vorbracht, untrulich gearbeidet, vele versumet.
Ut dem achten, ifft he ock up sinen negsten
gelagen, falsch getüchnisse weder en geredet, und
em sinen guden namen und gelimp dorch heimlick
effte apenbarlick nawaschen affgesneden.
De avericheit, dat se in dem gerichte, ge-
rechtigkeit und warheit holden und ahn ansehen
der personen noch um giffte gave iffte viendschop
effte fruntschop richten und erkennen.
Ut dem negenden, ifft se ut affgunst irem
naher und negsten dat ere vergunt, böses ge-
wünschet und gedacht, sick mit dem sinem nicht
to freden gegeven und benogen laten an dem dat
em godt gegeven hefft und einem andern ock ge-
grillt, wat em godt gan, also ock sin gesinde,
vehe, effte wat dat is, bösslicken begeret und dorch
falsche practiken affgespant.
Wenner me denne de lüde also tor erkent-
nisse erer sunde gebracht, schalme se ock fragen,
ifft en de sunde ock leit sind und sick ock ge-
denken to beterende, sick und er einander ver-
sönen, glick vor unglick dhon.
Schalme sie dar na ock mit der gnade gades in
Christo trösten und tom loven wiesen und also seggen.
Dewile denne di dine sunde leit sind und
im guden vorsate bist, din levent to beterende,
schaltü ock warhaftig loven, dat di godt, itzunder
in der tidt der gnade, dar uns godt tor bote und
beteringe beropen let, gnedich will sin und di
alle dine sünde um Christus willen vorgeven, und
di, in dinem loven und dorch de nüttinge dises
hilgen sacraments, aller siner gnade und her-
licheit deilhaftich maken wil, in solkem loven
schaltu ock dat hilge sacrament entfangen, und