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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (4. Band): Das Herzogthum Preussen, Polen, die ehemals polnischen Landestheile des Königreichs Preussen, das Herzogthum Pommern — Leipzig: O.R. Reisland, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26785#0446
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428

Das Herzogthum Pommern.

möge der kerckenordeninge, instituere ick di in
dit parramt, to N. im namen godt des vaders, des
söns unde des hiligen geistes unde bevele di alle
seelen in disem caspel, de unse herre Jesus
Christus mit sinem blode vorworven hefft, dat du
se mit gödtliker lere, mit vorrekinge der hoch-
werdigen sacramente unde vorrichtinge der anderen
hiligen emter truwliken vorsorgest, vor allen dingen
den catechismum vlitich drivest, de kindere unde
gesinde dar inne vorhörest, olde unde junge stede
vormanest, dat se des avendes unde morgens unde
am dische beden, den catechismum dagelick up-
seggen, hir to mit aller godtselicheit, ehrbaren,
nüchternen levende, in frede unde einicheit ein
vörbilde sist diner ganzen gemeine, din amt mit
anropinge des hiligen geistes vöhrest, up dat du
in der herrliken erschininge unses herren Jesu
Christi, des groten gades, de frölike stemme
hören mögest, euge serve bone, sü dar du truwe
knecht, du bist aver weinich truw gewest, ick
wil di aver vele selten, ga hen in to dines herren
fröwde.
Vor allen dingen, min broder, bliff in reiner
gesunder lere unses heilandes Jesu Christi, unde
wes truw in dinem amte, gedenke alle tidt an de
herlike vormaninge des hiligen Pauli an sinen
jünger Timotheum, in der ersten am sösten capitel,
dar he also spreckt:
So jemand anders leret, unde blifft, nicht bt
den heilsamen wörden unses herren Jesu Christi,
unde bi der lere van der godtselicheit, de is vor-
düstert, unde wet nichtes, sunder is sökisch in
fragen unde wortkrigen, ut welken entspringet:
nid, hader, lasteringe, böse archwahn, schoelhader,
sölcker minschen, de vordorvene sinne hebben,
unde der warheit berovet sint, de dar menen, de
godtselicheit si ein handel. Holt di van sölcken.
Idt, is överst ein grot gewinst, wol godtselich
is, unde let sick genögen, wente wi hebben nichtes
in de werlt gebracht, darümme isset, apenbar, wi
werden dar ock nichtes ut bringen. Wenn wi
överst kost unde kledinge hebben, so latet, uns
benögen, wente de dar rike werden willen, de
vallen in vorsökinge unde in strike unde in vele
dörlike schedlike lüste, de de minschen vorsenken,
int vorderff unde vordömenisse, wente de giricheit
is eine wörtel alles bösen, de etliken hefft ge-
lüstet, unde sint vam geloven erre gegaen unde
maken sick sülvest vele smerte.
Overst du minsche gades, fleech sölckes, jage
överst na der gerechticheit, der godtselicheit, dem
geloven, der leve, der geduld, der sachtmödicheit,
kempe einen guden kamp des gelovens, ergrip
dat ewige levendt, dar du to geeschet bist unde
bekent heffst eine gude bekentnisse vor velen
tügen.
Ick gebede di vor gade, de alle dink levendich

maket, unde vor Christo Jesu, de under Pontio
Pilato betüget hefft eine gude bekentnisse, dat du
dat gebot holdest, ane befleckinge, unstraflick,
bet up de erschininge unses herren Jesu Christi,
de to siner tidt tögen wert, de selige unde allene
weldige, de köninck aller köninge unde herre
aller herren, de allene unsterfflicheit hefft, de dar
wanet in einem lichte, dar nemand to kamen kan,
dem si ehre unde dat ewige rike, amen.
Den riken van diser werlt gebede, dat se
nicht stolt sint, ock nicht hapen up den unwissen
rikedom, sunder up den levendigen godt, de uns
rickliken gifft, allerlei to genetende, dat se wat
gudes doen, rike werden an guden werken, gerne
geven , behülplick sin, schatte sammelen, sick
sülvest eine gude grund , up dat tokamende, dat
se ergripen dat ewige levendt.
Min broder, beware dat di togetruwet is, unde
vormide dat ungeistlike lese waschent unde den
hader der falsch beröhmeden kunst, welckere
etlike vörgeven unde feilen des gelovens.
Min broder, bistu sölckes mit gades hülpe to
doende bereit?
Antwert: Ja.
De gnade unses herren Jesu Christi si mit
di, amen.
Dar na spreke de pastor instituens de vör-
stendere an, de ant altar kamen schölen, also:
Leven bröder, de hiligen apostel hebben
S. Stephanum unde. andere diakene to sick er-
welet, en de register unde kerckengüder vör-
tostande bevalen, up dat se des hiligen amts in
der gemeine unde der lere deste bet war nemen
könden. Unde is tüschen den ersten diakenen,
unde tüschen den apostelen, in vortsettinge des
rikes unses herren Jesu Christi, unde vorsorginge
der kerckengüder und kerckenregimentes, sölcke
einicheit, bröderlicke leve unde gemenschop ge-
west, dat ock S. Stephanus, de erste vörstender
dar aver gesteniget is, unde S. Laurentius ein
godtfrüchtich trüw vörstender der kercken to
Rome, eer he sinem keiser wolde der kercken
güder avergeven unde van sinem kerckherren aff-
vellich werden, sick up glöhenden kalen hefft
marteren unde braden laten.
Wo ock de satan mit den vörstenderen ge-
spelet hefft, unde en noch de lenge lonet, de bi
kercken övel handelen, unde wedder ere parr-
herren sick setten, dat hefft de ervaringe genoh-
sam geleret. Darümme vormane ick juw im herren
Jesu Christo, gi wolden to sines namens ehre bi
der kercke truw sin, mit disem juwem kerckherren
vor allen dingen einicheit erholden und erkennen,
dat gi in allen utwendigen dingen, wat kercken-
güder, hüser, kerckhof, vortsettinge guder orde-
ninge anlanget, sine medehelpers, diakene unde
 
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