Hamburger Kirchenordnung von 1529.
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lereden, ane etlike vortwivelers, de wusten wol,
dat se in den buck predigeden.
Dar to is ock begeret unde gevordert, dat
me de sacramente, van Christo siner christenheit
ingesettet unde bevalen, besondergen dat sacra-
mente sines lives und blodes, wolde in solcken
bruck stellen, to gevende unde to nemende, alse
Christus mit klaren worden bevalen, unde de
apostele, van Christo gesandt, geleret hebben.
Unde dat dar neven mochte ut der kerken wech
gedan werden, wat süslange heer ane gades wort
und wedder gades wort und wedder den christen
loven geholden is, und er gades namen dem mammon
unde dem buke to denste, mank welkem vele
dinge ceremonien genömet sint, de doch weren
etlike men idel weifelerent unde poppen spil edder
kinder spil der papen, etlicke ock grave lasteringe
des hilligen geistes, so nicht de unwetenheit ent-
schüldigede.
Dat idt överst nicht de meininge scholde
hebben, dat me ock dem volke nütte unde christ-
like ceremonien nicht wolde hebben, is begeret,
solcke ceremonien an tostellende, de den kindern
unde dem gemeinen volke denstlick mochten sin
to underrichtinge, tom loven unde süs to gades
worde. Dar to dat me vor de jöget wolde sorgen
mit guden scholen, unde vor de armen lüde, be-
sonderegen vor de hus armen unde vorlatenen
wedewen und weisen, mit aller notrofft. Dat also
de güdere, de ut guder andacht, wo wol in un-
wetenheit to gades denste gegeven sint, unde
andere almissen unde framer lüde milde gaven,
nu mochten tom rechten gades denste (den godt
mit klaren worden bevalen hefft unde den ock
de rechte christene love vordert) gewendet werden,
alse ock bi den olden christen wandages solcke
güdere vor de predigere unde armen lüde wurden
gebruket, do noch rechte bischoppe edder prestere,
dat sint predigere des evangelii, mit diakenen,
dat weren denere der armen, vorhanden weren,
eer de misse papen, grote und kleine, sick under
dem namen der prestere indrengeden, unde stelen
unde roveden, mit gruweliken lögen, allent, wat
se van försten, heren, börgeren, buren, wedewen,
ock van den de id mit der spille vordeneden,
averkamen konden. Dat closter volk hefft idt
ock seer wol geleret, doch dat me id nicht merken
scholde, so laveden se armot, unde hadden doch
beter rowe na dem flesche, wenn nen förste up
erden, ane dat etlike, de fram wolden sin, sick
materden in unloven mit erer hüchelie.
Baven dit alle sint ock desse vorgenömeden
stücke begeret ane jemandes schade, ock der
papen unde mönneke, ane allene, dat er prangent
nicht meer geldt, unde dat se nicht meer mit
hilligem schine roven unde stelen können. Wente
angeseen, dat se nu vort an anders neine neringe
Sehling, Kirchenordnungen. V.
hedden, unde were unchristlick, se in den nöden
to vorlatende, de wile se ock sint vorvöret, so wol
alse wi tovören, so is dat de meinige gewesen,
unde noch, dat ein jewelick prester beholde alle
sine böringe sin leventlanck, idt si ock wat
idt si, dar he tovörn so bi gekamen alse vor
recht wert geholden, unde dat me ock sonderlick
schal acht hebben up olde, swacke, arme prestere,
de sick erneret hebben van votiven unde der ge-
liken, unde hebben nu nichtes, de sick velichte
schemen to biddende, dat me se mit hülpe ut
der gemeinen casten tröste. Des geliken den
weligen mönneken, de nicht tho predigende dat
wort gades geleret edder geschicket sin, wil me
helpen to arbeide unde handwerken mit so vele
geldes, dat se ersten können ein ankament hebben.
De andern överst mit notrofft er leventlanck vor-
sorgen, alse frates nicht alse patres. De armen
kindere överst de nunnen unde beginen nicht
recht vorsorgen, were unchristlick, se hebben ock
hir ere fründe unde öldern, de werden dar wol
to denkende.
Me wil överst van neinen papen edder
mönneken liden, dat se apenbar dat evangelion
Christi unde de gnade gades lastern, edder nu
vort an ein schendtlick levent vören, alse vele
unvorschamet hebben gedan, mit einem bösen
exempele, dat de andern erer lasteringe unde
honslaginge und schande nicht delhaftich werden.
Wat se överst edder ein ander bi sick sulvest
löven, dar hefft nein minsche aver tobedende,
dar darf ock ein ander nicht vor antwerden.
Solcke stücke sint allene begeret unde vordert
in der saken des evangelii, unde wo wol harde
dar aver to tiden gehandelt is, de wile vele de
sake nicht vorstunden unde darumme gerne ge-
wehret hedden, so is doch van den, de de evan-
gelische warheit leeff hadden, nicht begeret, dat
jemande affgebraken würde in siner gebörliken
eere, gude, früntschop, ick swige denn, live, sonder
allene, dat de erkante warheit bi en unde eren
kinderen mochte unvorhindert genge unde geve
sin. Wente godt hefft süs lange heer im enti-
christischen erdome edder phariseeischer vorvöringe
vele gedult mit uns gehat, wat köne wi överst
to entschüldigende hebben, nu de warheit an den
dach gekamen is?
Scholden nicht frame herten gade dorch
Christum vlitich danken, dat he mit siner gnaden
wedder der lüde vordenst, dit alle, wo gesecht
is, so vorschaffet hefft to handelende? Ick twar
spreke to desser sake mit dem psalmscrivere: der
barmherticheit gades is nein ende edder mate.
Wi hebben de helle vordenet unde he gifft uns
sin evangelion to der ewigen salicheit. Dank
hebbe leve vader in ewicheit, midden im torne
bewisestu barmherticheit.
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lereden, ane etlike vortwivelers, de wusten wol,
dat se in den buck predigeden.
Dar to is ock begeret unde gevordert, dat
me de sacramente, van Christo siner christenheit
ingesettet unde bevalen, besondergen dat sacra-
mente sines lives und blodes, wolde in solcken
bruck stellen, to gevende unde to nemende, alse
Christus mit klaren worden bevalen, unde de
apostele, van Christo gesandt, geleret hebben.
Unde dat dar neven mochte ut der kerken wech
gedan werden, wat süslange heer ane gades wort
und wedder gades wort und wedder den christen
loven geholden is, und er gades namen dem mammon
unde dem buke to denste, mank welkem vele
dinge ceremonien genömet sint, de doch weren
etlike men idel weifelerent unde poppen spil edder
kinder spil der papen, etlicke ock grave lasteringe
des hilligen geistes, so nicht de unwetenheit ent-
schüldigede.
Dat idt överst nicht de meininge scholde
hebben, dat me ock dem volke nütte unde christ-
like ceremonien nicht wolde hebben, is begeret,
solcke ceremonien an tostellende, de den kindern
unde dem gemeinen volke denstlick mochten sin
to underrichtinge, tom loven unde süs to gades
worde. Dar to dat me vor de jöget wolde sorgen
mit guden scholen, unde vor de armen lüde, be-
sonderegen vor de hus armen unde vorlatenen
wedewen und weisen, mit aller notrofft. Dat also
de güdere, de ut guder andacht, wo wol in un-
wetenheit to gades denste gegeven sint, unde
andere almissen unde framer lüde milde gaven,
nu mochten tom rechten gades denste (den godt
mit klaren worden bevalen hefft unde den ock
de rechte christene love vordert) gewendet werden,
alse ock bi den olden christen wandages solcke
güdere vor de predigere unde armen lüde wurden
gebruket, do noch rechte bischoppe edder prestere,
dat sint predigere des evangelii, mit diakenen,
dat weren denere der armen, vorhanden weren,
eer de misse papen, grote und kleine, sick under
dem namen der prestere indrengeden, unde stelen
unde roveden, mit gruweliken lögen, allent, wat
se van försten, heren, börgeren, buren, wedewen,
ock van den de id mit der spille vordeneden,
averkamen konden. Dat closter volk hefft idt
ock seer wol geleret, doch dat me id nicht merken
scholde, so laveden se armot, unde hadden doch
beter rowe na dem flesche, wenn nen förste up
erden, ane dat etlike, de fram wolden sin, sick
materden in unloven mit erer hüchelie.
Baven dit alle sint ock desse vorgenömeden
stücke begeret ane jemandes schade, ock der
papen unde mönneke, ane allene, dat er prangent
nicht meer geldt, unde dat se nicht meer mit
hilligem schine roven unde stelen können. Wente
angeseen, dat se nu vort an anders neine neringe
Sehling, Kirchenordnungen. V.
hedden, unde were unchristlick, se in den nöden
to vorlatende, de wile se ock sint vorvöret, so wol
alse wi tovören, so is dat de meinige gewesen,
unde noch, dat ein jewelick prester beholde alle
sine böringe sin leventlanck, idt si ock wat
idt si, dar he tovörn so bi gekamen alse vor
recht wert geholden, unde dat me ock sonderlick
schal acht hebben up olde, swacke, arme prestere,
de sick erneret hebben van votiven unde der ge-
liken, unde hebben nu nichtes, de sick velichte
schemen to biddende, dat me se mit hülpe ut
der gemeinen casten tröste. Des geliken den
weligen mönneken, de nicht tho predigende dat
wort gades geleret edder geschicket sin, wil me
helpen to arbeide unde handwerken mit so vele
geldes, dat se ersten können ein ankament hebben.
De andern överst mit notrofft er leventlanck vor-
sorgen, alse frates nicht alse patres. De armen
kindere överst de nunnen unde beginen nicht
recht vorsorgen, were unchristlick, se hebben ock
hir ere fründe unde öldern, de werden dar wol
to denkende.
Me wil överst van neinen papen edder
mönneken liden, dat se apenbar dat evangelion
Christi unde de gnade gades lastern, edder nu
vort an ein schendtlick levent vören, alse vele
unvorschamet hebben gedan, mit einem bösen
exempele, dat de andern erer lasteringe unde
honslaginge und schande nicht delhaftich werden.
Wat se överst edder ein ander bi sick sulvest
löven, dar hefft nein minsche aver tobedende,
dar darf ock ein ander nicht vor antwerden.
Solcke stücke sint allene begeret unde vordert
in der saken des evangelii, unde wo wol harde
dar aver to tiden gehandelt is, de wile vele de
sake nicht vorstunden unde darumme gerne ge-
wehret hedden, so is doch van den, de de evan-
gelische warheit leeff hadden, nicht begeret, dat
jemande affgebraken würde in siner gebörliken
eere, gude, früntschop, ick swige denn, live, sonder
allene, dat de erkante warheit bi en unde eren
kinderen mochte unvorhindert genge unde geve
sin. Wente godt hefft süs lange heer im enti-
christischen erdome edder phariseeischer vorvöringe
vele gedult mit uns gehat, wat köne wi överst
to entschüldigende hebben, nu de warheit an den
dach gekamen is?
Scholden nicht frame herten gade dorch
Christum vlitich danken, dat he mit siner gnaden
wedder der lüde vordenst, dit alle, wo gesecht
is, so vorschaffet hefft to handelende? Ick twar
spreke to desser sake mit dem psalmscrivere: der
barmherticheit gades is nein ende edder mate.
Wi hebben de helle vordenet unde he gifft uns
sin evangelion to der ewigen salicheit. Dank
hebbe leve vader in ewicheit, midden im torne
bewisestu barmherticheit.
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