Kirchenordnung 1569
ungleubigen aus Gottes wort und im namen
Jhesu Christi, das ihnen Gott ihre sünde vorbe-
halten hat und gewißlich straffen wird.
Darauf soll das volk abermal zum gebet und
danksagung gegen Gott vermanet werden und
samptlich vor erhaltung der kirchen Gottes
und rechter lehre, darzu der treuen warhaftigen
lehrer, und das Gott treue arbeiter in seine
ernte senden wölle [Mt 9,37 f.], für die oberkeit,
für zeitlichen friede und gewechs der früchte,
und in summa für die noth der ganzen christen-
heit und sonderbarer personen, die des christ-
lichen gebets begern, wie des ungeverlich eine
notel folget.
Lieben Christen, last uns Gott bitten, das er
uns bey seinem göttlichem wort wölle gnediglich
erhalten und getreue arbeiter in seine ernte
senden, den predigern und kirchendienern seinen
heiligen Geist verleihen, das sie dasselbig rein
und recht fürtragen und lehren, auch mit gott-
seligem leben fürgehn, und das der allmechtige
wölle sie und uns vor falscher lehre gnediglich
behüten und derselbigen steuren und wehren, das
er auch unsern brüdern und schwestern, die mit
falscher lehre oder sonst mit unrechter gewalt
von unchristen oder andern tyrannen ange-
fochten und beschweret werden, gnediglich hel-
fen wölle, das sie in wahrem glauben und ge-
dult bestendig bleiben und, so müglich, die ver-
folgung von ihnen genommen oder gemiltert
werde.
Bittet auch vor weltliche oberkeiten, key. maj.
und andere potentaten, auch alle andere, die
im ampt der oberkeit sitzen, das der allmechtige
wölle diejenige, die durch Gottes wort erleuch-
tet sein, darbey gnediglich erhalten, denen aber,
so noch nicht erleuchtet, seine gnade geben, das
sie Gottes wort in ihren landen leiden und an-
nehmen, welche aber das nicht thun wöllen und
es verfolgen, das er denselbigen steuren und ihr
fürnemen zuschanden machen wölle.
Sonderlich danket Gott, das er unsern gnedi-
gen landsfürsten und herrn also begnadet hat,
das Seine Fürstliche Gnade Gottes wort lieb
haben und in ihrem land predigen lassen und
fordern, und bittet, das Seine Fürstliche Gnade
der allmechtige dabey wölle gnediglich erhalten
und derselben gottselig langes leben, gesund-
heit und gnade verleihen, das S. F. Gnade ihr
regiment also führen, das es Gott zu ehren und
Ihren Fürstlichen Gnaden und derselbigen un-
derthonen zu gutem gereiche und wir ein still
friedlich leben in aller gottseligkeit [1. Tim 2,1 f.]
unter S. F. G. führen mögen.
Bittet auch vor unsere gnedige landsfürstin
und junge herrschaft, das sie der allmechtig
auch in seinem gnedigen schutz haben und sie
vor allem unheil behüten und an leib und seel
segnen wölle.
Bittet auch vor die rethe, ampt und bevelch-
haber (auch den rath dieser statt), das ihnen
Gott wölle gnade geben, das sie woll rathen
und ihren bevohlenen ampten und bevehlichen
getreulichen fürstehen und außrichten.
Bittet auch vor alle angefochten und be-
trübte herzen, vor alle kranken, schwangere
frauen, junge kinder und alle, so in nöten sein,
das der allmechtige wölle dieselbigen alle trö-
sten, behüten und ihnen in ihren nöten beyste-
hen und zuhülf kommen.
Bittet vor uns alle in dieser gemein und in
dem ganzen lande, das Gott uns wölle gnedig
sein und behüten vor krieg, pestilenz und theu-
rer zeit, vor feur und wassersnoth, vor hagel
und ungewitter und vor allem unglück und
ubel und wölle die früchte auf dem felde be-
hüten, segen und gnade geben, das wir sie mit
fried, gesundheit und danksagung geniessen
mögen.
Ein jeder trage Gott seine eigen noth für und
betet in dem namen Christi auf seine zusagung,
da er spricht: Alles, was ihr bittet in meinem
namen, gleubet, so werdet ihr es haben [Mk
11,24; Joh 14,14], und sprechet von grund des
herzens Vater unser etc.
Wenn denn etwas fürfellet, darvon sonderliche
bitt zu thun ist, als vor sonderliche kranken,
vor frauen, die in kindesnöthen sein, und was
sonst vor noth und sachen des landes oder
sonderer personen fürfallen, das soll diesem
gemeinem gebet auch mit kurzen worten ange-
hangen werden.
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ungleubigen aus Gottes wort und im namen
Jhesu Christi, das ihnen Gott ihre sünde vorbe-
halten hat und gewißlich straffen wird.
Darauf soll das volk abermal zum gebet und
danksagung gegen Gott vermanet werden und
samptlich vor erhaltung der kirchen Gottes
und rechter lehre, darzu der treuen warhaftigen
lehrer, und das Gott treue arbeiter in seine
ernte senden wölle [Mt 9,37 f.], für die oberkeit,
für zeitlichen friede und gewechs der früchte,
und in summa für die noth der ganzen christen-
heit und sonderbarer personen, die des christ-
lichen gebets begern, wie des ungeverlich eine
notel folget.
Lieben Christen, last uns Gott bitten, das er
uns bey seinem göttlichem wort wölle gnediglich
erhalten und getreue arbeiter in seine ernte
senden, den predigern und kirchendienern seinen
heiligen Geist verleihen, das sie dasselbig rein
und recht fürtragen und lehren, auch mit gott-
seligem leben fürgehn, und das der allmechtige
wölle sie und uns vor falscher lehre gnediglich
behüten und derselbigen steuren und wehren, das
er auch unsern brüdern und schwestern, die mit
falscher lehre oder sonst mit unrechter gewalt
von unchristen oder andern tyrannen ange-
fochten und beschweret werden, gnediglich hel-
fen wölle, das sie in wahrem glauben und ge-
dult bestendig bleiben und, so müglich, die ver-
folgung von ihnen genommen oder gemiltert
werde.
Bittet auch vor weltliche oberkeiten, key. maj.
und andere potentaten, auch alle andere, die
im ampt der oberkeit sitzen, das der allmechtige
wölle diejenige, die durch Gottes wort erleuch-
tet sein, darbey gnediglich erhalten, denen aber,
so noch nicht erleuchtet, seine gnade geben, das
sie Gottes wort in ihren landen leiden und an-
nehmen, welche aber das nicht thun wöllen und
es verfolgen, das er denselbigen steuren und ihr
fürnemen zuschanden machen wölle.
Sonderlich danket Gott, das er unsern gnedi-
gen landsfürsten und herrn also begnadet hat,
das Seine Fürstliche Gnade Gottes wort lieb
haben und in ihrem land predigen lassen und
fordern, und bittet, das Seine Fürstliche Gnade
der allmechtige dabey wölle gnediglich erhalten
und derselben gottselig langes leben, gesund-
heit und gnade verleihen, das S. F. Gnade ihr
regiment also führen, das es Gott zu ehren und
Ihren Fürstlichen Gnaden und derselbigen un-
derthonen zu gutem gereiche und wir ein still
friedlich leben in aller gottseligkeit [1. Tim 2,1 f.]
unter S. F. G. führen mögen.
Bittet auch vor unsere gnedige landsfürstin
und junge herrschaft, das sie der allmechtig
auch in seinem gnedigen schutz haben und sie
vor allem unheil behüten und an leib und seel
segnen wölle.
Bittet auch vor die rethe, ampt und bevelch-
haber (auch den rath dieser statt), das ihnen
Gott wölle gnade geben, das sie woll rathen
und ihren bevohlenen ampten und bevehlichen
getreulichen fürstehen und außrichten.
Bittet auch vor alle angefochten und be-
trübte herzen, vor alle kranken, schwangere
frauen, junge kinder und alle, so in nöten sein,
das der allmechtige wölle dieselbigen alle trö-
sten, behüten und ihnen in ihren nöten beyste-
hen und zuhülf kommen.
Bittet vor uns alle in dieser gemein und in
dem ganzen lande, das Gott uns wölle gnedig
sein und behüten vor krieg, pestilenz und theu-
rer zeit, vor feur und wassersnoth, vor hagel
und ungewitter und vor allem unglück und
ubel und wölle die früchte auf dem felde be-
hüten, segen und gnade geben, das wir sie mit
fried, gesundheit und danksagung geniessen
mögen.
Ein jeder trage Gott seine eigen noth für und
betet in dem namen Christi auf seine zusagung,
da er spricht: Alles, was ihr bittet in meinem
namen, gleubet, so werdet ihr es haben [Mk
11,24; Joh 14,14], und sprechet von grund des
herzens Vater unser etc.
Wenn denn etwas fürfellet, darvon sonderliche
bitt zu thun ist, als vor sonderliche kranken,
vor frauen, die in kindesnöthen sein, und was
sonst vor noth und sachen des landes oder
sonderer personen fürfallen, das soll diesem
gemeinem gebet auch mit kurzen worten ange-
hangen werden.
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