Lüneburg
und de schonen clausulen commenderen, undone
vorghevien argumenta edder themata, dede uth
dem autore synth gethagen, de he dachlykes
exponereth edder de up dersulvyghen sententien
rymen, darmede one eyn orsake gheve, even dat-
sulvyghe latynn, dat de autor redeth, ock ge-
bruken moghen. So leren se van enen yderen
dynghe fyn egentlych, syrlych, copiose reden
und schryven. Dartho helpeth sunderlych woll
und vorbynde yck vast, wat Erasmus Rotero-
damus vor de jogeth gheschreven hefft, alse syn
Colloquia 38 und Liber de copia verborum et
rerum 39, de kleynen Adagia 40, darbeneffen prae-
cepta rhetorices korth und de dialectica, dat de
knaben van eyn yderen dynghe lere eyn gudt
grunthlych vorstand, wath ydt sy und wat men
darvan reden unde holden schall, dat se korth
van enem dynghe schryven edder reden.
Van underholdynghe der armen. 41
Wur barmhertyghe lude am doedtbedde lyggen,
denn armen ychteswes vorschaffende yn ge-
meynen kysten, schall alse eyn gudt werk van
eyn ydermanne unvorhyndert blyven.
Van kerckenguderen.
Der kercken guderen synth mannygerley, alse
lene yn der parren, de dorch affsterventh der pre-
steren vaceren. Der moghen ethlyke synnde jure
patronatus, etlyke frey yn des ersamen rades ed-
der der borgeren dispositionn 41a, etlyke velychte
noch ym besyttynghe synn edder noch van denn
38 Vgl. oben S. 640, Anm. 34.
39 De duplici copia verborum et rerum. 1512,
ein stilistisches Lehrbuch; Opp. (Clericus)
Leyden I. 1703, S. 3 ff.
40 Die erste Auflage der Sprichwörtersammlung
erschien 1500. Die Sammlung wurde danach
noch stark erweitert und oft aufgelegt. Opp.
(Clericus) Leyden II. 1703.
41 In der Druckvorlage werden an dieser Stelle
schon die folgenden Kapitel genannt: Van
kerckenordenynghe, van vyrdaghen, vam
eestande, van kerckoven, van predychampte.
Die Ueberschrift: Van underholdynghe de ar-
presteren, de ym levende synn. Hyrby ys dat ka-
landeshus 42 myt synen upkumpsten und lenen,
dar synth ock fraterniteten edder broderschop
sust yn der stadt, alle in namen enes gades-
dennst upgherycht und erdacht. In alle dussen
stucken kann men nycht up dusse wyse han-
delen. Erstlych allen presteren, dede ym levende
synn, schollen erhe lenhe erhe levedaghe nycht
entaghen werden, allene schall me one vorschaf-
fen, dat se van oren donnde und erdom laten und
sych fredelych under denn inwoneren ghemeyn
und gelych holden. Allene de jure patronatus yn
der borger hand, so se frey leddych werden,
schollen thosamende gheholden werden dorch
radesfrunde und dorch vororndenden borgeren
tho erholdynghe der predygeren, kosteren und
anderen kerchendeneren, alse scholemesteren,
organysten etc., dat de predygeren nycht uth der
armenkysten vorsorghet werden, sunder or er-
holdynghe frey besunder und affghesunderth
hebben van der armen lude kysten. Wo sych
ethlyke wolden wedderstann und de lenhe jure
patronatus sulvest tho erhen henden nemen, de
schollen frunthlych vormaneth werden, dat sul-
che guderen dorch er vorfaren edder older tho
der kercken ghebruch synth vororndenth und
byllych dar noch by blyven schollen, und schol-
len dorch er conscientien halven dat ghegeven
kerckengudt by der karcken laten blyven. Idt
wer denn sake, dat dat geslechte yn armodt
queme und sulch gudt eren olderen sulvest no-
troftych weren. Alse denne kann de levhe und
byllycheyth woll dipenseren. Wo aver de patronn
yn nenen weghen solche lenhe yn gemeynen
men, wird zu Beginn des Kapitels noch ein-
mal wiederholt.
41a Druckvorlage: „dispotionn“.
42 Zur Lüneburger Kalandsbruderschaft vgl. O.
Jürgens, S. 27,74; W. Reinecke II, S. 62 ff.;
ders., Geschichte des Lüneburger Kalands in
Jahresberichte des Museumsver. f. d. Fürsten-
tum Lüneburg 1891—95. 1896, S. 1—54. Die
reiche Bruderschaft besaß in der Nähe der
Hauptkirche im Südosten der Stadt ein ge-
räumiges Gildehaus. — Zu den übrigen Bru-
derschaften vgl. O. Jürgens, S. 27, 68 f., 73 f.;
W. Reinecke II, S. 49 ff.
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und de schonen clausulen commenderen, undone
vorghevien argumenta edder themata, dede uth
dem autore synth gethagen, de he dachlykes
exponereth edder de up dersulvyghen sententien
rymen, darmede one eyn orsake gheve, even dat-
sulvyghe latynn, dat de autor redeth, ock ge-
bruken moghen. So leren se van enen yderen
dynghe fyn egentlych, syrlych, copiose reden
und schryven. Dartho helpeth sunderlych woll
und vorbynde yck vast, wat Erasmus Rotero-
damus vor de jogeth gheschreven hefft, alse syn
Colloquia 38 und Liber de copia verborum et
rerum 39, de kleynen Adagia 40, darbeneffen prae-
cepta rhetorices korth und de dialectica, dat de
knaben van eyn yderen dynghe lere eyn gudt
grunthlych vorstand, wath ydt sy und wat men
darvan reden unde holden schall, dat se korth
van enem dynghe schryven edder reden.
Van underholdynghe der armen. 41
Wur barmhertyghe lude am doedtbedde lyggen,
denn armen ychteswes vorschaffende yn ge-
meynen kysten, schall alse eyn gudt werk van
eyn ydermanne unvorhyndert blyven.
Van kerckenguderen.
Der kercken guderen synth mannygerley, alse
lene yn der parren, de dorch affsterventh der pre-
steren vaceren. Der moghen ethlyke synnde jure
patronatus, etlyke frey yn des ersamen rades ed-
der der borgeren dispositionn 41a, etlyke velychte
noch ym besyttynghe synn edder noch van denn
38 Vgl. oben S. 640, Anm. 34.
39 De duplici copia verborum et rerum. 1512,
ein stilistisches Lehrbuch; Opp. (Clericus)
Leyden I. 1703, S. 3 ff.
40 Die erste Auflage der Sprichwörtersammlung
erschien 1500. Die Sammlung wurde danach
noch stark erweitert und oft aufgelegt. Opp.
(Clericus) Leyden II. 1703.
41 In der Druckvorlage werden an dieser Stelle
schon die folgenden Kapitel genannt: Van
kerckenordenynghe, van vyrdaghen, vam
eestande, van kerckoven, van predychampte.
Die Ueberschrift: Van underholdynghe de ar-
presteren, de ym levende synn. Hyrby ys dat ka-
landeshus 42 myt synen upkumpsten und lenen,
dar synth ock fraterniteten edder broderschop
sust yn der stadt, alle in namen enes gades-
dennst upgherycht und erdacht. In alle dussen
stucken kann men nycht up dusse wyse han-
delen. Erstlych allen presteren, dede ym levende
synn, schollen erhe lenhe erhe levedaghe nycht
entaghen werden, allene schall me one vorschaf-
fen, dat se van oren donnde und erdom laten und
sych fredelych under denn inwoneren ghemeyn
und gelych holden. Allene de jure patronatus yn
der borger hand, so se frey leddych werden,
schollen thosamende gheholden werden dorch
radesfrunde und dorch vororndenden borgeren
tho erholdynghe der predygeren, kosteren und
anderen kerchendeneren, alse scholemesteren,
organysten etc., dat de predygeren nycht uth der
armenkysten vorsorghet werden, sunder or er-
holdynghe frey besunder und affghesunderth
hebben van der armen lude kysten. Wo sych
ethlyke wolden wedderstann und de lenhe jure
patronatus sulvest tho erhen henden nemen, de
schollen frunthlych vormaneth werden, dat sul-
che guderen dorch er vorfaren edder older tho
der kercken ghebruch synth vororndenth und
byllych dar noch by blyven schollen, und schol-
len dorch er conscientien halven dat ghegeven
kerckengudt by der karcken laten blyven. Idt
wer denn sake, dat dat geslechte yn armodt
queme und sulch gudt eren olderen sulvest no-
troftych weren. Alse denne kann de levhe und
byllycheyth woll dipenseren. Wo aver de patronn
yn nenen weghen solche lenhe yn gemeynen
men, wird zu Beginn des Kapitels noch ein-
mal wiederholt.
41a Druckvorlage: „dispotionn“.
42 Zur Lüneburger Kalandsbruderschaft vgl. O.
Jürgens, S. 27,74; W. Reinecke II, S. 62 ff.;
ders., Geschichte des Lüneburger Kalands in
Jahresberichte des Museumsver. f. d. Fürsten-
tum Lüneburg 1891—95. 1896, S. 1—54. Die
reiche Bruderschaft besaß in der Nähe der
Hauptkirche im Südosten der Stadt ein ge-
räumiges Gildehaus. — Zu den übrigen Bru-
derschaften vgl. O. Jürgens, S. 27, 68 f., 73 f.;
W. Reinecke II, S. 49 ff.
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