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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]; Sprengler-Ruppenthal, Anneliese [Oth.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 2. Halbband, 1. Teil): Stift Hildesheim, Stadt Hildesheim, Grafschaft Oldenburg und Herrschaft Jever — Tübingen: J.B.C. Mohr (Paul Siebeck), 1980

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https://doi.org/10.11588/diglit.32954#0057
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Stift Hildesheim.

her11 , Christ unser Herr zum Jordan kam12 , oder
was sunst dergleichen schöne liepliche gesenge seint.
Nach dem gesang sol der pastor das evangelium
lesen auch gegen dem volke gekeret, wan das aus
ist, singet die ganze gemain: Wir glauben13 und
darauf: Nun bitten wir den hailigen Gaist14 oder:
Kom hailig Gaist15, in Weyhnachten bis auf Licht-
mes: Ein kindelein so löbelich16, in Ostern bis auf
Pfingsten: Christ ist erstanden17, darauf volget die
predige.
Wan die predig aus ist, sol man singen: Erhalt
uns, Her, bei deinem wort18 mit dem versickel:

e der) die 1562
f D. + 1562
11 Lied des Paulus Speratus, gedichtet im Anschluß
an Luthers Lied ,,Nun freut euch, lieben Christen
gmein" (vgl. Anm. 7), in sechs Doppelstrophen ein
reformatorisches Glaubensbekenntnis enthaltend, in
der siebenten Doppelstrophe eine Paraphrase zum
Vaterunser, entstanden im Gefängnis in Olmütz
1523, erschienen im Achtliederbuch. Vgl. Wacker-
nagel III, Nr. 55; Ev. Kgb. u. Kulp Nr. 242. Vgl.
auch Sehling VII, 1, 157 mit Anm. 68. Zur Bio-
graphie des Speratus s. W. Lueken, Lebensbilder
der Liederdichter und Melodisten (Handbuch zum
Ev. Kgb. II, 1). 1957, 45f. (Lit.). Im Babstschen
Gesangbuch I, Nr. XLIII: ,,Ein geistlich lied / Pauli
Sperati / Wie wir für Gott gerecht werden etc."
12 Tauflied Luthers, zuerst erschienen in einem Einzel-
druck von 1541. Als Katechismuslied zum vierten
Hauptstück gehörend, schloß es den Kreis der Kate-
chismuslieder. Vgl. Wackernagel III, Nr. 43;
WA 35, 281ff. 468ff. u.ö.; Ev. Kgb. u. Kulp Nr.
146; G. Hahn, aaO. 51ff. Im Babstschen Gesang-
buch I, Nr. XVIII: ,,Ein geistlich lied / Von vnser
heiligen Tauffe / Darin fein kurtz gefasset / Was sie
sey? Wer sie gestifftet habe? Was sie nütze etc. D.
Mart. Luther."
13 Vgl. unten S. 854, Anm. 25. Im Babstschen Gesang-
buch I, Nr. XVI: ,,Das deutsche patrem."
14 Vgl. unten S. 854, Anm. 23. Im Babstschen Gesang-
buch I, Nr. XII: ,,Der lobgesang / Nu bitten wir
den heiligen Geist. D. Mart. Luther."
15 Lied Luthers, wahrscheinlich entstanden 1524, auf-
bauend auf einer vorreformatorischen deutschen
Strophe, die schon im 15. Jh. nachweisbar ist und
auf die lateinische Antiphon ,,Veni, sancte Spiritus"
zurückgeht. Vgl. Wackernagel I, Nr. 281. II, Nr.
986ff. III, Nr. 19; WA 35, 165ff. 448f.; Ev. Kgb.
u. Kulp Nr. 98; G. Hahn, aaO. 2f. Im Babstschen
Gesangbuch I, Nr. XI: ,,Veni sancte Spiritus / ge-
bessert / Durch D. Mart. Luther."
16 Vorreformatorisches Lied, von Luther in der For-
mula missae 1523 empfohlen (WA 12, 218). Vgl.

Her, gib frid in unserm lande19 und dere collecten.
Darauf sol der pfarher fur dem altar sich zu dem
volke und comunicanten wenden und lesen die
Exhortationemf Pomerani, in der brunschwigi-
schen kirchenordenung vorzaichnet: Mein allerlieb-
sten, uns wirt stets durch die predig des evangelii
Christi fürgehalten den darinnen wirt fein kurz
das ganze gedechtnus der woltat Christi wieder-
holet, und worzu das sacrament zu gebrauchen,
auch, was darvon zu halten sei, angezaiget.
Und sol ja ein jeder pfarher sein volk alhie vor-
manen, das auch die andern, so gleich nicht com-
Wackernagel II, Nr. 697. III, Nr. 573; Ev. Kgb
u. Kulp Nr. 18 (2); auch WA 35, 33. 73. 147. Im
Babstschen Gesangbuch l, Nr. LIII: ,,Der tag der
ist so freidenreich etc."; Strophe 2: Eln Kinde-
lein...".
17 Wohl ältestes erhaltenes Stück des deutschen geist-
lichen Volksgesangs, vermutlich bis ins 12. Jh. zu-
rückgehend. Ursprünglich war es einstrophig; zwei-
strophig enthalten im Klugschen Gesangbuch von
1529 und in weiteren lutherischen Gesangbüchern.
Später wurde es noch mehrfach erweitert. Vgl.
Wackernagel II, Nr. 39ff. 935ff. 939f. 942ff. IV,
Nr. 61; Ev. Kgb. u. Kulp Nr. 75; WA 35, 155f. Im
Babstschen Gesangbuch I, Nr. LIX: ,,Der Lob-
gesang / Christ ist erstanden."
18 Lied Luthers, gedichtet um die Jahreswende 1541/42
unter dem Eindruck der drohenden Türkengefahr,
dreistrophig im Klugschen Gesangbuch von 1543,
zweistrophig im Magdeburger niederdeutschen Ge-
sangbuch Hans Walthers von 1543 und in der Babst-
schen Ausgabe des Kleinen Katechismus von 1543
(die Strophen dort in umgekehrter Reihenfolge gegen-
über der geläufigen), vermutlich aber ursprünglich
dreistrophig. Vgl. Wackernagel III, Nr. 44ff.
1482. IV, Nr. 249. 441. V, Nr. 246; WA 35, 235ff.
467f. 528; Ev. Kgb. u. Kulp Nr. 142; G. Hahn,
aaO. 53. Die ursprüngliche Intention des Liedes wird
deutlich in der Überschrift und in der zweiten Zeile
der ersten Strophe: ,,Ein kinderlied / Zu singen
wider die zween Ertzfeinde Christi vnd seiner heili-
gen Kirchen / den Babst vnd Türcken etc. Erhalt
vns HERR bey deinem wort, vnd stewr des Bapsts
vnd Türcken mort, Die Jhesum Christum deinen Son,
wolten stürtzen von deinem thron." So im Babst-
schen Gesangbuch I, Nr. XXX. — Zu Luthers Ein-
ordnung von Papst und Türken vgl. oben S. 779 mit
Anm. 1, unten Hildesheimer KO von 1544, S. 869f.
mit Anm. 9. 18. 19.
19 Zum Versikel: L. Eisenhofer, Handbuch der kath.
Liturgik I. 1932, 168f. 186. II. 1933, 507. 509, auch
Sehling VII, 1, 56, Anm. 2.
20 Siehe Sehling VI, 1, 443f.

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