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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Dörner, Gerald [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (7. Band = Niedersachsen, 2. Hälfte, 2. Halbband, 2. Teil): Grafschaft Schaumburg, Goslar, Bremen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.30840#0080
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Grafschaft Schaumburg

auch alle unnd jede unchristliche lceremonien undl
mißbreuche mith gantzem ernste unnd fleisse abzu-
schaffen unnd daran zußein, dasm unßere untirtho-
nen alle, niemants außbescheiden9, mith ceremo-
nien, kirchen geßengen, administration der
heiligenn sacramenten und ßonsto alsolicherp auß-
gangen kirchen ordnung gemeß in einhelligem ver-
stande unnd gebrauche sich halten mugen, so wollen
wir euch hiemith die offt bemelten kirchen ordnung
nochmalsq gnediglich insinuert10 haben, mith dem
ernstlichenr bevelich, das ihr von stunt die papistis-
schen opfer meßs, vigilien, seelmissen unnd alle an-
dire abergläubisschen geßenge und gebethe, die dem
heiligen, gotlichen wurthe zuwider ßein, untirlas-
sent, dern euch hinfort weder vor euch ßelbs noch
durch andire nicht gebrauchen, sonder euch der an-
gezogen kirchenordenung durch auß gleichformigh
halten und ertzeigen. |32r|

l-l Erg. am Rand in A.
m Gestr. in A: alle.
n Erg. über der Zeile in A.
o Gestr. in A: durchauß derßelbigen sich einhelliglich.
p Gestr. in A: unßer.
q Erg. über der Zeile in A.
r Erg. über der Zeile in A.
s Gestr. in A: unnd.
t Gestr. in A: unnd euch.
u Korr. in A aus: fernner.
v Gestr. in A: zue.
w Korr. in A aus: dießelbigen erstes tages.
x Erg. am Rand in A.
y Korr. in A aus: Alßolang.
z Gestr. in A: sich.
a Gestr. in A: wolte.
b Fehlt in B.

Unnd dweil die notdurft erfurdert, etzliche artikel
derßelbigen ordnung fernner zuercleren, auch ßunst
masse unnd wege, wie ihr hinfortu mith dem kloster
leben gebaren ßolletv, zuverordnen, seindt wir ent-
schlossen, solichsw zu erster unßer gelegenheit zufer-
tigen und euchx zuzeschicken. Woy abir untir euch
imants werhe, der sich hiewider ßetzen, alsoliche
christliche ceremonien unnd ordenung2 nicht gefal-
len lassena 11 und derßelbigen sichb nichtc untirwerf-
fen wolte, wie unsd doch zue rechtschaffen, christ-
gleubigenn hertzen desselbigen nicht verßiehen
künnen noch wollen, denßelbigen ßoll bevor unnd
frey ßeinf 12, an andire orther gsich zubegeben undg
hzuziehen unnd sichh unßer herschaft zueussern13.
Das wolten wir, euch dar nach entlichi zurichten,
gnediger meinung nicht verhalten.
Datum Egestorff am 22. December anno etc. 62.j

c Erg. über der Zeile in A.
d Korr. in A aus: wir.
e Gestr. in A: allen.
f Gestr. in A: sich.
g-g Erg. am Rand in A.
h-h Fehlt in B.
i Erg. über der Zeile in A.
j Anfügung in B: Diese abschrift ist mit dem original con-
cepte, welches vom canzler Gogreve gefertiget, gleichlau-
tend, so attestirt J. W. Capaun.

9 Ausgenommen, s. FWb 2, Sp. 900.
10 Mitgeteilt, bekannt gemacht.
11 Nicht annehmen, s. FWb 6, Sp. 412f.
12 Bevorsein - vorbehalten, gestattet sein, s. FWb 3,
Sp.2209.
13 Sich eussern - sich wegbegeben, s. FWb 2, Sp. 1376f.

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