5. Einführung einer Betmesse am Freitag
5. Einführung einer Betmesse am Freitaga
20. Februar 1563
An Johan von Langen, Schaumburgh und Arns-
burgh1; Johan Post, Buckeburgh2; Johan Rust,
Stadhagen3; Henningh von Reden, Sachssenha-
gen4; Ernst Klencke, Hagenburgh5; Joachim von
Stäefhorst, Borlo6; bOtten Fynen [?], Rodenberge;
Herman von Mengerßen, Lowenowe7.
Otto, grave etc.
Erbar, lieber getrewer. Nachdem pilligh unnd eim
jeden christgleubigen mensschen cgeburth unndc von
nothen, den almechtigen Godt mith demd gebede
tegliche anzufallen8 unnd zuversuchen9, wie dan un-
gezweifelt ein jeder vor sich ßelbs von hertzen gern
thun wirdt, unnd die pastores unnd geistlichen in
ihren bevolen pfarren offentlich in der gemeine offt
unnd fielmalen unßers verßiehens fihrem ambt und
vorigem unßerm bevelich nachf im wercke beweißen
werden, so haben wir nicht untirlassen wollen,
a Textvorlage (Handschrift): NLA Bückeburg L 1,
Nr. 7706 (Am oberen Rand des Blattes fehlt ein Stück).
b Gestr.: Her.
c-c Erg. am Rand.
d Korr. aus: unßerm.
e Erg. am Rand.
f-f Erg. am Rand.
g-g Erg. am Rand.
h Korr. aus: bevelich.
i Gestr.: ist.
j Korr. aus: vermelden.
k-k Erg. am Rand.
l Erg. am Rand.
m-m Erg. am Rand.
n Anfügung: In Johan von Langen brieff ßolt gesatzt wer-
den: unnd in unßern klostern Müllenbeck, Vißbeck unnd
Obirnkirchen, auch in steten Rinteln unnd Oldendorff.
1 Zu Johann von Langen, Drost zu Schaumburg und
Arensburg, vgl. Nr. 1, Anm. 1.
2 Johann Post, schaumburgischer Drost zu Bückeburg,
war im November 1565 Gesandter Graf Ottos IV. bei
den Ausgleichsverhandlungen mit dem Herzogtum Ca-
lenberg wegen der Grenzkonflikte. Vgl. Husmeier,
Graf Otto IV., S. 197 und 245.
gauch vor notigen unnd pillich erachtetg, alsolichen
unßerm beschiedth nochmals zuerwidern10.
Unndi bevelen dich demnach gnediglich, das du
allen unnd jeden pastoren unßers dich bevolen
ambts N., auch derßelbigen pfarleuthen, mith be-
ßonderm ernste einbindenj 11 unnd anßagen lassest,
das ßie hinforth kalle undk jede Freitage in der wo-
chen offentliche christlichel bede messe, munßer
christlichen publicirten kirchen ordnung gemeßm, in
den pfarren halten unnd ein jeder dießelbigen, un-
verhindert andirer geschefte, mith beßonderer an-
dacht be-| suche, unnd auf den fall, imants dar[von]
ungehorsamlich verpliebe, denßelbigen mith gebur-
licher straff dar vor anßiehest12.
Daran geschicht unßer zuversicht, unnd habens dich
gnediglich nicht verhalten wollen.
Datum Buckeburgh 20. February anno etc. 63.n
3 Johann Rust war schaumburgischer Sekretär. Er findet
bereits 1551 in einer Instruktion Erwähnung. Noch 1573
war er für Otto IV. tätig. Vgl. Husmeier, Graf
Otto IV., S. 236 und 305.
4 Vgl. auch Nr. 6b.
5 Vgl. auch Nr. 6b.
6 Joachim von Staffhorst, schaumburgischer Drost zu
Bokeloh, verwaltete 1555 während der Abwesenheit des
dortigen Drosten kommissarisch auch die Herrschaft
Pinneberg, nahm im November 1565 an den Ausgleichs-
gesprächen mit dem Herzogtum Calenberg teil und war
1582 Mitglied der Delegation, die über eine Eheschlie-
ßung zwischen Ottos Sohn Adolf und der Tochter Herzog
Julius’ von Braunschweig-Wolfenbüttel verhandelte.
Staffhorst gehörte der 1577 von den Landständen einge-
setzten Regierung an. Vgl. Husmeier, Graf Otto IV.,
S. 197, 245, 252, 259, 281 und 324.
7 Zu Hermann von Mengersen vgl. Nr. 1, Anm. 3.
8 Um Hilfe zu bitten, s. FWb 1, Sp. 1086.
9 Zu ersuchen, s. Adelung 4, Sp. 1156.
10 Wiederholen, s. DRW 3, Sp. 309.
11 Einschärfen, befehlen, s. DRW 2, Sp. 1365.
12 Jemanden mit strafe ansehen = jemanden bestrafen, s.
FWb 1, Sp. 1443.
61
5. Einführung einer Betmesse am Freitaga
20. Februar 1563
An Johan von Langen, Schaumburgh und Arns-
burgh1; Johan Post, Buckeburgh2; Johan Rust,
Stadhagen3; Henningh von Reden, Sachssenha-
gen4; Ernst Klencke, Hagenburgh5; Joachim von
Stäefhorst, Borlo6; bOtten Fynen [?], Rodenberge;
Herman von Mengerßen, Lowenowe7.
Otto, grave etc.
Erbar, lieber getrewer. Nachdem pilligh unnd eim
jeden christgleubigen mensschen cgeburth unndc von
nothen, den almechtigen Godt mith demd gebede
tegliche anzufallen8 unnd zuversuchen9, wie dan un-
gezweifelt ein jeder vor sich ßelbs von hertzen gern
thun wirdt, unnd die pastores unnd geistlichen in
ihren bevolen pfarren offentlich in der gemeine offt
unnd fielmalen unßers verßiehens fihrem ambt und
vorigem unßerm bevelich nachf im wercke beweißen
werden, so haben wir nicht untirlassen wollen,
a Textvorlage (Handschrift): NLA Bückeburg L 1,
Nr. 7706 (Am oberen Rand des Blattes fehlt ein Stück).
b Gestr.: Her.
c-c Erg. am Rand.
d Korr. aus: unßerm.
e Erg. am Rand.
f-f Erg. am Rand.
g-g Erg. am Rand.
h Korr. aus: bevelich.
i Gestr.: ist.
j Korr. aus: vermelden.
k-k Erg. am Rand.
l Erg. am Rand.
m-m Erg. am Rand.
n Anfügung: In Johan von Langen brieff ßolt gesatzt wer-
den: unnd in unßern klostern Müllenbeck, Vißbeck unnd
Obirnkirchen, auch in steten Rinteln unnd Oldendorff.
1 Zu Johann von Langen, Drost zu Schaumburg und
Arensburg, vgl. Nr. 1, Anm. 1.
2 Johann Post, schaumburgischer Drost zu Bückeburg,
war im November 1565 Gesandter Graf Ottos IV. bei
den Ausgleichsverhandlungen mit dem Herzogtum Ca-
lenberg wegen der Grenzkonflikte. Vgl. Husmeier,
Graf Otto IV., S. 197 und 245.
gauch vor notigen unnd pillich erachtetg, alsolichen
unßerm beschiedth nochmals zuerwidern10.
Unndi bevelen dich demnach gnediglich, das du
allen unnd jeden pastoren unßers dich bevolen
ambts N., auch derßelbigen pfarleuthen, mith be-
ßonderm ernste einbindenj 11 unnd anßagen lassest,
das ßie hinforth kalle undk jede Freitage in der wo-
chen offentliche christlichel bede messe, munßer
christlichen publicirten kirchen ordnung gemeßm, in
den pfarren halten unnd ein jeder dießelbigen, un-
verhindert andirer geschefte, mith beßonderer an-
dacht be-| suche, unnd auf den fall, imants dar[von]
ungehorsamlich verpliebe, denßelbigen mith gebur-
licher straff dar vor anßiehest12.
Daran geschicht unßer zuversicht, unnd habens dich
gnediglich nicht verhalten wollen.
Datum Buckeburgh 20. February anno etc. 63.n
3 Johann Rust war schaumburgischer Sekretär. Er findet
bereits 1551 in einer Instruktion Erwähnung. Noch 1573
war er für Otto IV. tätig. Vgl. Husmeier, Graf
Otto IV., S. 236 und 305.
4 Vgl. auch Nr. 6b.
5 Vgl. auch Nr. 6b.
6 Joachim von Staffhorst, schaumburgischer Drost zu
Bokeloh, verwaltete 1555 während der Abwesenheit des
dortigen Drosten kommissarisch auch die Herrschaft
Pinneberg, nahm im November 1565 an den Ausgleichs-
gesprächen mit dem Herzogtum Calenberg teil und war
1582 Mitglied der Delegation, die über eine Eheschlie-
ßung zwischen Ottos Sohn Adolf und der Tochter Herzog
Julius’ von Braunschweig-Wolfenbüttel verhandelte.
Staffhorst gehörte der 1577 von den Landständen einge-
setzten Regierung an. Vgl. Husmeier, Graf Otto IV.,
S. 197, 245, 252, 259, 281 und 324.
7 Zu Hermann von Mengersen vgl. Nr. 1, Anm. 3.
8 Um Hilfe zu bitten, s. FWb 1, Sp. 1086.
9 Zu ersuchen, s. Adelung 4, Sp. 1156.
10 Wiederholen, s. DRW 3, Sp. 309.
11 Einschärfen, befehlen, s. DRW 2, Sp. 1365.
12 Jemanden mit strafe ansehen = jemanden bestrafen, s.
FWb 1, Sp. 1443.
61