Grafschaft Schaumburg
6a. Berufung und Instruktion der Visitatorena
21. April 1564
An Joachim Post1, Johan von Langen2, Joachim von
Stäefhorst3, Johan Post4, Christoff von Landesber-
ge5, H. Jacob Damman, pastor zu Stadhagen6, H.
Ewert Poppelboem, pastor zu Oldend[orf]7, H. Di-
terich Heitman, pastor zu Rinteln8, Johan Vorde-
man, pastor zu Haddendorff9.
Otto, grave etc.
Erbar, lieber getrewer. Nachdem die notdurft erfur-
dert, bei den pastorn unnd andiren kirchen dienern
in unßer herschafft geburliche visitation zuthun,
unnd wir entschlossen, dießelbigen am Dinstage
nach Cantate10 schirsten im namen Gotts anzufahen
bunnd alßofort zuvolnziehenb, dar bei wir dan dich
a Textvorlage A (Handschrift): NLA Bückeburg F 3,
Nr. 1101, Bl. 41r (Entwurf). Textvorlage B (Hand-
schrift): NLA Bückeburg L 0 (Capaunsche Sammlung),
Nr. 389 (spätere Abschrift). Überschrift: Rescript des re-
gierenden Grafen Otto zu H.-S. an die prediger Jacob
Dammann zu Stadthagen, Eberhard Poppelbaum zu Ol-
dendorf, Diedrich Heidemann zu Rinteln, Johann Vor-
denmann zu Hattendorf, wie auch an die drosten Joa-
chim von Post, Johann von Langen, Johann von Staff-
horst, Johann von Post und Christoph von Landesberg,
d. d. Stadthagen 21. April 1564. Abdruck: Heidkäm-
per, Schaumburg-Lippische Kirchengeschichte 1, Anh.
Nr. 5, S. 67.
b-bErg. am Rand in A.
c-c Erg. am Rand in A.
d-d B: anno 1564.
e B: Diese copie ist völlig übereinstimmend mit dem vom
cantzler Gogreve außgestelten concepte, so attestiret
J. W. Capaun.
1 Joachim Post, schaumburgischer Drost, war an den Ver-
handlungen beteiligt, die zur Eheschließung Graf Ottos
IV. mit Elisabeth Ursula von Braunschweig-Lüneburg
führten. Im November 1565 nahm er an den Ausgleichs-
verhandlungen mit dem Herzogtum Calenberg wegen
der Grenzkonflikte teil. Er gehörte der von den Land-
ständen nach dem Tode Ottos IV. eingesetzten Regie-
rung an. Vgl. Husmeier, Graf Otto IV., S. 187, 197,
245 und 324.
2 Zu Johann von Langen vgl. Nr. 1, Anm. 1.
neben andirn gern haben wollen, so begern wir gne-
diglich, du wollest am Montage nach Cantate schir-
sten bei uns in unßerm stift kloster Visbeck11 zeit-
lich vor abendts erscheinen, gestalt12 den folgenden
morgen zeitlich solich christlich, notwendigh werck
mith verleihung gotlicher gnaden anzugreiffen unnd
demselbigen biß zum ende beharlich beizuwonen
cunnd darin dich nichts verhindern zulassenc
Das gereicht dem almechtigen Godt zu lob unnd
eheren unnd uns zu gefallen. Unnd habens dich gne-
diglich nicht verhalten wollen.
Datum Stadthagen am 21. Aprilis danno etc. 64d.e
3 Zu Joachim von Staffhorst vgl. Nr. 5, Anm. 6.
4 Zu Johann Post vgl. Nr. 5, Anm. 2.
5 Christoph von Landesberg, schaumburgischer Drost,
war Mitglied der 1577 eingesetzten Regierung der Land-
stände. 1582 zählte er zur Delegation, die über eine Ehe-
schließung zwischen dem Sohn Ottos IV., Adolf XIV.,
und Elisabeth, der Tochter Herzog Julius’ von Braun-
schweig-Wolfenbüttel, verhandelte. Vgl. Husmeier,
Graf Otto IV., S. 197, 252 und 325; Bei der wieden,
Schaumburgische Genealogie, S. 132.
6 Zu Jakob Dammann († 1591), Pfarrer in Stadthagen und
erster Superintendent der Grafschaft Schaumburg, vgl.
die Einleitung, S. 31.
7 Eberhard Poppelbaum hatte bis zu seinem Tod 1597 die
Pfarrei in (Hessisch-)Oldendorf inne. Vgl. Pastoren der
Landeskirchen 1, S. 494.
8 Theodor (Dietrich) Heidtmann (Heidemann) war zu-
nächst Pfarrer in Gandersheim, dann bis zu seinem Tod
1582 in Rinteln. Vgl. die Einleitung, S. 31 und Pastoren
der Landeskirchen 2, S. 313.
9 Johann Vordemann (* 1533 in Alfeld) war von 1560-1562
zunächst als Vikar in Stadthagen, danach als Pfarrer in
Hattendorf tätig. Er starb im Januar 1598. Vgl. die Ein-
leitung S. 31 und Pastoren der Landeskirchen 1, S. 471
und ebd. 2, S. 397.
10 2. Mai 1564.
11 Zum Stift Fischbeck vgl. Nr. 4 mit Anm. 1 und Nr. 15.
12 Um [...] zu, vgl. FWb 6, Sp. 1600f. zur Verwendung von
gestalt als Konjunktion.
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6a. Berufung und Instruktion der Visitatorena
21. April 1564
An Joachim Post1, Johan von Langen2, Joachim von
Stäefhorst3, Johan Post4, Christoff von Landesber-
ge5, H. Jacob Damman, pastor zu Stadhagen6, H.
Ewert Poppelboem, pastor zu Oldend[orf]7, H. Di-
terich Heitman, pastor zu Rinteln8, Johan Vorde-
man, pastor zu Haddendorff9.
Otto, grave etc.
Erbar, lieber getrewer. Nachdem die notdurft erfur-
dert, bei den pastorn unnd andiren kirchen dienern
in unßer herschafft geburliche visitation zuthun,
unnd wir entschlossen, dießelbigen am Dinstage
nach Cantate10 schirsten im namen Gotts anzufahen
bunnd alßofort zuvolnziehenb, dar bei wir dan dich
a Textvorlage A (Handschrift): NLA Bückeburg F 3,
Nr. 1101, Bl. 41r (Entwurf). Textvorlage B (Hand-
schrift): NLA Bückeburg L 0 (Capaunsche Sammlung),
Nr. 389 (spätere Abschrift). Überschrift: Rescript des re-
gierenden Grafen Otto zu H.-S. an die prediger Jacob
Dammann zu Stadthagen, Eberhard Poppelbaum zu Ol-
dendorf, Diedrich Heidemann zu Rinteln, Johann Vor-
denmann zu Hattendorf, wie auch an die drosten Joa-
chim von Post, Johann von Langen, Johann von Staff-
horst, Johann von Post und Christoph von Landesberg,
d. d. Stadthagen 21. April 1564. Abdruck: Heidkäm-
per, Schaumburg-Lippische Kirchengeschichte 1, Anh.
Nr. 5, S. 67.
b-bErg. am Rand in A.
c-c Erg. am Rand in A.
d-d B: anno 1564.
e B: Diese copie ist völlig übereinstimmend mit dem vom
cantzler Gogreve außgestelten concepte, so attestiret
J. W. Capaun.
1 Joachim Post, schaumburgischer Drost, war an den Ver-
handlungen beteiligt, die zur Eheschließung Graf Ottos
IV. mit Elisabeth Ursula von Braunschweig-Lüneburg
führten. Im November 1565 nahm er an den Ausgleichs-
verhandlungen mit dem Herzogtum Calenberg wegen
der Grenzkonflikte teil. Er gehörte der von den Land-
ständen nach dem Tode Ottos IV. eingesetzten Regie-
rung an. Vgl. Husmeier, Graf Otto IV., S. 187, 197,
245 und 324.
2 Zu Johann von Langen vgl. Nr. 1, Anm. 1.
neben andirn gern haben wollen, so begern wir gne-
diglich, du wollest am Montage nach Cantate schir-
sten bei uns in unßerm stift kloster Visbeck11 zeit-
lich vor abendts erscheinen, gestalt12 den folgenden
morgen zeitlich solich christlich, notwendigh werck
mith verleihung gotlicher gnaden anzugreiffen unnd
demselbigen biß zum ende beharlich beizuwonen
cunnd darin dich nichts verhindern zulassenc
Das gereicht dem almechtigen Godt zu lob unnd
eheren unnd uns zu gefallen. Unnd habens dich gne-
diglich nicht verhalten wollen.
Datum Stadthagen am 21. Aprilis danno etc. 64d.e
3 Zu Joachim von Staffhorst vgl. Nr. 5, Anm. 6.
4 Zu Johann Post vgl. Nr. 5, Anm. 2.
5 Christoph von Landesberg, schaumburgischer Drost,
war Mitglied der 1577 eingesetzten Regierung der Land-
stände. 1582 zählte er zur Delegation, die über eine Ehe-
schließung zwischen dem Sohn Ottos IV., Adolf XIV.,
und Elisabeth, der Tochter Herzog Julius’ von Braun-
schweig-Wolfenbüttel, verhandelte. Vgl. Husmeier,
Graf Otto IV., S. 197, 252 und 325; Bei der wieden,
Schaumburgische Genealogie, S. 132.
6 Zu Jakob Dammann († 1591), Pfarrer in Stadthagen und
erster Superintendent der Grafschaft Schaumburg, vgl.
die Einleitung, S. 31.
7 Eberhard Poppelbaum hatte bis zu seinem Tod 1597 die
Pfarrei in (Hessisch-)Oldendorf inne. Vgl. Pastoren der
Landeskirchen 1, S. 494.
8 Theodor (Dietrich) Heidtmann (Heidemann) war zu-
nächst Pfarrer in Gandersheim, dann bis zu seinem Tod
1582 in Rinteln. Vgl. die Einleitung, S. 31 und Pastoren
der Landeskirchen 2, S. 313.
9 Johann Vordemann (* 1533 in Alfeld) war von 1560-1562
zunächst als Vikar in Stadthagen, danach als Pfarrer in
Hattendorf tätig. Er starb im Januar 1598. Vgl. die Ein-
leitung S. 31 und Pastoren der Landeskirchen 1, S. 471
und ebd. 2, S. 397.
10 2. Mai 1564.
11 Zum Stift Fischbeck vgl. Nr. 4 mit Anm. 1 und Nr. 15.
12 Um [...] zu, vgl. FWb 6, Sp. 1600f. zur Verwendung von
gestalt als Konjunktion.
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