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Bagordo, Andreas
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,1): Alkimenes - Kantharos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47735#0221
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220

Kommentar
Testimonia
test. 1 K.-A.
schoL vet. (VT, Lh) Ar. Vesp. 1018a (= Ar. test. 23c)
τά μέν ού φανερώς: τά μέν (τά μέν om. Lh) ούκ έκ τοΰ φανερού (ού φανερώς,
φησίν, επικουρεί ό ποιητής τοϊς θεαταϊς ύμϊν Lh), άλλα δι’ ετέρων ποιητών
λάθρα, επειδή διά Φιλωνίδου καί Καλλιστράτου καθίει τινά των δραμάτων
,teils inkognito': teils nicht öffentlich (inkognito, sagt er, hilft der Dichter
[d. h. Aristophanes] euch Zuschauern), aber durch andere Dichter heimlich,
da er [d. h. Aristophanes] durch Philonides und Kallistratos einige der Stücke
aufführen ließ
Das Scholion kommentiert einen viel diskutierten Vers aus der Parabase der
aristophanischen Wespen (Ar. Vesp. 1018 τά μέν ού φανερώς άλλ’ επίκουρων
κρύβδην έτέροισι ποιηταϊς): hier deutet Aristophanes auf eine geheime
Periode am Anfang seiner Karriere hin, in der er anderen Dichtern geholfen
habe. Ob damit gemeint ist, daß er durch die Übergabe der Regie etwa an
Kallistratos und Philonides diesen beiden beigestanden habe, oder daß er seine
Hilfe bei anderen Komödiendichtern geleistet habe, läßt sich nicht klarstel-
len. Es erscheint allerdings als fragwürdig, die scholiastische Nachricht als
autoschediastisch abzutun und die Möglichkeit, hinter έτέροισι ποιηταϊς die
beiden didaskaloi mit dem Argument auszuschließen, daß für Kallistratos doch
kein Komikerberuf bezeugt ist (dagegen Mastromarco 1979,167 mit A. 31 und
Halliwell 1980, 39: „There is no evidence outside Wasps which suggests that
Callistratos was himself a comic dramatist. To call him a poet, in singulär or
plural, would therefore be stränge“; vgl. auch Sommerstein 1983, zu Ar. Vesp.
1018-29 und Imperio 2004, 272-4, insbes. A. 19).
Es ist nämlich nicht weniger plausibel, daß Kallistratos - wie Philonides -
doch auch Komödiendichter war, obwohl die von Aristophanes geheim gehal-
tene Mithilfe nicht unbedingt auf eine Zusammenarbeit mit Kallistratos vor
427 v. Chr. (Auftritt mit den Daitales unter Kallistratos’ Regie) hinzudeuten
hat. Diese Möglichkeit dürfte auch ohne die Ergänzung Κα[λλίστρατος in
test. {2} offen gehalten werden. Daß sich das Verb έπικουρεϊν (v. 1018, wohl
aus der militärischen Sprache) auf eine Hilfeleistung durch den Dichter
Aristophanes an den von ihm beauftragten didaskaloi übertragen läßt, dürfte
keine Schwierigkeiten bereiten (vgl. Halliwell 1980, 43: „Part of the apprenti-
ceship entailed contributing to the plays of others - a collaboration which may
 
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