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Bagordo, Andreas; Leucon
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,2): Leukon - Xenophilos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47762#0176
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Incertarum fabularum fragmenta (fr. 10)

175

fr. 10 K.-A. (10 K.)
ώ πολύτριχου πώγωνος
ώ ABC: om. FS πολύτριχου πώγωνος FSA: πώγ. πολ. BC: πολυτρίξ Μ: πολύτριχος
πώγωνος Kontos
ο dichthaariger Bart
Poll. II 24 (codd. FS, A, BC, πολυτρ. etiam M)
Φιλωνίδης δέ και-εϊρηκεν
Und Philonides hat auch-gesagt
Metrum Ungewiß (iambisch?) (-^^-^).
Zitatkontext In einem vorwiegend den Gliedern und Teilen des menschlichen
Körpers gewidmeten Buch befindet sich das Fragment in einer Sektion (Poll.
II22-7) über das Haar (Stichwörter u. a. τρίχες, κόμη und χαίτη). Unmittelbar
vor dem Zitat werden weitere Komposita bzw. Ableitungen von θρίξ aufge-
zählt, wobei Philonides der einzige angeführte Autor ist: dazu gehören εύθριξ
bzw. εύτριχος, καλλίτριχος, εύθύθριξ, άπότριξ, τετανόθριξ, ούλότριξ, sowie
τριχίαι, τριχίδες, ύστριχίς und τριχοβρώτες.
Textgestalt Die Emendation in πολύτριχος πώγωνος (Kontos in Charitonides
1922, 85) ist zwar anhand der offenbaren Gleichwertigkeit von Komposita
auf-θριξ und -τριχος (vgl. hier oben, Zitatkontext) erwägenswert, aber nicht
unbedingt notwendig (πολύθριξ sonst nur in Anth. Pal. VI 276 [Antip.], von
einem Menschen, und Geop. XVII 2,1, bezogen auf die ούρά).
Interpretation Der Angeredete könnte ein ungepflegter Mann, oder gar ein
Philosoph sein (vgl. hier unten, zu πώγωνος).
ώ Zu Konstruktion und Betonung dieser Interjektion, die gewöhnlich in
den Hss. als ώ erscheint, vgl. Loewe 1926, 123 („Daß selbst das von Thomas
Magister angeführte mit dem Genitiv des Schmerzes oder der Verwunderung
verbundene ώ [vgl. auch ώ πολύτριχου πώγωνος Philonides Frg. 10 Kock I
256] als identisch mit dem ώ vor dem Vokativ empfunden werden konnte,
zeigen zwei Stellen bei Aristophanes, an denen dem ώ zuerst ein Vokativ und
dann ein solcher Genitiv folgt: ώ Ζεύ βασιλεύ τής λεπτότητος τών φρενών
Nub. 153, ώ Γη τού φλέγματος ώς ιερόν καί σεμνόν καί τερατώδες Nub. 364.
Für die Betonung des vokativischen ώ sind also formelle Gründe, nicht solche
der Bedeutung maßgebend gewesen“).
 
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