Radiometrische Altersbestimmung von Wasser und Sedimenten | 185
9Be und anderer Elemente zu bestimmen. Erste Ergebnisse dieser Arbeiten werden
in den nächsten Monaten verfügbar sein.
Solarer Auslöser abrupter Eiszeitlicher Erwärmungen? (H. Braun, M. Christi)
Viele Klimaaufzeichnungen, insbesondere des Nordatlantischen Raumes, zeigen
während der letzen Eiszeit einen ausgeprägten und sehr regelmäßig auftretenden
Klimazyklus. Dieser Zyklus besitzt eine Periode von etwa 1470 Jahren und mani-
festiert sich in abrupten Erwärmungen, den sogenannten Dansgaard-Oeschger
Ereignissen, gefolgt von einer langsamen Wiederabkühlung. Trotz seiner Beständig-
keit ist die Ursache dieses Klimazyklus noch immer ungeklärt, da bislang für kei-
nen möglichen Klimaantrieb eine Periode im Bereich von 1470 Jahren gefunden
wurde.
In unserer Arbeit haben wir mittels eines globalen Klimamodells vom Pots-
damer Institut für Klimafolgenforschung (CLIMBER II) gezeigt, daß die Zeitskala
von 1470 Jahren des eiszeitlichen Klimazyklus durch einen Antrieb mit Perioden im
Bereich von Jahrzehnten bis Jahrhunderten erklärt werden kann: Wirken zwei der-
artige Antriebszyklen auf das Klima ein, so zeigt die Klimaentwicklung im Modell
eine Periode im Bereich von Jahrtausenden. Diese Periodenumwandlung läßt sich
durch die Dynamik des Klimas und insbesondere des Ozeans verstehen. Sie ist im
wesentlichen Ausdruck nichtlinearer Prozesse wie beispielsweise das Auftreten von
Schwellen bei der Tiefenwasserbildung im Nordatlantik und dem damit verbunde-
nen abrupten An- bzw. Abschalten des Wärmetransports in nördliche Breiten durch
den Golfstrom.
Ein Beispiel für einen Klimaantrieb im Bereich von Jahrzehnten bis Jahrhun-
derten stellt die Periodizität der Sonne dar: Die Aktivität der Sonne schwankt
zyklisch, wobei zwei der ausgeprägtesten Sonnenzyklen Perioden von etwa 210 Jah-
ren und etwa 87 Jahren aufweisen, d.h. im Bereich von Teilern von 1470 Jahren
(1470/7 = 210, 1470/17 = 86,5). In unserer Arbeit mit dem Klimamodell haben wir
gezeigt, daß diese beiden Zyklen zu einer stabilen Periode von 1470 Jahren in der
eiszeitlichen Klimaentwicklung fuhren können. Die Variabilität der Sonne könnte
somit gemäß unseren Untersuchungen die Ursache des beobachteten Eiszeitzyklus
von 1470 Jahren sein.
Die Isotopie von Sauerstoff und Kohlenstoff in synthetischen Karbonaten
(E. Wiedner, DFG Ma 821/20-3)
Stalagmiten werden als Klimaarchive eingesetzt, weil sie sehr genau datiert werden
können und weil sie in den stabilen Isotopen von Sauerstoff und Kohlenstoff ein Kli-
masignal beinhalten.
Die meisten Stalagmiten, die weltweit bisher untersucht wurden, zeigen jedoch
deutliche kinetische Effekte in ihrer Isotopie: Die Isotope befinden sich nicht im
Gleichgewicht mit der Ausgangslösung, sondern es liegt eine charakteristische Anrei-
cherung der schweren Sauerstoff- als auch Kohlenstoffisotope vor. Diese kinetischen
Effekte wurden bereits Mitte der siebziger Jahre entdeckt (Fantidis and Ehhalt,
9Be und anderer Elemente zu bestimmen. Erste Ergebnisse dieser Arbeiten werden
in den nächsten Monaten verfügbar sein.
Solarer Auslöser abrupter Eiszeitlicher Erwärmungen? (H. Braun, M. Christi)
Viele Klimaaufzeichnungen, insbesondere des Nordatlantischen Raumes, zeigen
während der letzen Eiszeit einen ausgeprägten und sehr regelmäßig auftretenden
Klimazyklus. Dieser Zyklus besitzt eine Periode von etwa 1470 Jahren und mani-
festiert sich in abrupten Erwärmungen, den sogenannten Dansgaard-Oeschger
Ereignissen, gefolgt von einer langsamen Wiederabkühlung. Trotz seiner Beständig-
keit ist die Ursache dieses Klimazyklus noch immer ungeklärt, da bislang für kei-
nen möglichen Klimaantrieb eine Periode im Bereich von 1470 Jahren gefunden
wurde.
In unserer Arbeit haben wir mittels eines globalen Klimamodells vom Pots-
damer Institut für Klimafolgenforschung (CLIMBER II) gezeigt, daß die Zeitskala
von 1470 Jahren des eiszeitlichen Klimazyklus durch einen Antrieb mit Perioden im
Bereich von Jahrzehnten bis Jahrhunderten erklärt werden kann: Wirken zwei der-
artige Antriebszyklen auf das Klima ein, so zeigt die Klimaentwicklung im Modell
eine Periode im Bereich von Jahrtausenden. Diese Periodenumwandlung läßt sich
durch die Dynamik des Klimas und insbesondere des Ozeans verstehen. Sie ist im
wesentlichen Ausdruck nichtlinearer Prozesse wie beispielsweise das Auftreten von
Schwellen bei der Tiefenwasserbildung im Nordatlantik und dem damit verbunde-
nen abrupten An- bzw. Abschalten des Wärmetransports in nördliche Breiten durch
den Golfstrom.
Ein Beispiel für einen Klimaantrieb im Bereich von Jahrzehnten bis Jahrhun-
derten stellt die Periodizität der Sonne dar: Die Aktivität der Sonne schwankt
zyklisch, wobei zwei der ausgeprägtesten Sonnenzyklen Perioden von etwa 210 Jah-
ren und etwa 87 Jahren aufweisen, d.h. im Bereich von Teilern von 1470 Jahren
(1470/7 = 210, 1470/17 = 86,5). In unserer Arbeit mit dem Klimamodell haben wir
gezeigt, daß diese beiden Zyklen zu einer stabilen Periode von 1470 Jahren in der
eiszeitlichen Klimaentwicklung fuhren können. Die Variabilität der Sonne könnte
somit gemäß unseren Untersuchungen die Ursache des beobachteten Eiszeitzyklus
von 1470 Jahren sein.
Die Isotopie von Sauerstoff und Kohlenstoff in synthetischen Karbonaten
(E. Wiedner, DFG Ma 821/20-3)
Stalagmiten werden als Klimaarchive eingesetzt, weil sie sehr genau datiert werden
können und weil sie in den stabilen Isotopen von Sauerstoff und Kohlenstoff ein Kli-
masignal beinhalten.
Die meisten Stalagmiten, die weltweit bisher untersucht wurden, zeigen jedoch
deutliche kinetische Effekte in ihrer Isotopie: Die Isotope befinden sich nicht im
Gleichgewicht mit der Ausgangslösung, sondern es liegt eine charakteristische Anrei-
cherung der schweren Sauerstoff- als auch Kohlenstoffisotope vor. Diese kinetischen
Effekte wurden bereits Mitte der siebziger Jahre entdeckt (Fantidis and Ehhalt,