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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2004 — 2004

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses: Das WIN-Kolleg
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2. Forschungsschwerpunkt: Kulturelle Grundlagen der Europäischen Einigung
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https://doi.org/10.11588/diglit.66960#0262
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274 | FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES

vom Rechtsvergleich, von Institutionen- und entscheidungstheoretischen Arbeiten
profitieren.
2. Gibt es Materien, die eine Abweichung von diesem Verfahren nahelegen? Beispiel:
Steuerharmonisierung: Kann oder muss es „Reservate der Einstimmigkeit“ geben
(Einstimmigkeit im Ministerrat nach klassisch-völkerrechtlichem Muster sowie
Anhörung des EP), wie sie auch bisher schon im Bereich Steuern und Finanzen
bestehen? Soll es also zu einer vollen Vergemeinschaftung der Finanzverfassung
kommen, oder gerade nicht? Sind Fragen der Finanzausstattung mitgliedsstaatliche
Entscheidungen, sind entsprechend die nationalen Parlamente und der Minister-
rat zu beteiligen, nicht das EP.
Für das kommende Jahr ist eine erste Publikation der Ergebnisse geplant. Die Publi-
kation soll im Rahmen einer Konferenz der Öffentlichkeit vorgestellt werden bei
der gleichzeitig die Möglichkeit bestehen soll, die Ergebnisse zu diskutieren.

Konstruktion von Vergangenheit als Raum des Politischen:
Europa und das ‘historische Imaginäre’
Sprecherin: Kirsten Mahlke.
Kollegiaten:
Frank Bezner1, Kirsten Mahlke2.
Mitarbeiter: Matthias Schöning2, Stefan Seidendorf3.
1 Universität Tübingen
2 Universität Konstanz
3 Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung (MZES)
I. Ausgangspunkt(e)
Ausgangspunkte unseres Projektes sind folgende Überlegungen, Prämissen und
Ziele:
(1.) In Zeiten politisch-gesellschaftlicher Veränderungen spielt die Konstruktion
von Vergangenheit eine zentrale Rolle: Über Mythen, Geschichte, Gedächtnis
werden Legitimität, Identität, Interessen, Gegensätze konzeptualisiert, verteidigt,
delegitimiert, bisweilen erst aktualisierbar und präsent, gerade im Raum - oder
sogar als Raum - des Politischen.
(2.) Diesen Raum der Vergangenheit im politischen Feld Europas untersucht unser
Forschungsprojekt in interdisziplinären Zugängen, die sowohl die historische
Differenziertheit des Phänomens wie dessen systematische bzw. theoretische
Aspekte in den Blick nehmen. Was heißt es, so die Grundfrage, im Geflecht von
Rationalität und Medialität, Herrschaft und Interessen Vergangenheit zu kon-
struieren? Welche theoretischen und analytischen Kriterien sind nötig, diese
 
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