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Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2004 — 2004

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III. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses: Das WIN-Kolleg
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2. Forschungsschwerpunkt: Kulturelle Grundlagen der Europäischen Einigung
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https://doi.org/10.11588/diglit.66960#0268
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FÖRDERUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN NACHWUCHSES

Das Basisnarrativ gesellschaftlicher Selbstthematisierung scheint also noch
immer dominant national, auch dort, wo es sich niemals so nennen würde und lie-
ber unverfängliche Begriffe wie Regionen, Volkswirtschaften u.ä. ms Spiel bringt.
Intellektuelle Europakonzepte dagegen erscheinen oft als nachgeordnetes Korrektiv,
das gerne aufgegriffen wird, um mit kulturellen Mitteln die Vorgängigkeit nationa-
ler oder bilateraler Interessen zu kaschieren. Hierzu wurde von M. Schöning und S.
Seidendorf in Kooperation mit dem Forschungszentrum für den wissenschaftlichen
Nachwuchs der Universität Konstanz eine Tagung mit dem Titel Reichweiten der Ver-
ständigung. Nationalisierung und Europäisierung intellektueller Kommunikation im 20. Jahr-
hundert organisiert.

Welterschließung
im Spannungsfeld von symbolischer und universalisierter Rationalität
Sprecher: Stefan Seit.
Kollegiaten:
Stefan Seit1, Nadja Germann1, Pavlina Rychterova2, Raphaela Veit1.
1 Universität Tübingen
2 Universität Konstanz
Kontakt: http://www.uni-tuebingen.de/welterschliessung/
Projektbeschreibung
Die wissenschaftlichen Aktivitäten der Projektgruppe folgen dem Grundsatz, daß im
Horizont der übergeordneten Thematik der kulturellen Grundlagen der europäi-
schen Einigung die rationalitäts- bzw. wissenschaftsgeschichtliche Frage nach dem
Verhältnis von symbolischer und begrifflicher Rationalität einerseits in den je für
sich sinnvollen Teilprojekten behandelt wird, die dann ihrerseits so zu integrieren
sind, daß die historischen Entwicklungslinien besser verstanden und beschrieben
werden können. Umgekehrt leitet die übergeordnete Fragestellung — selbstverständ-
lich — die Arbeit an und in den Teilprojekten.
Das Interesse des von Stefan Seit bearbeiteten Teilprojektes gilt den rationali-
täts-, wissenschafts- und bildungsgeschichtlichen Veränderungen, die — spätestens —
seit der Mitte des 11. Jahrhunderts — parallel zu sonstigen Desintegrations- und Aus-
differenzierungsprozessen, wie sie beispielsweise das Verhältnis von weltlicher und
geistlicher Gewalt betreffen — zur fortschreitenden Ausbildung und Verbreitung eines
professionalisierten Verständnisses wissenschaftlicher Rationalität führen, das seinen
institutionellen Ort schließlich insbesondere an der Pariser Universität fand. Im
Unterschied zur herkömmlichen Rekonstruktion des Epochenwandels des 11. bis
 
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