Historische und rezente Hochwasserkonflikte | 185
Die Forschungsstelle hat ihre Arbeit im April 2012 am Institut für Wasser- und
Uniweltsystemmodellierung der Universität Stuttgart aufgenommen, seit Mai ist
auch die zweite Mitarbeiterstelle in Person von Katharina Stork besetzt. Das zur
Verfügung gestellte Büro befindet sich in unmittelbarer Nähe des Instituts im sog.
Verfügungsgebäude der Universität Stuttgart. Der Aufbau der Forschungsstelle und
die Findung einer geeigneten transdisziplinären Arbeitsstruktur standen zunächst im
Vordergrund, insbesondere eine mögliche Einbindung der Kollegen und Nutzung
ihrer Kenntnisse vom Institut für Wasser- und Umweltsystemmodellierung.
Zu Beginn wurde versucht, Ziele, Faktoren und voraussichtliche Problemati-
ken im Vorfeld zu bestimmen und abzuschätzen. Im Wesentlichen erörterte Aspekte
hierbei waren die Auswahl der Bezugsräume, beteiligte Disziplinen, eine gemeinsame
Terminologie, ein Zeitplan für das Projekt und die zu wählende Methodik. In der
anschließenden Phase wurde Material aus Literatur und Internet sondiert. Eine erste
innere Aufgliederung wies Katharina Stork zeitnahe Situationen mit Schwerpunkt
auf Elbe und Donau zu,Thomas Haas historische Baumaßnahmen und den Schwer-
punkt Rhein (jeweils mit Nebenflüssen). Zugleich begann eine Vertiefung in die
methodisch-theoretische Basis sowie die Suche nach Möglichkeiten der Mit- bzw.
Zuarbeit aus dem Bereich der Wasserbaukollegen sowie weiterer mit Hochwasser-
fragen befasster Externer. In diesen Zeitraum fiel der Besuch der Woche der Umwelt
in Berlin, wo erste Kontakte nach außen geknüpft wurden. Katharina Stork reiste
nach Immenstadt für ein Interview mit dem dortigen Bürgermeister, einem Wasser-
bauingenieur, der in jüngerer Vergangenheit die Verantwortung für Hochwasser-
schutzmaßnahmen in der Stadt zu tragen hatte. Beide Mitarbeiter nahmen im
November am Kolloquium ,,Die Zukunft des Wasserhaushalts im Elbegebiet“ der
Bundesanstalt für Gewässerkunde in Dresden teil. Im Rahmen der Vortragsreihe
„Selected Topics“ wurde das Projekt am Institut für Wasser- und Umweltsystemmo-
dellierung (IWS) der Universität Stuttgart vorgestellt. Als Betreuer für die Disserta-
tion von Katharina Stork konnte inzwischen der Freiburger Geograph Prof. Dr.
Rüdiger Glaser gewonnen werden. Die Kommissionssitzung für das Jahr 2012 fand
am 19. November statt.
Das Verschaffen eines inhaltlichen Überblicks führte in sehr verschiedene
Aspekte der Thematik (etwa zur Kulturgeschichte der Flüsse, zu einzelnen Hoch-
wasserkatastrophen, zu hydrologischen, klimatologischen etc. Grundlagen) ein. Es
erwies sich als vorteilhaft, dabei eine strukturierte Zusammenstellung bekannter
Hochwasserereignisse an Rhein, Elbe und Donau zur besseren Orientierung zu
erstellen. Diese Zusammenstellung wird weiter fortgeführt. Ein bedeutsamer Unter-
schied wurde, wenn auch naheliegend, zwischen Konflikten rund um Hochwasser-
vorsorgemaßnahmen und solchen um das jeweilige Katastrophenmanagement infolge
von Hochwasserereignissen ausgemacht. Beides ist nicht vollständig voneinander zu
trennen, und obwohl der Schwerpunkt auf ersterem liegt, wird auch weiterhin der
Umgang mit akuten Hochwassersituationen im Blickpunkt bleiben.
Unter den historischen Ereignissen beschäftigte sich Thomas Haas mit der
Hochwasserkatastrophe von 1784 und in ihrem Gefolge der Rheinbegradigung. Mit
Ausnahme des so genannten Magdalenenhochwassers im Juli 1342 stellt das Extrem-
Die Forschungsstelle hat ihre Arbeit im April 2012 am Institut für Wasser- und
Uniweltsystemmodellierung der Universität Stuttgart aufgenommen, seit Mai ist
auch die zweite Mitarbeiterstelle in Person von Katharina Stork besetzt. Das zur
Verfügung gestellte Büro befindet sich in unmittelbarer Nähe des Instituts im sog.
Verfügungsgebäude der Universität Stuttgart. Der Aufbau der Forschungsstelle und
die Findung einer geeigneten transdisziplinären Arbeitsstruktur standen zunächst im
Vordergrund, insbesondere eine mögliche Einbindung der Kollegen und Nutzung
ihrer Kenntnisse vom Institut für Wasser- und Umweltsystemmodellierung.
Zu Beginn wurde versucht, Ziele, Faktoren und voraussichtliche Problemati-
ken im Vorfeld zu bestimmen und abzuschätzen. Im Wesentlichen erörterte Aspekte
hierbei waren die Auswahl der Bezugsräume, beteiligte Disziplinen, eine gemeinsame
Terminologie, ein Zeitplan für das Projekt und die zu wählende Methodik. In der
anschließenden Phase wurde Material aus Literatur und Internet sondiert. Eine erste
innere Aufgliederung wies Katharina Stork zeitnahe Situationen mit Schwerpunkt
auf Elbe und Donau zu,Thomas Haas historische Baumaßnahmen und den Schwer-
punkt Rhein (jeweils mit Nebenflüssen). Zugleich begann eine Vertiefung in die
methodisch-theoretische Basis sowie die Suche nach Möglichkeiten der Mit- bzw.
Zuarbeit aus dem Bereich der Wasserbaukollegen sowie weiterer mit Hochwasser-
fragen befasster Externer. In diesen Zeitraum fiel der Besuch der Woche der Umwelt
in Berlin, wo erste Kontakte nach außen geknüpft wurden. Katharina Stork reiste
nach Immenstadt für ein Interview mit dem dortigen Bürgermeister, einem Wasser-
bauingenieur, der in jüngerer Vergangenheit die Verantwortung für Hochwasser-
schutzmaßnahmen in der Stadt zu tragen hatte. Beide Mitarbeiter nahmen im
November am Kolloquium ,,Die Zukunft des Wasserhaushalts im Elbegebiet“ der
Bundesanstalt für Gewässerkunde in Dresden teil. Im Rahmen der Vortragsreihe
„Selected Topics“ wurde das Projekt am Institut für Wasser- und Umweltsystemmo-
dellierung (IWS) der Universität Stuttgart vorgestellt. Als Betreuer für die Disserta-
tion von Katharina Stork konnte inzwischen der Freiburger Geograph Prof. Dr.
Rüdiger Glaser gewonnen werden. Die Kommissionssitzung für das Jahr 2012 fand
am 19. November statt.
Das Verschaffen eines inhaltlichen Überblicks führte in sehr verschiedene
Aspekte der Thematik (etwa zur Kulturgeschichte der Flüsse, zu einzelnen Hoch-
wasserkatastrophen, zu hydrologischen, klimatologischen etc. Grundlagen) ein. Es
erwies sich als vorteilhaft, dabei eine strukturierte Zusammenstellung bekannter
Hochwasserereignisse an Rhein, Elbe und Donau zur besseren Orientierung zu
erstellen. Diese Zusammenstellung wird weiter fortgeführt. Ein bedeutsamer Unter-
schied wurde, wenn auch naheliegend, zwischen Konflikten rund um Hochwasser-
vorsorgemaßnahmen und solchen um das jeweilige Katastrophenmanagement infolge
von Hochwasserereignissen ausgemacht. Beides ist nicht vollständig voneinander zu
trennen, und obwohl der Schwerpunkt auf ersterem liegt, wird auch weiterhin der
Umgang mit akuten Hochwassersituationen im Blickpunkt bleiben.
Unter den historischen Ereignissen beschäftigte sich Thomas Haas mit der
Hochwasserkatastrophe von 1784 und in ihrem Gefolge der Rheinbegradigung. Mit
Ausnahme des so genannten Magdalenenhochwassers im Juli 1342 stellt das Extrem-