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TÄTIGKEITSBERICHTE
treten durch Hieronymus Commelinus (ca. 1550—1597; Bearbeiter: Hartmann) und
seinen Lektor Friedrich Sylburg (1536—1596; Bearbeiter: Czapla/Gruhl/Hartmann),
der Beitrag des reformierten Verlagswesens in der Kurpfalz zur späthumanistischen
Philologie. Zugleich erhält, vor allem durch das Werk Sylburgs, erstmals die wir-
kungsmächtige Heidelberger Gräzistik deutliche Konturen. Mit der 1599 erschiene-
nen Prosodia des Mediziners Henricus Smetius (1537—1614; Bearbeiter: Kühlmann),
d.h. einem Lexikon zur lateinischen Metrik, wird zugleich das im Hinblick auf die
Zahl der Drucke und den Verbreitungszeitraum meistbenutzte Werk des kurpfälzi-
schen Humanismus vorgestellt. Mit dem Theologen Balthasar Copius (ca. 1530—
1600; Bearbeiter: El Kholi/Hanstein), einem Ausleger des Heidelberger Katechismus
(1587), der Perikopen (1591) und des Galaterbriefes (1587), dem Gräzisten Simon
Stenius (1539—1619; Bearbeiter: Spiekermann), Vermittler Homers (1579), der
Aristotelischen Rhetorik (1586) und des Kirchenvaters Basileios des Großen (1593,
1614), sowie dem Horaz-Exegeten (1580, 1595) und Erläuterer von Ciceros De
oratore (1582) Lambertus Ludolfus Pithopoeus (1535—1596; Bearbeiter: Kühlmann)
wurden noch drei Autoren mit der Zahl und Wirkung nach überschaubarerem
CEuvre berücksichtigt.
Die Arbeiten an BandV wurden fortgesetzt, so dass die Dateien im Laufe des
Jahres 2013 an den Verlag weitergeleitet werden können. Den Schwerpunkt wird
erneut die kurpfälzische Gräzistik bilden: Der von der Forschung noch wenig beach-
tete, überaus produktive Wilhelm Xylander (1532—1576; Bearbeiter: Hartmann) trat
als Erstherausgeber (u.a. Marcus Aurelius) und -Übersetzer (u.a. von Plutarch ins
Lateinische und Polybios ins Deutsche) griechischer Literatur hervor. Auch Aemili-
us Portus (1550—1614/15; Bearbeiter: Gruhl), der zeitweise auch in Genf und Lau-
sanne lehrte, veröffentlichte zahlreiche Editionen griechischer Werke von Homer
(8./7. Jahrhundert v. Chr.) bis zu der byzantinischen Enzyklopädie Suda (um 970 n.
Chr.). Der Jurist Dionysius Gothofredus (1549—1622; Bearbeiter: Hanstein) erarbei-
tete neben Ausgaben von Cicero und Seneca dem Jüngeren mit seiner Edition des
Corpus iuris civilis (1583) das neben der Prosodie des Smetius (s.o.) am weitesten ver-
breitete Werk eines Kurpfälzer Humanisten. Auch Gothofredus’ Fachkollegen Johann
Kahl (gest. 1614; Bearbeiter: Hanstein) war vor allem mit seinem Lexicon iuridicum
(1600) eine lange Wirkungsgeschichte beschieden. Die Theologie wird durch Fran-
ciscus Junius den Alteren (1545—1602), Daniel Tossanus den Alteren (1541—1602)
und Paulus Tossanus (1572—ca. 1634; Bearbeiter: jeweils Czapla) vertreten. Alle drei
Autoren sind vor allem wegen ihrer Bibelausgaben und -kommentare für das Pro-
jekt relevant. Mit Johannes Piscator (1546—1625; Bearbeiter: Czapla) und Giulio
Pacio (1550—1635; Bearbeiter: Hartmann) werden außerdem zwei Vermittler aristo-
telischer Logik berücksichtigt. Mit Ausnahme einiger Humanisten, deren wissen-
schaftlicher Lebensmittelpunkt in anderen Territorien oder Städten lag, wird mit
Band V die flächendeckende Erschließung der Editions-, Kommentierungs- und
Übersetzungstätigkeit des kurpfälzischen Humanismus innerhalb des Förderzeit-
raums abgeschlossen werden können.
Vom 26. bis 29. Juli 2012 fand im Mannheimer Schloss die unter maßgeblicher
Beteiligung des Arbeitsstellenleiters organisierte wissenschaftliche Tagung Zwischen
TÄTIGKEITSBERICHTE
treten durch Hieronymus Commelinus (ca. 1550—1597; Bearbeiter: Hartmann) und
seinen Lektor Friedrich Sylburg (1536—1596; Bearbeiter: Czapla/Gruhl/Hartmann),
der Beitrag des reformierten Verlagswesens in der Kurpfalz zur späthumanistischen
Philologie. Zugleich erhält, vor allem durch das Werk Sylburgs, erstmals die wir-
kungsmächtige Heidelberger Gräzistik deutliche Konturen. Mit der 1599 erschiene-
nen Prosodia des Mediziners Henricus Smetius (1537—1614; Bearbeiter: Kühlmann),
d.h. einem Lexikon zur lateinischen Metrik, wird zugleich das im Hinblick auf die
Zahl der Drucke und den Verbreitungszeitraum meistbenutzte Werk des kurpfälzi-
schen Humanismus vorgestellt. Mit dem Theologen Balthasar Copius (ca. 1530—
1600; Bearbeiter: El Kholi/Hanstein), einem Ausleger des Heidelberger Katechismus
(1587), der Perikopen (1591) und des Galaterbriefes (1587), dem Gräzisten Simon
Stenius (1539—1619; Bearbeiter: Spiekermann), Vermittler Homers (1579), der
Aristotelischen Rhetorik (1586) und des Kirchenvaters Basileios des Großen (1593,
1614), sowie dem Horaz-Exegeten (1580, 1595) und Erläuterer von Ciceros De
oratore (1582) Lambertus Ludolfus Pithopoeus (1535—1596; Bearbeiter: Kühlmann)
wurden noch drei Autoren mit der Zahl und Wirkung nach überschaubarerem
CEuvre berücksichtigt.
Die Arbeiten an BandV wurden fortgesetzt, so dass die Dateien im Laufe des
Jahres 2013 an den Verlag weitergeleitet werden können. Den Schwerpunkt wird
erneut die kurpfälzische Gräzistik bilden: Der von der Forschung noch wenig beach-
tete, überaus produktive Wilhelm Xylander (1532—1576; Bearbeiter: Hartmann) trat
als Erstherausgeber (u.a. Marcus Aurelius) und -Übersetzer (u.a. von Plutarch ins
Lateinische und Polybios ins Deutsche) griechischer Literatur hervor. Auch Aemili-
us Portus (1550—1614/15; Bearbeiter: Gruhl), der zeitweise auch in Genf und Lau-
sanne lehrte, veröffentlichte zahlreiche Editionen griechischer Werke von Homer
(8./7. Jahrhundert v. Chr.) bis zu der byzantinischen Enzyklopädie Suda (um 970 n.
Chr.). Der Jurist Dionysius Gothofredus (1549—1622; Bearbeiter: Hanstein) erarbei-
tete neben Ausgaben von Cicero und Seneca dem Jüngeren mit seiner Edition des
Corpus iuris civilis (1583) das neben der Prosodie des Smetius (s.o.) am weitesten ver-
breitete Werk eines Kurpfälzer Humanisten. Auch Gothofredus’ Fachkollegen Johann
Kahl (gest. 1614; Bearbeiter: Hanstein) war vor allem mit seinem Lexicon iuridicum
(1600) eine lange Wirkungsgeschichte beschieden. Die Theologie wird durch Fran-
ciscus Junius den Alteren (1545—1602), Daniel Tossanus den Alteren (1541—1602)
und Paulus Tossanus (1572—ca. 1634; Bearbeiter: jeweils Czapla) vertreten. Alle drei
Autoren sind vor allem wegen ihrer Bibelausgaben und -kommentare für das Pro-
jekt relevant. Mit Johannes Piscator (1546—1625; Bearbeiter: Czapla) und Giulio
Pacio (1550—1635; Bearbeiter: Hartmann) werden außerdem zwei Vermittler aristo-
telischer Logik berücksichtigt. Mit Ausnahme einiger Humanisten, deren wissen-
schaftlicher Lebensmittelpunkt in anderen Territorien oder Städten lag, wird mit
Band V die flächendeckende Erschließung der Editions-, Kommentierungs- und
Übersetzungstätigkeit des kurpfälzischen Humanismus innerhalb des Förderzeit-
raums abgeschlossen werden können.
Vom 26. bis 29. Juli 2012 fand im Mannheimer Schloss die unter maßgeblicher
Beteiligung des Arbeitsstellenleiters organisierte wissenschaftliche Tagung Zwischen