280 | Matthias Untermann
Abb. 5 Köln, Minoritenkirche von Südosten
ursprünglichen Zustand. ¹¹ Selbstverständlich sind Altarraum und Chor im Innenraum
mit Gewölben versehen.
Als bewussten Verzicht auf ordenstypische Armutsfloskeln könnte man auch
die um 1250 begonnene Franziskanerkirche (»Minoritenkirche«) in Köln (Abb. 5)
verstehen. ¹² Hoch aufragend, mit Maßwerkfenstern, Strebepfeilern und sogar einem
offenen Strebewerk zeigt sie außen charakteristische Elemente der modernen, hochgotischen
Gliederarchitektur und übertrifft damit nicht nur andere Bettelordensbauten,
sondern viele Stadtkirchen ihrer Zeit. Freilich steht sie unweit des Kölner
Doms, der 1248 als erster, in allen Elementen an französischer Kathedralbaukunst
orientierter Großbau im deutschen Reich ins Werk gesetzt worden war. Alles ist
dort größer und reicher – in dieser Gegenüberstellung erscheint die Franziskanerkirche
zwar nicht ärmlich, aber deutlich reduziert. Im Innenraum wird dies noch
deutlicher: Zwar sind die Stützen der Franziskanerkirche durch aufgelegte Dienste
bereichert und die Gewölbe werden von diesen Diensten und nicht von Konsolen
11 Monika Barbknecht, Die Fensterformen im rheinisch-spätromanischen Kirchenbau. Die Problematik
ihrer Überlieferung unter bau- und restaurierungsgeschichtlichen Aspekten (Veröffentlichung der Abteilung
Architektur des Kunsthistorischen Instituts der Universität zu Köln 31), Köln 1986, S. 204 mit Anm.
724.
12 Klaus Gereon Beuckers, Köln. Die Kirchen in gotischer Zeit (Stadtspuren. Denkmäler in Köln 24), Köln
1998, S. 257–261.
Abb. 5 Köln, Minoritenkirche von Südosten
ursprünglichen Zustand. ¹¹ Selbstverständlich sind Altarraum und Chor im Innenraum
mit Gewölben versehen.
Als bewussten Verzicht auf ordenstypische Armutsfloskeln könnte man auch
die um 1250 begonnene Franziskanerkirche (»Minoritenkirche«) in Köln (Abb. 5)
verstehen. ¹² Hoch aufragend, mit Maßwerkfenstern, Strebepfeilern und sogar einem
offenen Strebewerk zeigt sie außen charakteristische Elemente der modernen, hochgotischen
Gliederarchitektur und übertrifft damit nicht nur andere Bettelordensbauten,
sondern viele Stadtkirchen ihrer Zeit. Freilich steht sie unweit des Kölner
Doms, der 1248 als erster, in allen Elementen an französischer Kathedralbaukunst
orientierter Großbau im deutschen Reich ins Werk gesetzt worden war. Alles ist
dort größer und reicher – in dieser Gegenüberstellung erscheint die Franziskanerkirche
zwar nicht ärmlich, aber deutlich reduziert. Im Innenraum wird dies noch
deutlicher: Zwar sind die Stützen der Franziskanerkirche durch aufgelegte Dienste
bereichert und die Gewölbe werden von diesen Diensten und nicht von Konsolen
11 Monika Barbknecht, Die Fensterformen im rheinisch-spätromanischen Kirchenbau. Die Problematik
ihrer Überlieferung unter bau- und restaurierungsgeschichtlichen Aspekten (Veröffentlichung der Abteilung
Architektur des Kunsthistorischen Instituts der Universität zu Köln 31), Köln 1986, S. 204 mit Anm.
724.
12 Klaus Gereon Beuckers, Köln. Die Kirchen in gotischer Zeit (Stadtspuren. Denkmäler in Köln 24), Köln
1998, S. 257–261.