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Anzulewicz, Henryk; Breitenstein, Mirko [Hrsg.]; Melville, Gert [Hrsg.]
Die Wirkmacht klösterlichen Lebens: Modelle - Ordnungen - Kompetenzen - Konzepte — Klöster als Innovationslabore, Band 6: Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.54634#0097
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Autorität und Strahlkraft I 93


Abb. 3 Benedikt lehrt seine Regel verschiedenen Ordensgemeinschaften, Regula Benedict! (um 1375),
Avignon, Bibliotheque municipale, Ms. 710, fol. 1.

schichtlich immense Tragweite auch für die Welt außerhalb der Klöster besitzen
konnten, ist bekannt.
Weil es nahezu aussichtslos scheint, die konkrete, direkte Wirkmacht und
Wirkung religiöser Regeln nach außen, beispielsweise in Form von direkter
Übernahmen innovativer Techniken in Arrangement, Argumentation oder
Wortgebrauch, oder gar einer Reflexion darüber in kritischer Masse nachzu-
weisen - sei es im städtischen oder höfischen Bereich - fragte dieser Beitrag auch
nach der von den Religiösen intendierten Autorität, Strahlkraft und Wirkmacht
in diese Lebensbereiche hinein. Eine Außenwirkung der Regeln nämlich sah
etwa der Kommentator aus Pontigny, ein Sonderfall freilich, darin, dass diejeni-
gen, die zur civitas der Guten gehören wollten, sie zu befolgen hatten.
Ein anderer analytischer Ansatz könnte die textkritische Untersuchung der
Regeln der Ritterorden sein, über die etwaige klösterliche Normvorgaben ih-
ren Weg in die ritterliche Kultur gefunden haben mögen. Allerdings dürfte es
einmal mehr schwer fallen, als Wurzeln solcher höfischer Normvorgaben al-
lein die religiösen Regeln festzumachen, weil sie - wie eingangs betont - nie
allein standen. Insgesamt gesehen aufschlussreicher als die konkreten Regel-
texte sind in ihrer Wirkung nach außen sicherlich eher die Gewohnheiten oder
 
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