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Anzulewicz, Henryk; Breitenstein, Mirko [Hrsg.]; Melville, Gert [Hrsg.]
Die Wirkmacht klösterlichen Lebens: Modelle - Ordnungen - Kompetenzen - Konzepte — Klöster als Innovationslabore, Band 6: Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.54634#0275
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Albert der Große zwischen Natur, Macht und Wirkung I 271

casum suorum foliorum, et est suus flos
super pomum suum sicut in cucurbita et
malo granato. Flos autem rosae incipit
primo a virore, et terminatur in ruborem,
et in hoc differt a lilio et sambuco et qui-
busdam aliis, quae incipiunt a virore, et
terminantur in album colorem.
Cum autem siliquae sint compositae ex
quinque foliis, mirabile videtur in eis na-
turae Studium, quia quodlibet foliorum ex
una parte est barbatum pluribus barbis, -
ubi videlicet sub se claudit coniunctum
sibi folium -, et in alia parte est planum
sine barbis - ubi clauditur sub extremitate
alterius partis barbatae vicini sibi folii. Et
ita fit, quod, cum sint quinque, quodlibet
sit barbatum in una extremitate, et im-
berbe in alia. Cumque conclusa in se tene-
ant folia rosae, nec ipsa siliqua sit Conti-
nua - sed, ut dictum est, ex quinque foliis
composita-: sub qualibet compaginatione
duorum foliorum siliquae subicitur recte
medium dorsum unius folii rosae. Et hoc
ordo observatur etiam in rosae foliis,
quod semper dorsum interioris folii por-
rigitur directe ad rimam exteriorum duo-
rum foliorum, et ad rimam interiorum
foliorum obicitur dorsum folii exterioris
ordinis.

Et hoc habet rosa commune cum aliis flo-
ribus, quorum siliquae et flores ex multis
ordinibus foliorum componuntur, sicut
patet in flore boraginis et herbae, quae vo-
catur pes cornicis, et in multis aliis: et hoc
facit natura, ne humor aut aliud nocumen-
tum exterius fache penetrare possit ad in-
terius germinis. Si enim unum ordinem
penetravit, in alio inveniet resistentiam.

dem Verlust der Blätter behält, und seine
Blüte ist oberhalb der Frucht, so wie beim
Kürbis und Granatapfel. Die Rosenblüte
ist zuerst grün und wird am Ende rot; da-
rin unterscheidet sie sich von der Lilie,
dem Holunder und einigen anderen [Blü-
ten], welche zuerst grün sind und zum
Schluss weiß werden.
Da aber die Kelche aus fünf Blättern zu-
sammengesetzt sind, sieht man an ihnen
ein bewundernswertes Bestreben der Na-
tur, weil jedes von den Blättern von der
einen Seite mit mehreren Fiedern befie-
dert ist - [dort,] wo es nämlich unter sich
das mit ihm verbundene Blatt schließt -
und im anderen Teil ist es glatt ohne Fie-
der - [dort,] wo es unter dem Rand des
anderen befiederten Teils des ihm nächs-
ten Blattes geschlossen wird. Und so
kommt es, dass - da es fünf sind -, jedes
an einem Rand befiedert und am anderen
ohne Fiedern ist. Und wenn sie geschlos-
sen in sich die Blätter der Rosenblüte hal-
ten und der Kelch selbst nicht durchge-
hend ist, sondern, wie gesagt, aus fünf
Blättern zusammengesetzt: liegt genau
unter jeder Verbindungsstelle zweier
Kelchblätter die Mitte des Rückens eines
Blattes der Rosenblüte. Diese Ordnung
wird auch bei den Blütenblättern der Rose
beobachtet, dass immer der Rücken des
inneren Blattes sich unmittelbar zur
Spalte zweier äußerer Blätter erstreckt,
und gegenüber der Spalte der inneren
Blätter der Rücken des Blattes der äußeren
Reihe liegt.
Dies hat die Rosenblüte gemeinsam mit
anderen Blüten, deren Kelche und Blüten
aus vielen Blätterreihen zusammengesetzt
sind, wie es sich an der Blüte des Bor-
retsch und des Krautes, das man Hahnen-
fuß nennt, und bei vielen anderen zeigt.
Dieses macht die Natur deshalb, damit die
Feuchtigkeit oder ein anderer äußerer
Schädling nicht leicht ins Innere der
 
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