III.3. Der Umgang mit Buch und Text
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Handschrift als Besitz von Konrads Ordensbruder Petrus Apolt im Dominikaner-
konvent von Schwäbisch Gmünd gekennzeichnet. Petrus Apolt (gest. 1482), der ab
1459 Prior der Würzburger Dominikaner gewesen war, wirkte seit 1462 in seiner
Heimatstadt Schwäbisch Gmünd als Prior der örtlichen Dominikaner. Seinem Kon-
vent vermachte er ein Vermögen, zu dem auch mehrere Bücher gehörten - darunter
auch das „Bienenbuch“.64
Zahlreiche weitere Exemplare des „Bienenbuchs“ repräsentieren solche „Wande-
rungen“, und nicht immer ist klar, wie und unter welchen Umständen die Codices den
Besitzer wechselten. Beispielsweise ist nicht zu rekonstruieren, wie die Handschrift
der Trierer Klarissen/Reuerinnen (s.o. Kapitel III.2) in die Bestände der Vatikani-
schen Bibliothek gelangte oder wann eine vermutlich aus Polen stammende Hand-
schrift ihren Weg in das Birgittenkloster Vadstena fand.65 Immerhin geben in einigen
Fällen präzise Vermerke Auskunft über den Erst- und den Folgebesitzer66 Auch mit-
tels der Einträge in mittelalterlichen Bibliothekskatalogen lassen sich vereinzelt Pro-
venienzen belegen; häufig können die dadurch gewonnenen Informationen jedoch
nicht mit den Vor- oder Nachgeschichten der Codices in Verbindung gebracht wer-
den.67 Ein Beispiel dafür ist ein Vermerk im Nekrolog der Priorei Groenendaal, der
auf den Tod eines „Bienenbuch“-Kopisten hinweist, ohne auf den weiteren Verbleib
des Buches einzugehen.68
64 EbcL, fol. Iv: Uber fratris Petri Opolt lectoris venerandi. Oretur pro eo. Conventus Gamuniensis
ordinis Predicatorum 1484. Die lateinischen Handschriften der Universitätsbibliothek Tübingen,
Bd. 1, S. 40-43 sowie die Beschreibung der Handschrift ebd., S. 240-243. Das Tübinger Exemplar
des „Bienenbuchs“ scheint mit dem in Würzburg verwahrten Exemplar (Würzburg, Universitäts-
bibliothek, M. eh. f. 209) verwandt zu sein.
65 S. hierzu Rom, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. Ross. 673 (Handschrift aus Trier) sowie Upp-
sala, Universitetsbibliotek, cod. C 173 (Handschrift mutmaßlich aus Polen, später Vadstena). Zur
Handschrift aus Uppsala s. die Beschreibung in: Mittelalterliche Handschriften der Universitätsbi-
bliothek Uppsala, S. 230.
66 Vgl. z. B. Namur, Bibliotheque du Grand Seminaire, cod. Sem. 51, wo auf fol. Ir sowohl der Erst-
besitz (Kanoniker Mathäus du Hamel / Duhamel der Stiftskirche Arras: Hie Uber qui dicitur uni-
uersale bonum de apibus incipiens folio primo, et finit folio CCXX. Et folio LXXo incipiunt alique
auctoritates etc. finien. Et spectat Matheo du Hamel, canonico Atrebatensis. M. Duhamel.) als
auch der Zweitbesitz (Benediktiner-Abtei Saint-Gerard de Brogne bei Namur: Liber sancti Petri
Broniensis alias de sancto Gerardö) dokumentiert sind. Zitiert nach Faider, Catalogue, S. 490-491.
Mathäus du Hamel war Notar und Sekretär des Bischofs von Arras und in dieser Funktion an der
Verfolgung der örtlichen „Waldenser“ beteiligt (1459-1460). S. Fredericq, Corpus documentorum
III, S. 382-382.
67 Ein Beispiel hierfür ist der ungeklärte Verbleib des 1446 im Bücherverzeichnis der Pfarrkirche
St. Sebald (Nürnberg) aufgelisteten Exemplars des „Bienenbuchs“ (Item Uber, qui dicitur Bonum
universale de apibus; in pappiro); s. Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der
Schweiz 3,3, S. 684 sowie mit erneuter Nennung S. 700.
68 Corpus Catalogorum Belgii IV, S. 165: Anno Domini MCCCCXo obitfrater Franco de Rusbroeck
[capituli Windeshemensis], — Plura quoque scripsit, precipue autem librum de apibus. Librum
quoque in quo redditus et bona nostra habenturprimus ex litteris except et copulavit.
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Handschrift als Besitz von Konrads Ordensbruder Petrus Apolt im Dominikaner-
konvent von Schwäbisch Gmünd gekennzeichnet. Petrus Apolt (gest. 1482), der ab
1459 Prior der Würzburger Dominikaner gewesen war, wirkte seit 1462 in seiner
Heimatstadt Schwäbisch Gmünd als Prior der örtlichen Dominikaner. Seinem Kon-
vent vermachte er ein Vermögen, zu dem auch mehrere Bücher gehörten - darunter
auch das „Bienenbuch“.64
Zahlreiche weitere Exemplare des „Bienenbuchs“ repräsentieren solche „Wande-
rungen“, und nicht immer ist klar, wie und unter welchen Umständen die Codices den
Besitzer wechselten. Beispielsweise ist nicht zu rekonstruieren, wie die Handschrift
der Trierer Klarissen/Reuerinnen (s.o. Kapitel III.2) in die Bestände der Vatikani-
schen Bibliothek gelangte oder wann eine vermutlich aus Polen stammende Hand-
schrift ihren Weg in das Birgittenkloster Vadstena fand.65 Immerhin geben in einigen
Fällen präzise Vermerke Auskunft über den Erst- und den Folgebesitzer66 Auch mit-
tels der Einträge in mittelalterlichen Bibliothekskatalogen lassen sich vereinzelt Pro-
venienzen belegen; häufig können die dadurch gewonnenen Informationen jedoch
nicht mit den Vor- oder Nachgeschichten der Codices in Verbindung gebracht wer-
den.67 Ein Beispiel dafür ist ein Vermerk im Nekrolog der Priorei Groenendaal, der
auf den Tod eines „Bienenbuch“-Kopisten hinweist, ohne auf den weiteren Verbleib
des Buches einzugehen.68
64 EbcL, fol. Iv: Uber fratris Petri Opolt lectoris venerandi. Oretur pro eo. Conventus Gamuniensis
ordinis Predicatorum 1484. Die lateinischen Handschriften der Universitätsbibliothek Tübingen,
Bd. 1, S. 40-43 sowie die Beschreibung der Handschrift ebd., S. 240-243. Das Tübinger Exemplar
des „Bienenbuchs“ scheint mit dem in Würzburg verwahrten Exemplar (Würzburg, Universitäts-
bibliothek, M. eh. f. 209) verwandt zu sein.
65 S. hierzu Rom, Biblioteca Apostolica Vaticana, cod. Ross. 673 (Handschrift aus Trier) sowie Upp-
sala, Universitetsbibliotek, cod. C 173 (Handschrift mutmaßlich aus Polen, später Vadstena). Zur
Handschrift aus Uppsala s. die Beschreibung in: Mittelalterliche Handschriften der Universitätsbi-
bliothek Uppsala, S. 230.
66 Vgl. z. B. Namur, Bibliotheque du Grand Seminaire, cod. Sem. 51, wo auf fol. Ir sowohl der Erst-
besitz (Kanoniker Mathäus du Hamel / Duhamel der Stiftskirche Arras: Hie Uber qui dicitur uni-
uersale bonum de apibus incipiens folio primo, et finit folio CCXX. Et folio LXXo incipiunt alique
auctoritates etc. finien. Et spectat Matheo du Hamel, canonico Atrebatensis. M. Duhamel.) als
auch der Zweitbesitz (Benediktiner-Abtei Saint-Gerard de Brogne bei Namur: Liber sancti Petri
Broniensis alias de sancto Gerardö) dokumentiert sind. Zitiert nach Faider, Catalogue, S. 490-491.
Mathäus du Hamel war Notar und Sekretär des Bischofs von Arras und in dieser Funktion an der
Verfolgung der örtlichen „Waldenser“ beteiligt (1459-1460). S. Fredericq, Corpus documentorum
III, S. 382-382.
67 Ein Beispiel hierfür ist der ungeklärte Verbleib des 1446 im Bücherverzeichnis der Pfarrkirche
St. Sebald (Nürnberg) aufgelisteten Exemplars des „Bienenbuchs“ (Item Uber, qui dicitur Bonum
universale de apibus; in pappiro); s. Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der
Schweiz 3,3, S. 684 sowie mit erneuter Nennung S. 700.
68 Corpus Catalogorum Belgii IV, S. 165: Anno Domini MCCCCXo obitfrater Franco de Rusbroeck
[capituli Windeshemensis], — Plura quoque scripsit, precipue autem librum de apibus. Librum
quoque in quo redditus et bona nostra habenturprimus ex litteris except et copulavit.