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https://doi.org/10.11588/diglit.53742#0174
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seiner Klage geblieben wäre; aber er achtete das Urteil des Blutes und
beruhigte das Herz des Kaisers. Dieser war nämlich von der Nachricht solch
großer Unmenschlichkeit der Brüder gegenüber ihrem Bruder sehr bewegt.
In Furcht versetzt befreiten die genannten Brüder also ihren Bruder, der
daraufhin vom Meister seines Ordens nach Paris geschickt wurde. 5
Allerdings schob es Satan nicht lange auf, dem jungen Mann Fallen zu
stellen. Auf Veranlassung seiner leiblichen Brüder und Freunde nämlich, die
er in der Kurie hatte, wurde er wiederum durch ein apostolisches Schreiben
herbeizitiert. Als er ankam, wurde ihm bald vom Papst befohlen, die
Leitung der Abtei Montecassino zu übernehmen, gewiss das größte 10
Vorsteheramt im Gebiet von ganz Apulien und Kampanien.12 Jenem Abt
waren nämlich sieben Bischöfe unterstellt und er selbst verrichtete bei allen
das Pontifikalamt. Der herausragende junge Mann lehnte es jedoch ab und
stimmte unter keiner Bedingung zu, den Orden oder seinen Habit zu
verlassen. Als der Papst ihm zugestand, im Orden und in seinem Habit das 15
Amt zu verrichten, wollte er nicht; er entglitt heimlich und floh von der
Kurie; schließlich gelangte er nach Köln und studierte an jenem Ort, bis der
Lektor der Brüder dort, der ausgezeichnete Bruder Albert, nach Paris
versetzt wurde und er für seine unvergleichliche Kenntnis der Theologie
einen Lehrstuhl erlangte.13 Nach ihm bekam auch derselbe Bruder Thomas 20
ganz ähnlich eine feierliche Leitung sowie einen Lehrstuhl14; und er blieb,
entlohnt durch die angemessene Ehrung, wohlbehalten, zur Zierde des
Ordens.
Ich bezweifle trotz dieser Erzählungen nicht, dass „ein gutes Amt begehrt,
wer ein Bistum anstrebt“; aber dennoch soll er nicht nur begehren, 25
vorzustehen, sondern auch nützlich zu sein. Ach dass doch viele so
^Montecassino, Mutterkloster der Benediktiner Nach dem II. Buch der Dialoge Gregors I.
wurde es ca. 529 durch den heiligen Benedikt gegründet. S. DELL'OMO, Art. „Montecassino“.
Zur wohl ordensinternen (dominikanischen) Darstellung, Thomas von Aquin habe trotz seiner
„Flucht“ aus Montecassino zum Abt des dortigen Klosters ernannt werden sollen, s. HORST,
Was hat Thomas von Aquin, S. 114-116. | ^Albertus Magnus OP (um 1200-1280), Philosoph
und Gelehrter, 1254-1257 Provinzialprior der Ordensprovinz Teutonia, 1257-1260 Tektor in
Köln, 1260-1261 2 Bischof von Regensburg, 1263-1264 Kreuzzugsprediger. In den 1240er
Jahren erhielt Albertus Magnus an der Universität Paris einen Lehrstuhl. S. zu seinem Leben
MÖHLE, Albertus Magnus sowie zu seiner Bedeutung für Thomas von Cantimpre DEBOUTTE,
Thomas van Cantimpre als auditor. | ^Thomas von Aquin wirkte ab 1256 als Magister an der
theologischen Fakultät der Universität Paris.
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seiner Klage geblieben wäre; aber er achtete das Urteil des Blutes und
beruhigte das Herz des Kaisers. Dieser war nämlich von der Nachricht solch
großer Unmenschlichkeit der Brüder gegenüber ihrem Bruder sehr bewegt.
In Furcht versetzt befreiten die genannten Brüder also ihren Bruder, der
daraufhin vom Meister seines Ordens nach Paris geschickt wurde. 5
Allerdings schob es Satan nicht lange auf, dem jungen Mann Fallen zu
stellen. Auf Veranlassung seiner leiblichen Brüder und Freunde nämlich, die
er in der Kurie hatte, wurde er wiederum durch ein apostolisches Schreiben
herbeizitiert. Als er ankam, wurde ihm bald vom Papst befohlen, die
Leitung der Abtei Montecassino zu übernehmen, gewiss das größte 10
Vorsteheramt im Gebiet von ganz Apulien und Kampanien.12 Jenem Abt
waren nämlich sieben Bischöfe unterstellt und er selbst verrichtete bei allen
das Pontifikalamt. Der herausragende junge Mann lehnte es jedoch ab und
stimmte unter keiner Bedingung zu, den Orden oder seinen Habit zu
verlassen. Als der Papst ihm zugestand, im Orden und in seinem Habit das 15
Amt zu verrichten, wollte er nicht; er entglitt heimlich und floh von der
Kurie; schließlich gelangte er nach Köln und studierte an jenem Ort, bis der
Lektor der Brüder dort, der ausgezeichnete Bruder Albert, nach Paris
versetzt wurde und er für seine unvergleichliche Kenntnis der Theologie
einen Lehrstuhl erlangte.13 Nach ihm bekam auch derselbe Bruder Thomas 20
ganz ähnlich eine feierliche Leitung sowie einen Lehrstuhl14; und er blieb,
entlohnt durch die angemessene Ehrung, wohlbehalten, zur Zierde des
Ordens.
Ich bezweifle trotz dieser Erzählungen nicht, dass „ein gutes Amt begehrt,
wer ein Bistum anstrebt“; aber dennoch soll er nicht nur begehren, 25
vorzustehen, sondern auch nützlich zu sein. Ach dass doch viele so
^Montecassino, Mutterkloster der Benediktiner Nach dem II. Buch der Dialoge Gregors I.
wurde es ca. 529 durch den heiligen Benedikt gegründet. S. DELL'OMO, Art. „Montecassino“.
Zur wohl ordensinternen (dominikanischen) Darstellung, Thomas von Aquin habe trotz seiner
„Flucht“ aus Montecassino zum Abt des dortigen Klosters ernannt werden sollen, s. HORST,
Was hat Thomas von Aquin, S. 114-116. | ^Albertus Magnus OP (um 1200-1280), Philosoph
und Gelehrter, 1254-1257 Provinzialprior der Ordensprovinz Teutonia, 1257-1260 Tektor in
Köln, 1260-1261 2 Bischof von Regensburg, 1263-1264 Kreuzzugsprediger. In den 1240er
Jahren erhielt Albertus Magnus an der Universität Paris einen Lehrstuhl. S. zu seinem Leben
MÖHLE, Albertus Magnus sowie zu seiner Bedeutung für Thomas von Cantimpre DEBOUTTE,
Thomas van Cantimpre als auditor. | ^Thomas von Aquin wirkte ab 1256 als Magister an der
theologischen Fakultät der Universität Paris.