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Thomas; Burkhardt, Julia [Editor]
Von Bienen lernen: das "Bonum universale de apibus" des Thomas von Cantimpré als Gemeinschaftsentwurf : Analyse, Edition, Übersetzung, Kommentar (Teilband 2): Analyse, Edition, Übersetzung und Kommentar — Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.53742#0398
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BUA 11,13

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während er in der Stille betete, mit diesen Worten: „Feuer, bleibe zu dieser
Stunde stehen, Flamme, beruhige dich gänzlich!“ Welch wunderbares
Ereignis. Das Feuer „vergaß die Gewalt seines Vermögens“ und hielt beim
Wort des heiligen Mannes inne, und der Brand erlosch unmittelbar.
[5] O wie weit war dieser von denen entfernt, deren Zunge ihren ganzen 5
Körper besudelt und, wie Jakob sagt, „das Rad unseres Lebens entzündet“.
Aus dem Mund „der Narren“, sagt Salomon, „sprudelt die Dummheit und
ein weiser Mensch wird bis zur rechten Zeit schweigen.“ Und siehe, wie
besonnen, wie weise er unterschieden hat. Oft glauben wir, dass weniger
umsichtige und dumme Menschen Worte der Zwietracht und aufreizende 10
Worte hervorbringen; wenn man ihnen, sobald man diese Worte hört, sofort
antworten will, wird sich der Schaden vermehren; wenn man aber bis zur
rechten Zeit schweigt, wird man in sich wieder Mäßigung finden, was man
vorher keineswegs sofort gekonnt hätte. Und daher sagt Jesaja: „In Stille
und Hoffnung wird eure Stärke liegen.“ Wenn du nämlich wegen ewiger 15
Entlohnung die Lippen zusammenpresst, „damit du dem Dummen nicht
entsprechend seiner Dummheit antwortest“, wirst du der Stärke im Geist
folgen, damit du nicht gefahrvoller gegen Gott zur Ungeduld bewegt wirst.
Daher sagt der heilige Augustinus:10 „Halte die Waffen weiter außerhalb,
damit nämlich die übelredende Zunge nicht zum Tadel des Nächsten bewegt 20
wird und dein höherer Herrscher dein Herz im Inneren regieren wird.“ Und
es ist bemerkenswert, dass es den Vorstehern zu eigen ist, dass sie, nachdem
sie die Herzen der Untergebenen gegen einen Bruder zu schändlichen
Worten haben ausbrechen sehen, diese mit dem Wort oder dem Befehl zum
Gehorsam davon abhalten. Daher sagt Salomon: „Wer dem Dummen Stille 25
auferlegt, macht aufgepeitschten Zorn milde.“ Sehr überlegt ist es aber, dass
jemand, der sieht, dass ein Nächster ihm gegenüber gereizt ist, unter
Schweigen an diesem vorrübergeht oder durch die Höflichkeit der eigenen
Worte den erregten Geist des Nächsten milde macht.

10Hl. Augustinus (354-430), s. Anm. 1.
 
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