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Thomas; Burkhardt, Julia [Hrsg.]
Von Bienen lernen: das "Bonum universale de apibus" des Thomas von Cantimpré als Gemeinschaftsentwurf : Analyse, Edition, Übersetzung, Kommentar (Teilband 2): Analyse, Edition, Übersetzung und Kommentar — Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.53742#0406
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BUA 11,14

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[4] Daher wollen wir nach dem ersten Frieden mit Gott, nach dem zweiten,
den wir als Frieden des Herzens bezeichnet haben, noch einen dritten
Frieden unterscheiden, nämlich den mit den Nächsten. „Haltet Frieden unter
euch“, sagt der Herr. Dieser ist, wie der heilige Augustinus5 sagt, so groß,
dass „zum Erbe des Herrn nicht gelangen wird, wer ihn nicht beachten will.“ 5
Er wird vom Vater verstoßen, vom Sohn enterbt und vom Heiligen Geist zu
einem Fremden gemacht.“ Salomon sagt über den Frieden, indem er ihn
näher bestimmt: „Wenn die Wege eines Menschen dem Herrn gefallen, so
wird er auch dessen Feinde zum Frieden bekehren.“ Und im
Deuteronomium wird gesagt: „Unter euch soll keine Wurzel keimen, die 10
Zorn und Bitterkeit bringt.“ Paulus schärft uns ebenfalls den Frieden ein:
„Wenn es geschehen kann“, sagt er, „dass es an euch liegt, dann sollt ihr mit
allen Menschen Frieden haben.“ „Es gibt nämlich keinen Gott der
Zwietracht, sondern des Friedens.“ Und es ist gewiss von großer Tugend,
mit denen, die den Frieden hassen, Frieden zu schließen. 15
[5] Erwägt daher, welche Dinge bei eurem Nächsten für den Frieden
angemessen sind. Wir wollen etwas über jenen ewigen Frieden erfahren, der
in der Heimat herrschen wird. Und dies ist jener Frieden, über den Paulus
sagt: „Und der Frieden Gottes, der alle Vernunft überragt.“ Darüber sagt der
heilige Augustinus:6 Wenn der Frieden Gottes alle Vernunft überragt, 20
überragt er also auch die Vernunft der Engel. Das ist ein Schluss vom
Kleineren her. Was also werden wir dazu sagen? Gewiss ist der Frieden
Gottes Gott selbst. Ihn kennt niemand vollkommen, weil „niemand jemals
Gott sah“. Daher sagt der Herr im Evangelium: „Niemand kennt den Vater
außer dem Sohn“, und es muss überlegt werden, wie selbst der Sohn ihn 25
kennt. Es folgt aber dies: „Und der Sohn wollte sich ihm offenbaren.“ Dies
wird für die Fähigkeit des Engels oder des Menschen unternommen. Daher
sagt der heilige Augustinus: „Und dies zu erkennen, wird welcher Engel

5Hl. Augustinus (354-430), s. Anm. 1. | 6Hl. Augustinus (354-430), s. Anm. 1.
 
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