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Thomas; Burkhardt, Julia [Editor]
Von Bienen lernen: das "Bonum universale de apibus" des Thomas von Cantimpré als Gemeinschaftsentwurf : Analyse, Edition, Übersetzung, Kommentar (Teilband 2): Analyse, Edition, Übersetzung und Kommentar — Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

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https://doi.org/10.11588/diglit.53742#0438
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BUA 11,18

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zum Lob Christi. In ähnlicher Weise hat sich etwas, das in Bezug auf
denselben Gegenstand sehr erinnerungswert ist, auch im Gebiet
Deutschlands ereignet.
[3] Ein gewisser Adeliger hatte einen leiblichen Bruder verloren, der von
einem gewissen Gemeinen und Nichtadeligen ermordet worden war. Als der 5
Mörder aus dem Heimatland floh, geschah es, dass jener Adelige, der mit
einem großen Gefolge aufgebrochen war, unvorbereitet dem Mörder allein
auf einem Feld begegnete; als er sogleich mit gezogenem Schwert dem
Feind nach dem Leben trachtete, warf sich der Mörder zu Boden und schrie:
„Erbarme dich meiner, höchst edler Herr, um der Erinnerung jenes willen, 10
der sich deiner und aller erbarmt und diese Welt durch seinen Tod erlöst
hat.“ Umgehend zog der Adelige, dessen Geist in Tränen aufgelöst war, jene
Hand, die er erhoben hatte, zurück. Als dies von den Seinen jedoch der
Feigheit zugeschrieben wurde, streckte er seine Schwerthand erneut aus,
und als der Angeklagte um der Vergebung der Sünden willen erneut dessen 15
Gnade erbat, legte er die Hand ein zweites Mal nieder. Als er jedoch,
nachdem er von den Seinen beschimpft worden war, dessen Tod ein drittes
Mal entschlossener androhte, und jener Elendige, um der Todesangst zu
entkommen, die alles Fleisch bis zum letzten Gericht zu erleiden hat, Gnade
erbat, antwortete der Adelige von edler Abkunft, aber noch edlerem Geist: 20
„Und ich“, sagte er, „vergebe dir den Tod des Bruders geradewegs.“
Und ohne Verzug: Als er am selben Tag die Kirche betreten hatte, um die
Messe zu hören, wurde, als er im Angesicht des Kreuzbildes ein drittes Mal
die Knie beugte, von einem gewissen heiligen Mann beobachtet, dass zu
jedem Kniefall des Adeligen der Gekreuzigte sein Haupt demütig neigte. 25
Aus der Entfernung rief also der heilige Mann, der dies allein gesehen hatte,
den Adeligen und fragte, wer er sei. Und jener sagte: „In dem Land, in dem
ich geboren bin, werde ich Ritter genannt.“ Und jener sagte wiederum:
„Sage es mir, Liebster, und verheimliche nichts: Worauf baust du dein
Vertrauen darin, dass du mehr göttliche Barmherzigkeit verdient hast?“ 30
Darauf sagte der Ritter: „Ich bin ein Sünder und habe mich dem Diesseits
 
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