Metadaten

Thomas; Burkhardt, Julia [Editor]
Von Bienen lernen: das "Bonum universale de apibus" des Thomas von Cantimpré als Gemeinschaftsentwurf : Analyse, Edition, Übersetzung, Kommentar (Teilband 2): Analyse, Edition, Übersetzung und Kommentar — Regensburg: Schnell + Steiner, 2020

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53742#0828
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
5
10
15
20
25

BUA 11,48

823

und lenkt den Kurs durch die Gefahrenlage der Wogen“; „sie beschleunigt
Langsames, bewältigt Verworrenes, sie gleicht Beschwerliches aus“, hebt
Unterstes empor, lindert Beschwerliches und macht Rauhes weich.
„Bedenke, dass dies das Ergebnis der Weisheit ist, die Beschaffenheit der
Freude.“ „Diese Freude entsteht nicht, wenn nicht aus dem Bewusstsein der 5
Tugenden und dem reinen Leben.“ „Die Reinheit des Geistes entscheidet
nämlich nach Geringem Großes, nach Offenem Verborgenes, nach dem
Nächsten weit Entferntes, nach Teilen Ganzes. Die Autorität des
Sprechenden soll dich nicht bewegen, und niemand soll darauf bedacht sein,
was er sagt. Frage das, was du herausfinden kannst; erforsche das, was du 10
wissen kannst; wünsche das, was in Gegenwart von guten Menschen
gewünscht werden kann.“ „Bedenke nicht, wie vielen, sondern welchen
Menschen du gefällst.“ „Bürde dir keine höhere Sache auf, bei der du, wenn
du stehst, zittern und wenn du hinaufsteigst, stürzen musst.“ „Ich ermahne
dich, die Philosophie in dein Herz eindringen zu lassen und als Versuch 15
deiner Besserung zu verstehen, nicht durch eine Rede oder Geschriebenes,
sondern durch die Festigkeit der Seele und die Verminderung der
Begierden. Bestätige Worte durch Tatsachen“; „die wahre Philosophie lehrt
zu handeln, nicht nur zu sagen.“ „Dies ist die größte Aufgabe der Weisheit
und die Einsicht, dass die Taten mit den Worten übereinstimmen und dass 20
jeder Geist überall gleich und sich derselbe ist.“ „Was quälst du dich und
marterst dich bei jener Frage, die man besser verachten als lösen kann?“
Nichts ist unbesonnener, nichts törichter als den Geist mit Fragen und
Tatsachen zu beschäftigen, die zu wissen ebensowenig nützlich ist wie sie
ehrlich zu ergründen. Dich soll die ehrliche Frage nach den Sitten bewegen; 25
widme dich dem Nachdenken über den Frieden und überschreite dabei die
Grenzen der göttlichen Betrachtung nicht. Vieles ist unmöglich, und es ist
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften