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https://doi.org/10.11588/diglit.53742#0904
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ihm den Tod zugestehe. Und bald darauf wurde zu ihm ein Engel Gottes
geschickt und sprach: „Der Herr hat deine Bitte erhört, aber du sollst
wählen, was du willst: entweder wirst du drei Tage lang unter einer Strafe
im Fegefeuer leiden, wenn du jetzt stirbst, oder du wirst, wenn du
stattdessen noch ein weiteres Jahr deine Krankheit ertragen willst, danach 5
ohne jede Strafe im Fegefeuer zum Himmel auffliegen.“ Daraufhin
überdachte jener seine gegenwärtige Strafe noch einmal und antwortete
ohne Rücksicht auf eine zukünftige Strafe: „Ich will eher sterben und nicht
nur drei Tage lang, sondern so lange, wie es dem Herrn gefällt, im
Fegefeuer gepeinigt werden.“ „Es sei wie du sagst“, sprach der Engel. 10
Ohne Verzögerung wurde der Kranke durch den Tod erlöst und seine Seele
ins Fegefeuer hinabgeführt. Nach genau einem Tag kam der Engel an den
Ort des Fegefeuers, wo die Seele gefoltert wurde und sprach zu ihr: „Was
tust du nun, o Seele, die du es vorgezogen hast, drei Tage im Fegefeuer zu
verbringen statt ein Jahr Krankheit zu ertragen?“ Zu ihm sagte die Seele: „O 15
du, der du ein Verführer und kein Engel bist, du hast mich durch Täuschung
zu den Strafen vieler Jahresläufe statt einem Zeitraum von nur drei Tagen
verdammt.“ Und der Engel antwortete: „Nicht durch den Aufschub, sondern
durch unglaubliche Qual bist du getäuscht worden. Du hast nämlich bisher
nur einen von drei Tagen im Fegefeuer verbracht. Dennoch wird sich der 20
Herr deiner weiterhin erbarmen, wenn du bereit bist, deine Entscheidung
zurückzunehmen. Du wirst dann zu deinem Körper, der noch nicht bestattet
ist, zurückkehren und für ein Jahr an der Krankheit, die du erfahren hast,
leiden.“ Zu ihm sagte die Seele: „Ich stimme zu und will nicht nur ein Jahr,
sondern sogar bis ans Ende der Welt in noch schlimmerer Krankheit 25
zubringen.“ Nachdem sie dies gesagt hatte, wurde die Seele zu ihrem
Körper zurückgebracht und während der Mann ein Jahr lang krank
daniederlag, bewegte er viele, denen er dies berichtete, zur Buße; nach
einem Jahr starb er erneut und stieg in den Himmel auf.
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ihm den Tod zugestehe. Und bald darauf wurde zu ihm ein Engel Gottes
geschickt und sprach: „Der Herr hat deine Bitte erhört, aber du sollst
wählen, was du willst: entweder wirst du drei Tage lang unter einer Strafe
im Fegefeuer leiden, wenn du jetzt stirbst, oder du wirst, wenn du
stattdessen noch ein weiteres Jahr deine Krankheit ertragen willst, danach 5
ohne jede Strafe im Fegefeuer zum Himmel auffliegen.“ Daraufhin
überdachte jener seine gegenwärtige Strafe noch einmal und antwortete
ohne Rücksicht auf eine zukünftige Strafe: „Ich will eher sterben und nicht
nur drei Tage lang, sondern so lange, wie es dem Herrn gefällt, im
Fegefeuer gepeinigt werden.“ „Es sei wie du sagst“, sprach der Engel. 10
Ohne Verzögerung wurde der Kranke durch den Tod erlöst und seine Seele
ins Fegefeuer hinabgeführt. Nach genau einem Tag kam der Engel an den
Ort des Fegefeuers, wo die Seele gefoltert wurde und sprach zu ihr: „Was
tust du nun, o Seele, die du es vorgezogen hast, drei Tage im Fegefeuer zu
verbringen statt ein Jahr Krankheit zu ertragen?“ Zu ihm sagte die Seele: „O 15
du, der du ein Verführer und kein Engel bist, du hast mich durch Täuschung
zu den Strafen vieler Jahresläufe statt einem Zeitraum von nur drei Tagen
verdammt.“ Und der Engel antwortete: „Nicht durch den Aufschub, sondern
durch unglaubliche Qual bist du getäuscht worden. Du hast nämlich bisher
nur einen von drei Tagen im Fegefeuer verbracht. Dennoch wird sich der 20
Herr deiner weiterhin erbarmen, wenn du bereit bist, deine Entscheidung
zurückzunehmen. Du wirst dann zu deinem Körper, der noch nicht bestattet
ist, zurückkehren und für ein Jahr an der Krankheit, die du erfahren hast,
leiden.“ Zu ihm sagte die Seele: „Ich stimme zu und will nicht nur ein Jahr,
sondern sogar bis ans Ende der Welt in noch schlimmerer Krankheit 25
zubringen.“ Nachdem sie dies gesagt hatte, wurde die Seele zu ihrem
Körper zurückgebracht und während der Mann ein Jahr lang krank
daniederlag, bewegte er viele, denen er dies berichtete, zur Buße; nach
einem Jahr starb er erneut und stieg in den Himmel auf.