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Entscheide [meinen] Rechts[fall], fälle meine Entscheidung, erhöre mein Sprechen!

Samas, diese [Bild]er, die ich vor deiner großen Göttlichkeit
hochhalte - Samas, du kennst (sie), ich kenne (sie) nicht:

Es sind die Bilder des Mannes und der Frau, die gegen mich wüten, die Bilder des Mannes und der Frau, die feind-
selig gegen mich gesinnt sind,

die Bilder des Mannes und der Frau, die mich verfolgen, die [gegen mich] Zauberei, Aufstand (und) Verleumdung
ins Werk geset[zt haben],

Ritzzeichnungen von mir in einem Grab beerdigten, meine Maße nahmen,
einen Dreckklumpen(, der) von meinen Füßen (berührt wurde,) einsammelte(n),
die meinen Speichel nahmen, Haar (von mir) ausrissen,
meinen Gewandsaum abtrennten, (gegen mich) zum Bö[se]n hintrat(en),

[Einen ander]en gegen mich zaubern ließ(en) iincl einen anderen dazu anstifteten,

[mi]ch [mit (verhextem) Brot speisten], mit (verhextem) Bier tränfkten, mi]t (verhextem) Wasser badeten,
mich [mit (verhextem) Ö1 sal]bten und mich [mit allem Bös]en beschickten,
mich [behexten], mich [schädigten],

Sehnen [ ... ], mir al[les Bö]se sch[ickten],

[Bilder mir entsprechend] nachformten, [meine] Hände (und) [Fü]ße [ban]den,

[ ... ] ... , meine geöffneten Augen ... [ ... ],

[meinen Mund mit einem Faden bl]ock[ier]ten, meine Zung[e] b[anden],

[ ... ], durch mei[ne] Nase ein [Le]itsei[l] bo[hrten],

[ ... im] Haus des [Wäschers] mein [Gewand] aufh[oben],

Ende der Vs.

[ ... ] beerdig[ten],

mich [einem Toten] übergaben,

mir [mit Brot die c/r]/7i/-Kopfkrankheit zu essen gaben, [mir] mit Wasser die <xsfi-Kopfkrankheit zu trinken gaben,

[ ... ] in einem Erdloch einschlossen, Lebensabschneidung durchführten ... ,

[die] mich [zu töten such]ten, Lebensabschneidung [gegen mich] durchführten,

[Gottheit, König, Würden]träger (und) Edlen (gegen mich) zümen ließen, meine Libido pack[ten],

[mein eigenes Herz mit mi]r zümen ließen, mir Streit, [Z]wietracht, Jamm[er],

[Trübs]al, Depression, Verwirr[ung], Schwind[el],

[Angst, F]urcht, Flu[ch], Schlaflosigkeit,

Sprachlos[igkeit, Benommenhei]t, seelisches und leibliches Leiden zufügten:

Samas, die[s] sind sie, dies sind ihre Bilder. D[a sie] nicht anw[es]end sind,

hebe ich ihre Bilder empor. [Auf] deinen erhabene[n B]efehl hin, [der ni]cht geändert wird,

verbrenn[e] ich [si]e vor dir, w[ende] ihre Pläne um.

Der gewaltige Nuska möge sich [auf] deinen [Be]fehl hin an meine Seite häng[en]!“

Nachdem du dies dreimal rezi[tiert] hast, legst du diese Bilder in eine Bauchscherbe.

Du beträufelst s[i]e mit Fischöl, im Feuer ver[b]rennst du sie.

Die Beschwörung „Die Fackel erhebe ich, eure Bilder verbrenfne] ich“ rezitierst du [drei]mal. Das Bild aus Lehm
(und) das Bild aus Teig

beschmiert er mit seinen Füßen mit dem (Wasch)wasser (seiner Füße). Du vergrä[bst] sie in der Einöde.

Dieses Ritual führst du entweder bei Sonnenaufgang oder bei Sonnenuntergang durch, dann sind die Hexereien gelös[t].

Beschwörung: „Die Fackel erhebe ich, eure Bilder verbrenne ich. Euch, den utukku-Dämon, den sedu-Dämon, den
Lauerer, den Totengeist

und alles Böse, das einen Menschen packen kann, den, der Hexereien, Zaubereien, magische Manipulationen (und)
böse Machenschaften durchführt,

möge Gira, der Verbrenner, auf G[eheiß] des Ea und des [Asal]luhi verbrennen!

Zergeht, zerfließt und zertropft! Euer Rauch möge stetig in den Himmel aufsteigen,

eure glühende Asche möge die Sonne auslöschen. Der Sohn des Ea, der Beschwörer, möge den Schrecken, der von
euch ausgeht, femhalten.“

Beschwörung: „Samas, diese Bilder meines Hexers und meiner Hexe, die immer wieder gegen mich hexen,
- du kennst sie, ich aber kenne sie nicht -, die mir in mein Fleisch stachen,
meine Schläfen packten, meine Sehnen banden, mein ... hinschütteten,

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