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Heeßel, Nils P.; Maul, Stefan M. [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 5): Divinatorische Texte: II. Opferschau-Omina — Wiesbaden: Harrassowitz, 2012

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https://doi.org/10.11588/diglit.32174#0134
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Nr. 26

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kleine Keule liegt]: Der Königssohn wird den T[hron seines Vaters besteigen].

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Bemerkungen:

Vs. 2’ Zur Apodose siehe VAT 9934 (Nr. 1) ii 52.

3’-4’ Siehe BLO 62/31 und 40 mit Anm. 818. Siehe zu diesen beiden Zeilen die Kollationsergebnisse auf S. 467.

Die Ansetzung des zweiten Radikals des Verbums, das in AHw 572a unter madäru und in CAD M/I 405b unter matäru
gebucht wird, hat F. R. Kraus, JCS 37 (1985) 144, Nr. 14 Vs. 3 mit Anm. 42 mit Hinweis auf die Schreibung ma-ti-ir in

Frage gestellt. Auch der vorliegende Beleg mit der Schreibung ma-tir ist zu den von U. Koch-Westenholz, BLO 515 zusam-

mengestellten Belegen zu zählen, die für eine Ansetzung des Verbums als matäru sprechen. Zur Bedeutung von matäru
siehe U. Jeyes, OBE 133.

Zur Apodose vgl. VAT 10765 (Nr. 22, KAR 460) Vs. 14’ und 17’, und siehe auch das fragmentarische Omen ii’ 2’-4’ auf
der altbabylonischen Tafel Ni. 1218, die F. R. Kraus, ZA 77 (1987) 194-96 publiziert hat: SÄ.TAM-mw E.GAL-am [i]s-ta-
na-ri-qü „Die satammii-Bezunten werden immer wieder Palastbesitz stehlen“.

5-6’ Die beiden Omina könnten parallel zu BLO 62/96-97 oder auch zu 62/23 sein.

7’-8’ // BLO 62/58-59. Die Parallele hat schon U. Koch-Westenholz, BLO 335, Anm. 823-4 erkannt. Zu den Zeichen nach dem

Bruch siehe das Kollationsergebnis auf S. 467. Bei der Schreibung sip dürfte es sich um eine Variante des Status construc-
tus von sippu, der meist sippi lautet, handeln, siehe dazu GAG § 64e. Es ist daher unnötig, mit U. Jeyes, JCS 30 (1978) 213
ein Logogramm ME für sippu anzunehmen.

9’ Gegen U. Koch-Westenholz, BLO S. 335 Anm. 822 ist diese Zeile nicht parallel zur 55. Zeile der fünften Tafel vonsumma

pän täkalti, sondern zur 101. Zeile (S. 340). Zur Bedeutung „Schatz“ für nisirtuit]RU) siehe ausführlich A. Lenzi,
SAAS XIX 48f.

10’ // BLO 62/102. Leider hilft die Parallele nicht bei der Lesung der Protase. Siehe auch das Kollationsergebnis auf S. 467.

Die Apodose hat CAD A/II 277b zu EGIR-at-ka KÜR i-t[a-bal] ergänzt und zu arkatu 3. „estate, inheritance, family for-
tune“ gebucht. Die Parallelen bieten am Ende der Apodose jedoch isahhit(GU4.UD-//) und zeigen damit, daß die Apodose
militärisch gedeutet werden muß; dies ergibt im Zusammenhang mit der Erwähnung des Feindes auch mehr Sinn. Unklar
bleibt allerdings, ob arkatka „deine Nachhut“ oder nakru „der Feind“ hier Subjekt ist, denn beide Deutungen sind aufgrund
der logographischen Schreibweise möglich. Angesichts der negativen Apodose im vorhergehenden Omen und der
Tatsache, daß diese beiden Omina durch Striche vor Z. 9’ und nach 10’ verbunden sind, wird hierarkatka als Subjekt ange-
sehen. Wahrscheinlich ist auch bei H. Hunger, SpTU 1/80 Rs. 46 mit dem vorliegenden Beleg EGlR-ka' zu lesen, statt des
zweifelhaften EGIR SAG.

11’ // BLO 62/75 wie schon ebd. S. 337 Anm. 828 angemerkt.

12’ // BLO 62/74, B r22. Der Uruk-Textvertreter stimmt mit dem vorliegenden Text überein, die Ninive-Manuskripte nicht.

13’ // BLO 62/77 wie schon ebd. S. 337 Anm. 829 angemerkt. Die Parallele endet mit IM, doch ist bei einem assyrischen Text

ein Randausgleich zu erwarten, so daß noch ein, eventuell zwei Zeichen ergänzt werden müssen.

Problematisch ist die Verbalform ü-qar-ri-ma, die Parallelen aus dem ersten Jahrtausend v. Chr. bieten ü-qar-rim-ma.
H. Hunger, SpTU I, S. 85 zu Nr. 80/75f. hat die Form von qerebu „heranbringen, sich nähern“ abgeleitet, worin ihm in
CAD Q 239b gefolgt wurde. U. Jeyes, JCS 30 (1978) 213 umschreibt ohne Übersetzung und Kommentar ü-qar-rin-ma,
bzw. den vorliegenden Beleg ü-qar-ri-ma. Auch U. Koch-Westenholz, BLO S. 338 übersetzt die Form nicht. Eine

Wenn oberhalb [des Palasttores] eine Keule liegt und zum Inneren des Palasttores zeigt: Eine Keule der Tra[uer],
Wenn oberhalb [des Palasttores eine Keu]le liegt, sie zum Inneren des Palasttores zeigt und durchbohrt ist: Eine gute
Brise wird vom Gott [zum Heer kommen].

Wenn oberhalb [des Palasttores eine Keule] liegt, sie zum Inneren des Palasttores zeigt und ihre Oberseite einge-
kerbt ist: Was du[nkel war, wird hell werden].

[We]nn oberhalb [des Palasttores eine Keule] liegt, sie zum Inneren des Palasttores zeigt und ihre Oberseite ein
[Loch au]fweist: Den Feind, der dich in Trauer [versetzt hat, wirst du töten],

[Wenn oberhalb des Palasttores eine Keule liegt und] zum Auswuchs zeigt: [Gegen] deinen Feind wirst du das Zie[l
durchsetzen].

[.zum Inn]eren des Palasttores zeigt: Der Fürst wird sich dem Befehl [seines Feindes beugen müssen],

[.] ... [.]: Der Feind wird sich dem Befehl des Fürsten [beugen müssen].

[Wenn das Palasttor von Keulen umgeben ist]: (In) der Stadt werden sich die (Leute und das Vieh der) umliegen-
den Gebiete versammeln.

[.]: Aufstand der /m/Aw-Soldaten des Spatens und des Tragek[orbs].

[.Eintr]effen eines Bo[ten],

[.]: ... die Unterstützung(struppen) des Feindes werden dein Heer [ ... ].
 
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