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Meinhold, Wiebke; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 7): Ritualbeschreibungen und Gebete II — 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53166#0059
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46

Ritualbeschreibungen und Gebete II

9 ’ [ ... ].... Amzzu/ztzz-Pflanze. Samen der aprus[u-Püanze, ...
10’ [ ... ].... Harz der baluhhu-Püanze. [diese] /n«/Pllanzc|n ... ]
11’ [ ... Auf] einem Lederschlauch drückst du (sie) aus. An sein Gesäß und [sein] ...[... legst du einen Umschlag
(daraus) an.]
12’ [ ... ] ... [ ... ]
13’ [ ... ] ... [ ... ]
(abgebrochen)
Bemerkungen:
Seite a 1 ’-4’ Einen Überblick über die altbabylonischen Beschwörungen zur Heilung von maskadu gibt N. Wasserman. BiOr 69
(2012). 426-436. Siehe ebd. auch für eine Identifizierung dieser Krankheit mit der von Haustieren auf den Mensch
übertragbaren Brucellose, die bis heute in Gebieten des Mittelmeers, auf dem Balkan und am Persischen Golf
verbreitet ist. Weitere Beschwörungen gegen maskadu finden sich bei B. Böck. Das HandbuchMussidu. 290-293.
sowie in BAM 182: 14’-30’ und K 2428+: Rs. 1 ’-23 ’ (siehe M. J. Geller. BAM 7. 190f._ No. 31. und 236-239.
No. 45); siehe auch hier Text Nr. 15.
3’ Das Ende dieser Beschwörung ähnelt dem Schluss der altbabylonischen Beschwörung gegen maskadu YOS 11.
14: Rs. 5f.: [y|z-z ma-as-rka-du-um la'-a-ma ik-su-du-ka sü-ur-ru na-ag-la-b[u (sa) d]Gu-la / T[U6].EN E.NU/RI1.
..Geh hinaus, maskadum. bevor dich die Flint-Klinge und das Skalpe[ll der] Gula erreichen! Beschwörungsformel.”
Vgl. auch die jüngere, kürzere Form dieser Beschwörung in M. J. Geller. BAM 7. No. 45: Rs. 14 ’f: [lam i]k-su-
du-nik-ka / na4ZÜ u zzug/uZ) z/(GIR. SU.I) [vd dGu\-la TU6.EN. Abgesehen von dem ähnlichen Schluss lassen sich
allerdings keine weiteren Übereinstimmungen zwischen den angeführten Beschwörungen und dem vorliegenden
Text feststellen.
Seite b 5’ Für Rezepte, die mit napsalti DÜR GIG enden, siehe z. B. auch M. J. Geller. BAM 7. No. 21: Rs. 35. No. 22:1 13
(Ms. W). No. 42: 11.
6’ Siehe die Bemerkung zu Seite b Z. 9’.
8 ’ Weitere Belege dafür, dass man in entsprechenden Heilverfahren den After beräucherte. finden sich z. B. in BAM 7.
No. 21: Rs. 38 und No. 22: II 21 ’. Dort bildet die Formulierung suburrasu tuqattar das Ende der Ritualanweisung.
Was hier noch folgt, ist mir unklar.
9’ UÄB.TAH ist vermutlich eine neue Variante für UÄB.DUH = kamantu, eine bislang nicht identifizierte Pflanze
(freundlicher Hinweis S. M. Maul).
11’ Vgl. M. J. Geller. BAM 7. No. 15: 6’: [ina kuäEDI]N SUR-re su-he-sü ra-pal-ti-sü LÄL x [...]. ..[auf einem
Lederstrei]fen drückst du sie (= die zuvor genannten Pflanzen) aus. An sein Gesäß (und) sein Becken legst du einen
Umschlag (daraus) an. ...[...]”. und siehe z. B. auch ebd.. No. 22: Vs. II 1. 10 und 16’: ina A GAZIsar tara-bak
ina ^’TDIN feterre(SUR(-re)) LAL-su-ma. ..Du weichst (die zuvor genannten Pflanzen) in Flüssigkeit der kasü-
Pflanze ein. drückst sie auf einem Lederstreifen aus. machst ihm einen Umschlag (daraus) und (...)”; ebd.. No. 22:
Rs. III 19’: ina KUS te-ter-re LAL. ..Auf (einem Stück) Leder drückst du es aus (und) machst einen Umschlag
(daraus).”

15) VAT 11224 + VAT 11705 (+) VAT 12177
(Kopie: S. 158; Fotos: S. 191)

Beschwörung gegen die znasAaz/zz-Krankheit („Gula 5“)

Fundnummem: - ; Fundort: - ; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Zwei Fragmente einer querformatigen einkolumnigen Tontafel von brauner Farbe. Das große Fragment.
VAT 11224 + VAT 11705. bildet den oberen Teil der Tafel (Maße: 53 / 77 x 19 mm); das kleine Fragment. VAT 12177.
die rechte untere Ecke (Maße: 16 x 30 x 12 mm). Obwohl beide Fragmente nicht direkt aneinander anschließen, lassen
sich mithilfe des rekonstruierbaren Textes die ursprünglichen Gesamtmaße der Tontafel ermitteln, nämlich eine Höhe
von m63 mm und eine Breite von m87 mm. Die Vs. umfasste 16 Zeilen, die großenteils erhalten sind. Eine Zeile auf dem
unteren Rand ist teilweise erhalten. Die Tafeloberfläche der Rückseite hingegen ist größtenteils weggebrochen. Erhalten
sind hier nur Reste der ersten und der letzten drei Zeilen.
Datierung: neuassyrisch. 7. Jh. v. Chr.
Ältere Kopien: KAR 336 (VAT 11705). KAR 353 (VAT 11224). BAM 127 (VAT 11224 + VAT 11705); Bearbeitungen: B. Böck.
The Healing Goddess Gula. CHANE 67. 79-82 (Vs. 1-8); B. Böck. Das Handbuch Mussu5u. 290-293. 304f._ 311-313.
Beschwörung VIII/1 (Vs. 9-Rs. 3).
Weitere Referenzen: W. R. Mayer. UFBG. 387. „Gula 5" (Vs. 1-9).
Duplikate und Parallelstellen:
Vs. 1 // BAM 125: Rs. 34 (nm Incipit. danach vermutlich Kolophon)
Vs. 1-7 // CT 23. 2 (K 2432 + Sm 1899): Vs. 15-21
Vs. 1-Rs. 3 // BAM 124: Rs. III60-IV 27
 
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