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Textbearbeitungen: Nr. 118-119 (LüIV)

245

35’
36 -37’
Rs. III 1-14
1
12-13
14
21
24-26
33
Rs. IV 4-5
9-15
10-11
13
21-22
32
33-34
40

2. und 1. Jh. mit ekstatischen, selbstverwundenden, kriegerischen oder auch magischen Riten verbunden. Texte
aus dem 1. Jt. und mehrere moderne Studien weisen auf ihre unregelmäßige sexuelle Identität hin. Siehe S. Maul.
Xenia 32. 159-171; G. Leick. Sex and Eroticism in Mesopotamian Literature. 157-162.
Die Klagefrau ama er-ra ist im dritten Jahrtausend belegt und aus der altbabylonischen Zeit ist ein Korpus deren
Klagelieder, amerakütum, überliefert. D. Shehata. Musiker und ihr vokales Repertoire. 104 schreibt dazu: ..Sowohl
die Lieder des Katalogs BM 85563 als auch das vollständig erhaltene akkadische Lied derselben Gattung sind der
Göttin Mami bzw. Belet-ili gewidmet. Ähnlich den sumerischsprachigen Klagen des gala-Priesters handelt es von
der Zerstörung des Tempels der besungenen und selbst klagenden Gottheit, in diesem Falle der Mami. Klagefrauen
begegnen im Kontext von Bestattungszeremonien meist gemeinsam mit dem gala.”
Nach dem GlossarvonETCSL ist pi-li-pi-li..a type ofcult performer”; ähnlichp/7p/7« inCAD P378: ,.(a performer
in temple festivals)”. In literarischen Texten begegnet pi-li-pi-li in Verbindung mit Inanna. ePSD deutet ihn als
..homosexual lover; transvestite”. Das akkadische parrü ist nur an der vorliegenden Stelle belegt. Zu assinnu siehe
oben den Kommentar zu Z. 34'.
Zu assinnu siehe oben den Kommentar zu Vs. ii 34'.
Im ausgehenden 3 Jt. und in der altbabylonischen Zeit ist nach I. Zsolnay. in: J. Stökl - C. L. Carvalho (eds)..
Prophets Male and Female. 99 die typische Aktivität des sag-ur-sag / assinnu „a kind of war game or dance”.
Der sumerische Ausdruck kus lä kann eine Person (..Lederträger”, ein Kultfunktionär) oder ein Kleidungsstück
(..Lederstreifen”) bezeichnen. Die akkadischen Einträge dieser Zeilen sprechen eher für die zweite Deutung.
Vgl. Z. 11: lü tüg lä = sä kar-ra lab-su ..der das Trauergewand trägt”. Die Lesung des sumerischen Eintrags und
die Deutung der vorliegenden Zeile istjedoch nicht klar. In AHw 241 s. v. erinnu wird der sumerische Ausdruck lü-
e s(tüg?)-lä gelesen und erinnu entsprechend mit ..Halsfessel, -band” übersetzt. In CAD E 295 s. v. erinnu lex. sec.
sind die Lesungs- und Übersetzungsmöglichkeiten offengelassen: lü.KU(tüg or es). 1 ä. „(a kind of a garment)”.
DAGAL im sumerischen Eintrag steht für GÄ: gä-la--dag = neperkü ..aufhören”. ..der Arbeit fern bleiben”. In
der rechten Spalte erwartet man aufgrund von Parallelstellen lä neperkü oder lä mupparkür, vgl. Erimhus VI 164:
GÄN-la nu-da[g-ga] = vla mu-up-par'-\k\u-u (MSL 17. 85).
Das sumerische bur wird in lexikalischen Texten mit abru geglichen, das in CAD A/l 64 s. v. abru C (aplu) als
„(a priestly ofßcial of low Standing)” gedeutet wird; siehe ibid.. lex. sec. Die Termini abru und burrü im Sinne einer
Priesterbezeichnung sind nur lexikalisch belegt, aplu begegnet nur an der vorliegenden Textstelle.
Siehe den Kommentar zu Vs. ii 25’.
Das Duplikat VAT 9558 Rs. iii 18’—19’ (siehe oben: Text 117) bietet in der rechten Spalte mus-tar-ri-hu ..Prahler”
und mus-ta-lu ..vernünftig, urteilsfähig”.
Die Übersetzung von aluzinnu als ..Gaukler” folgt D. Shehata. Musiker und ihr vokales Repertoire. 52.
Die Ur Ill-zeitlichen Belege von u4-da tus-a wurden von F. D’Agostino. RA 106. 89-99 untersucht. Er hebt die
Verbindung des u4-da tus-a mit den Tempeln und mit demKult(S. 91-92. zuGirsu; 94. zu Drehern), sowie seine
Rolle als Bärendompteur (S. 93-94. zu Drehern) hervor.
Zuhal-la tus-a ..Gaukler” vgl. auch den Ausdruck hal tus-a. der den Lehrling bezeichnet: Vs. ii 25’ (gala hal
tus-a) undRs. iii 33 (nar hal tus-a).
Zum Lautwert munu5 an dieser Stelle siehe MesZL. Nr. 94.
VAT 9558 Rs. iv 44’ (siehe oben: Text 117) bietet für den sumerischen Eintrag die Glossierung gaga‘ra‘aäras.
Möglicherweise waren auch die sumerischen Einträge dieser Zeilen glossiert. Die Lesung von ga-RAS in Z. 34 ist
nicht sicher zu bestimmen.
Das Wort mummenu ist Hapax legomenon. In AHw 671 ist dazu als Übersetzung ..ein Händler??” vorgeschlagen.

119) VAT 10386 (Kopie S. 541)

„kanonisches“ lü = Sä, Tafel IV

Fundnummer: Ass 4463 1; Fundort: hD3 V. Nordwestwand Tempelhof. alter Schutt auf dem Pilaster; Archivzugehörigkeit: -
Beschreibung: Bruchstück mit einem Stück des rechten Randes von einer ursprünglich zweikolumnigen Tafel; 73 * 64 * 28
mm. Auf Vorder- und Rückseite sind jeweils Reste von beiden Kolumnen erhalten. Außer am rechten Seitenrand sind die
erhaltenen Ränder der Subkolumnen jeweils durch eine senkrechte Linie markiert. Die Kolumnen sind durch eine weitere
Linie voneinander getrennt. Die Tafel weist runde ..Brennlöcher” auf.
Datierung: mittelassyrisch
Inhalt: Lü IV 68-77; 146-169; 248-263; 300’-306’ (Kultfunktionäre; Berufsbezeichnungen)
Kopie: S. 541 (= DKB-LLA). Bearbeitung: B. Meissner. MAOG 13/2. 48-50; MSL 12. 130-131. 133-135. 136-138.
Textzeuge C; DKB-LLA
Duplikate: In den Inhaltsangaben werden nur die für VAT 10386 relevanten Textabschnitte angegeben und die Texte werden
nach der Nummer der ersten Zeile von Lü. die sie enthalten, geordnet.

VAT 9717 (siehe oben: Text 118)
VAT 9558 (siehe oben: Text 117)

LüIV69-92.95-105; 147-218; 237-238.
240-253.255-257.259-275 MSL Ms. B
Lü IV 224-275 MSL Ms. A
 
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