Metadaten

Jakob, Stefan; Maul, Stefan M. [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts (Band 9): Ritualbeschreibungen und Gebete III — Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2017

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.57035#0022
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Katalog: Nr. 20-34

9

29 Gebet (?)
VAT 11696 Fundnummer: -
45 x 46 x 19 mm Fundort: -
Braunes, einseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte einer
wahrscheinlich einkolumnigen mittelassyrischen Tontafel. Es
haben sich Reste von 10 Zeilen erhalten.
VAT 11696 enthält möglicherweise Reste eines Gebetes. Die Or-
ganisation des Textfeldes erinnert an diejenige, die an den oben
unter Nr. 1 und Nr. 2 aufgeführten Gebeten zweier assyrischer
Könige zu beobachten ist. Auch inhaltlich scheint, soweit der Er-
haltungszustand von VAT 11696 sichere Aussagen erlaubt, eine
Verbindung zu diesen beiden Texten zu bestehen.

Hymnen und Weihinschriften an einzelne Gottheiten
(Texte Nr. 30-32)
30 Zweisprachiger Hymnus an Ningirsu/Ninurta
VAT 10176 + VAT 10519 Fundnummer: Ass 4604 e
64 x 103 x 27 mm Fundort: -
N 1: 108 sog. Bibliothek Tiglatpilesers
Ältere Kopie: KAR 97 (VAT 10176)
Bearbeitung: E. Ebeling. MVAG 23 (1918). 75ff. (VAT 10176)
Mittelbraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück vom oberen Teil
einer zweikolumnigen mittelassyrischen Tontafel. Auf der Vs.
haben sich von der linken Kolumne 16 Zeilen, von der rechten
Kolumne 20 Zeilen erhalten. Auf der Rs. blieben in der linken
Kolumne 19 Zeilen, von der rechten Kolumne 18 Zeilen erhal-
ten. Auf der Hilfsline nahe dem linken Seitenrand sowie inner-
halb des Textfeldes Enden sich ..Brennlöcher”.
VAT 10176+ enthält einen zweisprachigen sumerisch-akka-
dischen Hymnus an einen nicht namentlich genannten Gott,
der anhand des als seine Wohnstatt angegebenen Tempels
Esagdimmerene in der Stadt Dür-Kurigalzu eindeutig mit
Ningirsu/Ninurta zu identifizieren ist. Die zahlreichen Epitheta
weisen in dieselbe Richtung. Der Text beschreibt in Beispielen
die schreckliche Zerstörungskraft des Ningirsu/Ninurta und die
Rückkehr in sein Heiligtum (nach der Schlacht?).
31-31a) Hymnus anlässlich der Herstellung einer
Königsstatue (?)
31) VAT 11653 = A Fundnummer: -
74 x 74 x 32 mm Fundort: -
Dunkelbraunes, einseitig erhaltenes Bruchstück aus der Mitte
einer wohl einkolumnigen mittelassyrischen Tontafel. Es haben
sich 14 Zeilen in Resten erhalten.
31a) VAT 11031 = B Fundnummer: -
51 x 42 x 29 mm und 55 x 41 x 24 mm Fundort: -
Zwei braune, beidseitig erhaltene Bruchstücke vom unteren
Rand einer wohl einkolumnigen mittelassyrischen Tontafel,
ohne direkten Anschluss. Auf der Vs. sind 8 Zeilen, auf dem
Rand 4 und auf der Rs. 8 Zeilen in Resten erhalten.
VAT 11653/VAT 11031 enthält die Beschreibung der äußeren
Vorzüge eines kostbaren Gegenstandes. Soweit der Kontext
Rückschlüsse über dessen Natur zulässt, scheint es sich um das
aus Gold gefertigte Ebenbild eines Herrschers zu handeln.

32 Weihinschrift für eine Göttin anlässlich der Widmung
eines kostbaren Gefäßes (?)
VAT 10546 Fundnummer: -
65 x 81 x 26 mm Fundort: -
Dunkelbraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück einer wohl ein-
kolumnigen mittelassyrischen oder frühneuassyrischen Tontafel
mit einem Stück des unteren Randes. Auf der Vs. haben sich 11
Zeilen, auf dem Rand 2 Zeilen in Resten erhalten. Die Rs. weist
lediglich geringe, nicht zu deutende Reste auf.
VAT 10546 enthält Reste der Anrufung einer weiblichen Gottheit
und steht angesichts der Erwähnung kostbarer Objekte und Ma-
terialien möglicherweise in Zusammenhang mit deren Weihung
vor der Göttin. Art und Umfang der mutmaßlichen Gaben sind
neben der Phraseologie des Textes ein weiteres Indiz für dessen
Verortung im königlichen Schrifttum.

„Liebesduette“ (Texte Nr. 33-34)
33 „Liebesduett“ zwischen einem Gott und einer Göttin
VAT 10825 + VAT 10597 (+) VAT 11218 Fundnummer: -
110 x 74 x 29 mm (VAT 10825 +VAT 10597) Fundort:-
30 x 31 x 29 mm (VAT 11218)
Ältere Kopie: Frahm. KAL 3.260 („VAT 10404" = VAT 10825)
Bearbeitung: E. Frahm. KAL 3. 143-145 (Nur VAT 10825)
Hellbraunes, beidseitig erhaltenes Bruchstück einer zweikolum-
nigen mittelassyrischen Tontafel, das aus drei Fragmenten be-
steht. Vom oberen Rand und dem rechten Seitenrand der Tafel
blieben jeweils Abschnitte erhalten. Auf der Vs. haben sich von
Kolumne I 9 Zeilen in Resten erhalten, während von Kolum-
ne II 12 Zeilen und von Kolumne III 17 Zeilen erhalten sind.
Zu Kolumne IV bestand eine senkrechte Trennlinie, die noch in
Resten erkannt werden konnte. Die dieser Kolumne zugeordne-
ten Zeichen(reste) sind u. U. zu Kolumne III zu stellen. Auf dem
oberen Rand blieben 4 Zeilen erhalten.
VAT 10825 enthält die wechselseitige Rede eines männlichen
und eines weiblichen Subjekts. Dieses zweite ist sicher mit der
mehrfach erwähnten „Tochter Assurs” zu identifizieren. Der
Titel „Herr der Könige” ist in dem von E. Frahm bearbeiteten
Textabschnitt ohne Gottesdeterminativ geschrieben, so dass es
seinerzeit nahelag. den assyrischen König als männlichen Part
dieses Liebesduettes zu betrachten. Dem neu hinzugekommenen
Abschnitt in Rs. III7’ ist aber zu entnehmen, dass es sich hierbei
um eine göttliche Gestalt handeln muss.
34 „Liebesduett“ zwischen einem Gott und einer Göttin (?)
VAT 10065 Fundnummer: -
37 x 43 x 16 mm (Fragment A) Fundort: -
36 x 38 x 20 mm (Fragment B)
Ältere Kopie: KAR 112 Fragmente A und B
Zwei hellbraune, einseitig erhaltene Bruchstücke einer mittelas-
syrischen Tontafel, jeweils mit Resten des rechten Randes. Auf
Fragment A haben sich von der Vs. Reste von 9 Zeilen und auf
dem rechten Rd. 2 Zeilen erhalten. Auf Fragment B blieben 10
Zeilen erhalten. Beide Bruchstücke gehören möglicherweise zur
selben Tafel wie VAT 10825 + VAT 10597 (+) VAT 11218.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften