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Jaspers, Karl; Immel, Oliver [Editor]; Fuchs, Thomas [Editor]; Halfwassen, Jens [Editor]; Schulz, Reinhard [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Akademie der Wissenschaften zu Göttingen [Editor]; Schwabe AG [Editor]
Karl Jaspers Gesamtausgabe (Abteilung 1, Band 6): Psychologie der Weltanschauungen — Basel: Schwabe Verlag, 2019

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.69894#0578
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Stellenkommentar

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lenkommentar Nr. 173) zurückgehende Lehre von der Unzweckmäßigkeit und Ziellosigkeit
stammesgeschichtlicher Entwicklungsvorgänge.
Vgl. M. Weber: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Konfuzianismus und Taoismus, MWG
I/19, 95-
Das Wort vom »verborgenen Gott« stammt aus Jes. 45,15 und steht für die Unerkennbarkeit
Gottes und seiner Vorhaben. Der Gedanke des deus absconditus spielte insbesondere in der
Theologie von Nikolaus von Kues, Martin Luther und Johannes Calvin eine tragende Rolle.
S. Kierkegaard: Abschließende unwissenschaftliche Nachschrift zu den Philosophischen Brocken.
Zweiter Teil, GWa 7,125 (KJB Oldenburg: KJ 3652); GWb 16,142.
Ebd., GWa 7,134; GWb 16,152.
Ebd., GWa 7,135; GWb 16,153.
Vgl. F. Nietzsche: Also sprach Zarathustra, KGW VI/i, 282.
Diese Beschreibung lehnt sich an ein Bild an, das Gustav Neckel, Professor der nordischen
Philologie an der Universität Heidelberg, 1915 in seinem von Jaspers rezipierten Aufsatz »Die
kriegerische Kultur der heidnischen Germanen« zeichnete (in: Germanisch-romanische Mo-
natsschrift, Bd. VII [1915] 17-44; KJB Oldenburg: KJ 0036). Den Germanen, so Neckel, sei der
Krieg »eine Art Gottesdienst«, etwas Festliches, gewesen. »Der Bauer ging nie ohne seinen
Speer aus; sein Sinn war erfüllt von Gefahr und Abwehr [...] und doch empfand er es als ein
großes Erlebnis, als eine Erhöhung seines ganzen Seins, wenn es ihm beschieden wurde, ei-
nen ebenbürtigen Gegner im offenen Kampf zu fällen« (21).
J. W. v. Goethe: »Zum Schäkespears Tag«, SWJ 36,3; WA I/37,129.
Agvagosha: Buddhas Leben und Wirken, nach der chinesischen Bearbeitung von Agvagoshas
Buddha-Carita und deren Übersetzung in das Englische durch S. Beal in deutsche Verse über-
tragen von T. Schultze, Leipzig 1894, 51 (KJB Oldenburg: KJ 0490).
M. Weber: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. Hinduismus und Buddhismus, MWG I/20,331.
Acvagosha: Buddhas Leben und Wirken, 52.
Der aus einer aristokratischen Familie stammende sizilianische Philosoph, Redner und Arzt
Empedokles (um 483-um 424 v.Chr.) setzte sich nach dem Tod des Tyrannen Theron für die
Einführung der Demokratie ein, was ihm die Verbannung aus seiner Heimatstadt Akragas
einbrachte und ihn zu einem Wanderleben zwang. Darin trat er der Legende nach als Arzt,
Wanderprediger und mit magischen Gaben beschenkter Wundertäter auf. Nach Aristoteles
war er der Begründer der Rhetorik. Philosophisch war Empedokles v.a. von der orphischen
Mystik, Anaximander, Pythagoras und Parmenides beeinflusst. Er vertrat die These, dass es
Entstehen und Vergehen nicht gebe, sondern lediglich Mischungen und Entmischungen der
vier von ihm erstmals als Urstoffe benannten Elemente Feuer, Luft, Erde und Wasser, aus de-
nen durch das Einwirken der äußeren Kräfte Streit und Liebe alles andere entstehe. Seine
Theologie entwickelt Empedokles in seinem Werk Katharmoi (Reinigungen). Darin ist von ei-
nem verlorenen goldenen Zeitalter der Liebe die Rede, in dem die Menschen in vollkomme-
ner Harmonie lebten, aber durch das Töten von Tieren und den Streit das Böse in die Welt
brachten. Zur Strafe wurden die Menschen in den Kreislauf der Wiedergeburt verbannt. Em-
pedokles zeigt jedoch einen Ausweg durch die Reinigung der gefallenen Seelen, die ihren all-
mählichen Wiederaufstieg in den ursprünglichen göttlichen Rang ermöglichen sollte. Vgl.
zu Jaspers’ späterer Einschätzung des Empedokles: Die großen Philosophen. Nachlaß 1,22-43.
Bei der Angabe von Nietzsche handelt es sich um eine Ergänzung von Jaspers.
K. Joel: Ursprung der Naturphilosophie, 57.
 
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