Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Fussman, Gérard ; Hinüber, Oskar von ; Höllmann, Thomas O. ; Jettmar, Karl ; Bandini, Ditte ; Bemmann, Martin [Bearb.]
Die Felsbildstation Shatial — Materialien zur Archäologie der Nordgebiete Pakistans, Band 2: Mainz, 1997

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36948#0027
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
BESCHREIBUNG DES MATERIALS

DITTE KÖNIG
In der Beschreibung der Materialgruppen und auf den Tafeln sind die Felsbilder in zwei Hauptgruppen,
in belebte und unbelebte Objekte, eingeteilt worden. Bei den Lebewesen (außer Pflanzen) wurde wieder-
um unterschieden zwischen anthropomorphen Wesen (einschließlich der Buddhas, übernatürlichen Wesen
usw.) und zoomorphen Darstellungen. Die Gruppen der unbelebten Objekte sind in alphabetischer Rei-
henfolge aufgeführt. Zu den Definitionen der einzelnen Oberbegriffe sei auf die 'Technischen Erläuterun-
gen zu Katalog und Tafeln' verwiesen.
Es ist an dieser Stelle zu betonen, daß Hinweise auf Parallelen in erster Linie dazu dienen, die Anspra-
che einer bestimmten Gravur zu ermöglichen. Besonders deutlich ist dies beispielsweise im Fall der Tam-
gas, die ohne Parallele oft nicht als solche zu erkennen wären. Andere Parallelen sollen lediglich einer
ersten und vorläufigen kulturellen bzw. chronologischen Zuordnung dienen, ohne daß jedoch irgendein
Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden würde.
Die in Shatial erfaßten etwa 1.800 Gravuren teilen sich auf in zirka 1.100 Inschriften und 700 bildliche
Darstellungen.
1. Anthropomorphes Wesen (Tafeln 1-8)
Die Darstellungen von Gravuren der anthropomorphen Wesen sind im wesentlichen gleichmäßig über die
ganze Station verteilt. Es ist jedoch offensichtlich, daß sich die allermeisten anspruchsvollen Ritzungen
im westlichen Teil des Felsbildkomplexes konzentrieren.
Die 127 Darstellungen gliedern sich wie folgt: 39 von ihnen stellen Menschen unbestimmten Geschlechts
dar; hinzu kommen sechs Männer, zu denen allerdings strenggenommen auch die neun Jäger und der ei-
ne Krieger zu zählen sind, sowie höchstwahrscheinlich die Gravuren von sieben Adoranten. Letztere fin-
den sich alle im westlichen Teil des Felsbildkomplexes. Weiterhin gibt es fünf Zeichnungen von Buddhas
und zwei von mutmaßlichen Gottheiten.
Schließlich sind hier die Wiedergaben einzelner Körperteile zu nennen: ein Bein, acht Fußabdrücke, eine
Hand, 16 Köpfe und 32 Phalloi.
Die Darstellungsweise der anthropomorphen Figuren variiert von einfachen Strichzeichnungen (wie 5:45;
36:132; 177:3) über Figuren mit flächig gepicktem Körper (31:115; 34:161; 114:3) bis zu mehr oder min-
der kunstvollen Umrißzeichnungen (wie 17:29; 27:7; 30:22). Es ist bemerkenswert, daß kein Typ in ir-
gendeiner Weise vorherrscht und es ebenso viele vergleichsweise anspruchsvolle wie einfache Ritzungen
gibt.
1.1 Jäger
Die neun Darstellungen von Jägern finden sich sämtiich im nordöstlichen Teil der Station, auf nur vier
verschiedenen Steinen, von denen zwei (218; 219) mit jeweils drei Zeichnungen auch noch dicht beieinan-
der hegen. Bei dem ersten Jäger (207:12) ist der Bezug zu den umgebenden Tieren nicht ganz eindeutig,
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften