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Wegen der Häufigkeiten dieser Inschriften in Hodar findet sich in dieser Station ein vergleichsweise ho-
her Bestand an vollständigen Sätzen. Doch sind auch hier Verben nicht oft verwendet. Einmal kommt die
bekannte Formel yad atra punyam ... vor (4:1). Gelegentlich wird krtam mayä oder likhitam mayä ge-
schrieben. Echte finite Verbalformen wie yabhati und vicarati bleiben dagegen die Ausnahme. Ob man
auch in ho (42:1) und vyo (43:1) aufgrund struktureller Parallelität eine Verbalform sehen darf, die in ei-
ner noch unbestimmten Sprache Skt. präpta entsprechen, bleibt ungewiß.
Wegen der iranischen Lautgestalt des einzigen aus Hodar bekannten Ortsnamens, Ramaysanagara, der
vor ho steht (42:1), könnte für dieses Wort ebenfalls eine iranische Anknüpfung gesucht werden. Erkenn-
bares iranisches Sprachgut ist sonst in Hodar nur sehr selten anzutreffen. Hierher gehören Phana (93:9)
oder Phanara (74:2). Ein hybrider Name ist Maghasingha (90:1).
Wenig ergiebig sind die Inschriften für die Morphologie. In Vurundiena (6:9), Vurundina (4:5) und Vu-
rundisya (6:1) ist eine mask. Kasusendung einem fern. Wort angehängt. Sumanaviresya (74:1) scheint ein
mit einer Genitivendung verbundener Nominativ zu sein, wenn man sumanavlre (69:9) vergleicht. Wegen
des folgenden särdham könnte die bisher isolierte Endung -ene in dem undeutbaren Personennamen auf
-ot(t)a-, Sumotenene (93:3), als eine doppelte Instrumentalendung zu deuten sein.14
Statt des üblichen Instrumental in likhitam mayä ist vereinzelt der Genitiv in maghasihghasya likhitam
(90:1) gesetzt.
Neben dem bereits erwähnten Titel Palola Sähi steht Paramabhattäraka Ksatrava (70:5), der möglicher-
weise ebenfalls, wie Bhagasingha und Sürota, das Epitheton Livina trägt. Die verbreitete Berufsbezeich-
nung divlra ist auch in Hodar anzutreffen. Mit Ausnahme der beschädigten und daher unklaren Inschrift
93:10 wird sie allein auf Bhita aus der Familie des Jlvadharma bezogen. Beachtenswert ist der Groß-
Brahmane Mitrasarma, dessen Beruf als Sämvatsara “Astrologe” angegeben wird.
Zusammen mit Shatial 5:2-5 und Dadam Das 51:1 (s.o.) enthält Hodar 43:1 den ältesten schriftlichen Be-
leg für den Kastennamen Jät in der bisher nur erschlossenen Form Jatta.15 Der einzige Frauenname in
Hodar ist Vurundi.
Add. 1:
Diese sehr klar lesbare Inschrift wurde erst nach Fertigstellung des Manuskripts, im September 1998 in der Höhensiedlung Kino
Kot entdeckt und konnte daher weder in den Katalog integriert noch abgebildet werden.
Lesung: sn indraräksasa
Übersetzung: Sri Indraräksasa
Kommentar: Die Namenbildung ist ungewöhnlich, da das Hinterglied °-räksasa verständlicherweise in Personennamen gemieden
wird. Eine bekannte Ausnahme ist der Minister Räksasa in Visäkhadattas Drama Mudräräksasa.
14 Zu diesen Namen von HINÜBER 1994: 21.
15 Der älteste literarische Beleg für dieses Wort läßt sich weder aus Westphal-Hellbusch/Westphal 1968 noch aus
Pa WAR 1993 ermitteln.
Wegen der Häufigkeiten dieser Inschriften in Hodar findet sich in dieser Station ein vergleichsweise ho-
her Bestand an vollständigen Sätzen. Doch sind auch hier Verben nicht oft verwendet. Einmal kommt die
bekannte Formel yad atra punyam ... vor (4:1). Gelegentlich wird krtam mayä oder likhitam mayä ge-
schrieben. Echte finite Verbalformen wie yabhati und vicarati bleiben dagegen die Ausnahme. Ob man
auch in ho (42:1) und vyo (43:1) aufgrund struktureller Parallelität eine Verbalform sehen darf, die in ei-
ner noch unbestimmten Sprache Skt. präpta entsprechen, bleibt ungewiß.
Wegen der iranischen Lautgestalt des einzigen aus Hodar bekannten Ortsnamens, Ramaysanagara, der
vor ho steht (42:1), könnte für dieses Wort ebenfalls eine iranische Anknüpfung gesucht werden. Erkenn-
bares iranisches Sprachgut ist sonst in Hodar nur sehr selten anzutreffen. Hierher gehören Phana (93:9)
oder Phanara (74:2). Ein hybrider Name ist Maghasingha (90:1).
Wenig ergiebig sind die Inschriften für die Morphologie. In Vurundiena (6:9), Vurundina (4:5) und Vu-
rundisya (6:1) ist eine mask. Kasusendung einem fern. Wort angehängt. Sumanaviresya (74:1) scheint ein
mit einer Genitivendung verbundener Nominativ zu sein, wenn man sumanavlre (69:9) vergleicht. Wegen
des folgenden särdham könnte die bisher isolierte Endung -ene in dem undeutbaren Personennamen auf
-ot(t)a-, Sumotenene (93:3), als eine doppelte Instrumentalendung zu deuten sein.14
Statt des üblichen Instrumental in likhitam mayä ist vereinzelt der Genitiv in maghasihghasya likhitam
(90:1) gesetzt.
Neben dem bereits erwähnten Titel Palola Sähi steht Paramabhattäraka Ksatrava (70:5), der möglicher-
weise ebenfalls, wie Bhagasingha und Sürota, das Epitheton Livina trägt. Die verbreitete Berufsbezeich-
nung divlra ist auch in Hodar anzutreffen. Mit Ausnahme der beschädigten und daher unklaren Inschrift
93:10 wird sie allein auf Bhita aus der Familie des Jlvadharma bezogen. Beachtenswert ist der Groß-
Brahmane Mitrasarma, dessen Beruf als Sämvatsara “Astrologe” angegeben wird.
Zusammen mit Shatial 5:2-5 und Dadam Das 51:1 (s.o.) enthält Hodar 43:1 den ältesten schriftlichen Be-
leg für den Kastennamen Jät in der bisher nur erschlossenen Form Jatta.15 Der einzige Frauenname in
Hodar ist Vurundi.
Add. 1:
Diese sehr klar lesbare Inschrift wurde erst nach Fertigstellung des Manuskripts, im September 1998 in der Höhensiedlung Kino
Kot entdeckt und konnte daher weder in den Katalog integriert noch abgebildet werden.
Lesung: sn indraräksasa
Übersetzung: Sri Indraräksasa
Kommentar: Die Namenbildung ist ungewöhnlich, da das Hinterglied °-räksasa verständlicherweise in Personennamen gemieden
wird. Eine bekannte Ausnahme ist der Minister Räksasa in Visäkhadattas Drama Mudräräksasa.
14 Zu diesen Namen von HINÜBER 1994: 21.
15 Der älteste literarische Beleg für dieses Wort läßt sich weder aus Westphal-Hellbusch/Westphal 1968 noch aus
Pa WAR 1993 ermitteln.