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Wesen, insbesondere Phönix und Tiger kommt (Abb. 6, 8-9).11 Daneben wurden Drachen auch gerne
zusammen mit Scheiben wiedergegeben (Abb. 7-9).12 In Hodar kommen diese beiden Motive zwar
einmal zusammen (26:173) vor, doch wurden sie offenbar mit größerem zeitlichen Abstand in den Fels
geritzt.
Eine Anlehnung an die chinesische Ikonographie ist deshalb wohl auszuschließen.13 Ansonsten finden
sich bei den Felsbildern in Hodar jedoch durchaus Parallelen (schlangenförmiger Rumpf, Hörner, zuwei-
len auch geöffnetes Maul), die eine Deutung als Drache zulässig erscheinen lassen - zumindest solange
keine plausibleren Interpretationsansätze zur Verfügung stehen.
Eine zeitliche Einordnung kann freilich mit Hilfe des chinesischen Materials nicht vorgenommen werden.
Zwar läßt sich die spätestens in der Zhou-Zeit einsetzende Kontinuität in der Drachendarstellung durch-
aus chronologisch gliedern, doch reichen die in Hodar angetroffenen Stilmerkmale nicht für eine sinnvol-
le Bezugnahme aus.


Abb. 10

11 Drache und Phönix im Rahmen der Yin-Yang-Symbolik; Drache und Tiger als Richtungstiere (für Osten und Westen).
12 In der Shang-Zeit mit Wirbelkreisen, in der Han-Zeit mit Ringscheiben; vgl. DRAGAN 1993: 262.
13 Auch die konzentrischen Kreise des Scheibendekors gemahnen nicht an chinesische Vorbilder.
 
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