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EINLEITUNG'

TOPOGRAPHIE
Die Felsbildstation Dadam Das' liegt auf dem orographisch rechten bzw. an diesem Flußabschnitt nordöstlichen
Ufer des Indus etwa 13 km flußabwärts von Thalpan bzw. 4 km flußaufwärts von Hodaü und am Fuße des 3.414 m
hoch aufragenden Khomar, der zum Vorgebirge der Gilgit-Ketten gehört. Administrativ untersteht das Gebiet
heute dem Diamar-Distrikt der Gz/gRTgVHcy in den AUr/Aer?? Trgpj o/VUAAhm mit dem Verwaltungssitz Chilas.
Der eigentliche Fundplatz wird von den Einheimischen EUrAa/ü oder DarJarAa/ü genannt, was "Türstein" bzw.
"Türschwellenstein" bedeuten solß und sich auf einen engen Durchgang zwischen zwei Felsen im Westen der
Station bezieht (Abb. B, in der Bildmitte und Abb. F, links im Hintergrund). Auch A.H. Dani liefert eine ähnliche
Erklärung, denn er beschreibt den Platz als "(qppzz ga/pway, crE/aJ Vom westlich gelegenen Hodar Nala
aus führen zwei alte Pfade zu dieser Station. Der eine Weg beginnt am östlichen Rand der Felsbildstation Hodar-
HalaloslT und führt durch den steilen Felshang über dem Indus direkt nach Dadam Das. Durch zahlreiche Auf- und
Abstiege, die von den natürlichen Gegebenheiten bestimmt werden, ist diese Route recht beschwerlich und kaum
von Lasttieren zu bewältigen. Als Vorteil erweist sich jedoch, daß der Weg einige Male das Indusufer berührt und
so den Reisenden Möglichkeiten zur Erfrischung bietet. Er mündet an dem erwähnten engen Durchgang Darbati
in die Station, durchquert diese Felsgruppe, steigt dann östlich davon zu einer höher gelegenen Sedimentterrasse
auf und vereinigt sich dort mit der zweiten Wegführung. Diese beginnt in Hodar auf dem Rücken der antiken
Höhensiedlung Kino Kot, steigt auf die obere Felsterrasse, verläuft erst durch einen Steilhang und danach wieder
auf der oberen Flußterrasse in gelegentlich unterschiedlicher Höhe bis Thalpan. Dieser Weg ist auf weite Strecken
breit ausgebaut und wird heute noch auch mit Tieren begangen. Bei Dadam Das verläuft er etwa 120 m über dem
Flußniveau. Hier führt durch eine Erosionsrinne eine Abzweigung zur Felsbildstation hinab. Von der östlich
gelegenen Felsbildstation Thalpan aus gesehen beginnt der Weg nahe der Indusbrücke, steigt in nordwestlicher
Richtung auf die höher gelegene ehemalige Flußterrasse, vereint sich dort mit der bereits am Rande des Kiner Gah
beginnenden Hauptroute und verläuft dann eben, aber durch zahlreiche, teilweise tiefe Erosionsrinnen unter-
brochen, durch die Felsbildstation Thalpan ZzyaraÜ bzw. weiter über die KAoznpr Das* genannte Hoch-
terrasse des Indus nach Darbati/Dadam Das.

* Für vielfältige Unterstützung bei der Erstellung des Bandes habe ich besonders Prof. Dr. H. Hauptmann und Prof. Dr. K.
Jettmar (f) zu danken. Weiterhin: S. Bemmann M.A., H. Fabritius M.A., Prof. Dr. O. von Hinüber, Dr. G. Kaschau, Dr. J.
Neelis, E. Ochsenfeld, Dr. A. Reingruber, Dr. R. Schmelzer, Prof. Dr. N. Sims-Williams und A.M. Tahir.
1 Mit "Dadam Das" wird auch die der Felsbildstation gegenüberliegende Sandterrasse am südlichen Indusufer bezeichnet.
2 Eher richtig "Hodur" (vgl. BANDINI/VON HINÜBER 1999: 1, Anm. 2), was auch der Aussprache dieses Ortsnamens am nächsten
kommt.
3 Die Schreibweise beruht auf bloßer Niederschrift des Gehörten, ohne Kenntnis der Sprache Shina. Vgl. DANI 1995: 36. Falls
die Übersetzung des Begriffes zutrifft, würde die richtige Transkription /?uZ lauten (siehe BUDDRUSS 2000: 131 u. 133).
4 Zur Verdoppelung des ersten Namensbestandteils vgl. "Dardarkothi" im Astorgebiet bei MERKT 1932: 652.
5 Diese Bezeichnungen und ihre Erklärung wurden von Goldwäschem aus Hodar bestätigt. Die Hauptbezeichnung "Dadam Das"
für die Station wurde, um Verwechslungen zu vermeiden, hier beibehalten, da sie so bereits in die Literatur eingegangen ist
(z.B. SiMS-WiLLiAMS 1989/92: Bd. 2, 22ff.).
6 DANI 1983a: 35 bzw. DANI 1995: 36; vgl. auch DANI 1983: 3.
7 BANDINI-KÖNIG 1999: Karte 2.
8 Benannt nach zwei dort gelegenen und von der Bevölkerung verehrten Heldengräbem aus der Zeit der Dogra-Besatzung im 19.
Jh. (DANI 1983: 26 bzw. DANI 1995: 69).
9 DANI 1995: 69.
 
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