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BESCHREIBUNG DES MATERIALS

In der Beschreibung der Materialgruppen und in den Abbildungen (Tafeln 1-31) sind die Felsbilder in zwei Haupt-
kategorien eingeteilt: belebte (mit Ausnahme der Pflanzen) und unbelebte Objekte. Bei den Lebewesen wurde
wiederum zwischen anthropomorphen Wesen (einschließlich z.B. der übernatürlichen Wesen) und zoomorphen
Darstellungen unterschieden. Die unbelebten Objekte (einschließlich der Pflanzen) sind in alphabetischer
Reihenfolge aufgeführt. Zu den Definitionen der einzelnen Oberbegriffe sei auf den Abschnitt Dp/müfoHen und die
Ar/üLArM/tgG/? ZM/?? AUm/og* verwiesen.
Zu betonen ist, daß Hinweise auf Parallelen in erster Linie dazu dienen, die Ansprache einer bestimmten Gravur
bzw. eines Details zu ermöglichen. Die Notwendigkeit von Hinweisen zeigt sich beispielsweise im Fall der
Tamgas, die ohne Angaben von Parallelen oft nicht zu bestimmen wären. Andere Vergleiche sollen einer vor-
läufigen räumlichen, kulturellen und/oder chronologischen Zuordnung dienen, ohne daß jedoch Vollständigkeit
beansprucht wird. Mit der hier präsentierten Materialsammlung soll die Basis für zukünftige Einzelstudien gelegt
werden.
Die in Dadam Das erfaßten 707 Gravuren teilen sich auf in 169 Inschriften und 538 bildliche Darstellungen.

1. Anthropomorphes Wesen (Tafeln 1-8)
Mit fast 150 Beispielen vertreten anthropomorphe Wesen unter den Gravuren von Dadam Das einen bedeutenden
Anteil am Gesamtmaterial. Diese Darstellungen sind gleichmäßig auf alle Teile der Station verteilt. Schwerpunkte
ergeben sich nur dort, wo ohnehin größere Mengen auch anderer Ritzungen konzentriert sind.
In der Ausführung überwiegen einfache Strichzeichnungen, es sind jedoch auch detailreiche Darstellungen im
Umriß vorhanden. Wiedergaben von anthropomorphen Wesen wurden in Dadam Das in allen Perioden angefertigt.
Die ältesten Gravuren können zumindest in die Bronzezeit (3.-2. Jt. v. Chr.) datiert werden (Riesen, Hand- und
Fußabdrücke). Der größte Teil der Darstellungen ist jedoch in der buddhistischen und nachbuddhistischen Zeit
entstanden. Aufgrund einer hellen oder fehlenden Patina können einzelne Ritzungen auch neuzeitlich sein (z.B.
84:5).
1.1 Frau (Tafel 1)
Nur eine Gravur in Dadam Das (86:4) kann von ihrer Darstellungsweise her möglicherweise^ als Wiedergabe
einer Frau bezeichnet werden. Die Interpretation der beiden Punkte unterhalb der Arme als Darstellung weiblicher
Brüste ist naheliegend.^
Einige weitere Gravuren können ebenfalls Frauen abbilden. So haben die Menschendarstellungen 38:4, 46:2 und
3 einen Punkt bzw. ein Dreieck zwischen den Beinen, mit denen das weibliche Geschlecht gemeint sein kannU
Bei diesen Gravuren weisen die Dreiecke einmal nach oben und das andere mal nach unten, so daß hier auch ein
Mann und eine Frau gekennzeichnet sein könnten.
Eine unmittelbar benachbarte Brähml-Inschrift mit gleicher Patina (86:3) legt eine Datierung von 86:4 in die
buddhistische Zeit nahe.

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Siehe BANDINI-KÖNIG/VON HINÜBER 200!: 17, Fußnote 73.
Zu Frauendarstellungen in Hodar siehe BANDINI-KÖNIG 1999: lOf.
Vgl. z.B. Valcamonica-Foppe di Nadro, r. 23 bei FERRARIO 1995: 227, Abb. 4.2.
 
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