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Zu den Brahml-Inschriften

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Einige Inschriften enthalten Namen, die bereits aus anderen Stationen bekannt sind wie Sülota (20:1), Bhadrila
(37:8,37:11) oder Indravarma (94:1).
Eine Brücke nach Zentralasien könnten die Namen Radica (31:4), Hasama (68:2), vielleicht auch Sodha (62:24)
schlagen. In den Bereich des Iranischen (Sakischen) scheint Braysina (25:1) zu gehören.
Möglicherweise enthält die Inschrift 57:9 einen vereinzelten Frauennamen, wenn Navayotä zu lesen ist. Das Suffix
verweist die Namenbildung an den Oberen Indus, vgl. -of(7)^- im Index. Der erste Teil des Namens ist nicht klar.
Vereinzelt kommen die üblichen Verbformen vor, wobeihäufig (14:8, 20:14, 21:4, 37:2, 50:1) und einmal
mit einer ungewöhnlichen Geminata im Anlaut geschrieben ist: (21:4). Je einmal sind gafa (51:1) und
vz'camh (20:1) "wandert" bezeugt. Diese Bedeutung des Verbums ist etwa durch /idgaMavmm??! kaswü
wcafYMi/ "warum wanderst du herum, nachdem du die Wohnstätte der Nägas verlassen hast?" im Bhüridatta-
Jätaka gesichert. Zu den bisher aus den Inschriften bekannten Verben tritt yfvayaP' (25:9) außerhalb jeden
Kontextes hinzu.
Die isolierten Namen können in den Genitiv oder Instrumental gesetzt sein. Der Genitiv verweist möglicherweise
auf die Inschrift selbst zurück: "(Inschrift) des Devadatta" wie der Genitiv auf einem Pfeil auf den Besitzer
verweist: "Des Aijuna" steht auf einem Pfeil, dessen Aufschrift sich Bhlsma im dritten Akt von "Bhäsas"
Pancarätra (nach Vers 18) vorlesen läßU Entsprechend bedeutet der Instrumental vermutlich "(die) durch
Devadatta (geschriebene Inschrift)". Ungewöhnlich ist der mit einer Genitivendung versehene Nominativ Rämah-
sya (48:79).
Von paläographischem Interesse sind das selten vorkommende Zeichen anlautendes f- (57:2) und die Versehen des
offensichtlich wenig kundigen Schreibers der Inschrift 14:8.

5 Jätaka VI 159,20.
6 Vgl. voNHiNÜBER2001a:518.
 
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