52
Katalog Thalpan
Beriebene, teilweise undeutliche schlichte Gravur. Der mit ver-
schwommenen Linien ausgeführte Reiter scheint in der linken
Hand einen langen Gegenstand zu halten, dessen Deutung Rät-
sel aufgibt. Am ehesten wäre, dem Zusammenhang nach zu
schließen, an Zügel zu denken, doch wären diese sehr breit ge-
pickt und berühren außerdem das Reittier nicht. Der rechte Arm
ist nach oben und zum Rumpf zurückgebogen. Die Beine sind
(um sitzende Haltung anzudeuten) nicht wiedergegeben. Der
Kopf des Tieres ist abgesetzt; das Maul ist geöffnet, und die Oh-
ren sind bezeichnet. Der Rumpf ist unförmig im Umriß darge-
stellt. Er ist mit etlichen Kringeln und Kreisen gemustert, womit
eine Schabracke angedeutet sein könnte (vgl. BANDINI-KÖNIG
1999: 28). Die Haltung der Vorderbeine bringt Bewegung zum
Ausdruck. Sehr ungewöhnlich ist, daß bei allen vier Beinen ver-
mutlich Zehen(!) durch drei dicke Punkte bezeichnet wurden.
Der Schwanz ist erhoben und zum Rücken hin gekrümmt. An
seinem Ende ist eine 'Quaste' skizziert. Da es sich bei dem Reit-
tier sehr wahrscheinlich um ein Pferd handeln soll, ist die An-
deutung von Zehen unverständlich.
229:7 INSCHRIFT, Brähml (Tafeln 83 und Vb)
Maße: 36x25 cm Richtung: W
Winkel: 35° Repatinierung: mittel
Lesung: xrf hümmkr/fsyrö
Übersetzung: Des Sri Bhimaka
Kommentar: Es liegt ein Hypokoristikon eines Bhima-Namens
vor, vgl. HtLLA 1910: 61 c). (O.v.H.)
229:8 BAUWERK? (Tafeln 29 und Vb)
Maße: 13x17 cm Richtung: W
Winkel: 35° Repatinierung: mittel
Mit breitem Strich ausgeführte schlichte Gravur. Auf ein unten
abgerundetes Element ist ein Dreieck gesetzt. Es könnte sich al-
so um ein sehr nachlässig ausgeführtes Bauwerk handeln. Die
Deutung als Tamga ist allerdings nicht auszuschließen. Es ist
unklar, ob die Gravur zu der darüber eingepickten Brähml-ln-
schrift 229:7 in eine Beziehung (Beischrift?) zu setzen ist.
Lesung: w V/vn
Übersetzung: Mäkh-farn
Kommentar: Verbreiteter sogdischer Personenname, der sich et-
wa mit "Mond-Glück" oder "Mond-Herrlichkeit" über-
setzen läßt. Dieser Name ist sowohl mehrfach in Shati-
al (31:73; 34:55; 36:78; 53:20) wie auch in Helor Das
Ost bezeugt (NASIM KHAN 1994: Photo 3). (N.S.-W.)
Datierung: ca. 6. Jh. n. Chr.
Veröffentlichung: SiMS-WtLLiAMS 1989-92: Bd. 2, S. 24, Nr.
653 und PI. 258a.
229:11 BAUWERK (Tafel 29)
Maße: 34x59 cm Richtung: W
Winkel: 70° Repatinierung: mittel
Nachlässig ausgeführte schlichte Gravur. Das hohe, sich nach
oben zu verjüngende Bauwerk besteht aus neun oder zehn über-
einandergesetzten, mehr oder weniger rechteckigen Elementen.
Das unterste Element wird durch einen Zickzackfries verziert,
der augenscheinlich nicht die Basislinie berührt, sondern einen
parallel verlaufenden Strich. Es könnte also ein weiteres Ele-
ment damit bezeichnet sein. Das neunte(?) Element enthält eine
nischenförmige Linie. Das Bauwerk wird von dem Mast be-
krönt, von dem nach beiden Seiten Fahnen abgehen.
229:12 MANN (Tafel 4)
Maße: 30x31 cm Richtung: S
Winkel: 20° Repatinierung: mittel
Mit sicherem Strich tief eingepickte einfache Strichzeichnung.
An den Händen sind jeweils vier lange, gespreizte Finger aus-
geführt. Das Geschlechtsteil ist extrem lang. Die Füße sind nach
außen gestellt. Die Gravur bemhrt rechts die sehr undeutliche
Darstellung 229:13.
(-> Gruppe 229:B)
229:13 UNKLAR (keine Abbildung)
Maße: 38x56 cm Richtung: SO
Winkel: 35° Repatinierung: mittel
229:9 INSCHRIFT, Brähml (Tafel 83)
Maße: 29x7 cm Richtung: SW
Winkel: 90° Repatinierung: mittel
Lesung: /mwo /oAAwxm
Übersetzung: Verehrung dem Lokesvara!
Kommentar: Trotz des schlechten Erhaltungszustandes ist die
Inschrift sicher zu lesen. Lokesvara ist als Bodhisatva-
Name bezeugt. Am Ende fehlt die Dativendung; zu -f-
für -g- vgl. von HINÜBER 2001: !.23f., § 119 und Th
227:2; 322:5. (O.v.H.)
229:10 INSCHRIFT, Sogdisch (Tafel 95)
Maße: 8x34 cm Richtung: W
Winkel: 70° Repatinierung: mittel
Bei jüngeren Feldkampagnen nicht wiedergefundene, daher sehr
wahrscheinlich durch eine Sprengung zerstörte Gravur. Die Dar-
stellung ist stark berieben und daher sehr undeutlich. Die zahl-
reichen Linien wurden im Feld als "Vase des Überflusses" oder
aber als Feueraltar interpretiert. Allerdings könnte es sich durch-
aus auch um mehrere dicht übereinandergesetzte, separate
schlichte Gravuren handeln, von denen einige als Tiere zu deu-
ten sein könnten. Die Ritzung berührt links die Darstellung
229:12.
229:14 CAPRINUS (Tafel 13)
Maße: 12x14 cm Richtung: OS
Winket: 0° Repatinierung: mittel
Katalog Thalpan
Beriebene, teilweise undeutliche schlichte Gravur. Der mit ver-
schwommenen Linien ausgeführte Reiter scheint in der linken
Hand einen langen Gegenstand zu halten, dessen Deutung Rät-
sel aufgibt. Am ehesten wäre, dem Zusammenhang nach zu
schließen, an Zügel zu denken, doch wären diese sehr breit ge-
pickt und berühren außerdem das Reittier nicht. Der rechte Arm
ist nach oben und zum Rumpf zurückgebogen. Die Beine sind
(um sitzende Haltung anzudeuten) nicht wiedergegeben. Der
Kopf des Tieres ist abgesetzt; das Maul ist geöffnet, und die Oh-
ren sind bezeichnet. Der Rumpf ist unförmig im Umriß darge-
stellt. Er ist mit etlichen Kringeln und Kreisen gemustert, womit
eine Schabracke angedeutet sein könnte (vgl. BANDINI-KÖNIG
1999: 28). Die Haltung der Vorderbeine bringt Bewegung zum
Ausdruck. Sehr ungewöhnlich ist, daß bei allen vier Beinen ver-
mutlich Zehen(!) durch drei dicke Punkte bezeichnet wurden.
Der Schwanz ist erhoben und zum Rücken hin gekrümmt. An
seinem Ende ist eine 'Quaste' skizziert. Da es sich bei dem Reit-
tier sehr wahrscheinlich um ein Pferd handeln soll, ist die An-
deutung von Zehen unverständlich.
229:7 INSCHRIFT, Brähml (Tafeln 83 und Vb)
Maße: 36x25 cm Richtung: W
Winkel: 35° Repatinierung: mittel
Lesung: xrf hümmkr/fsyrö
Übersetzung: Des Sri Bhimaka
Kommentar: Es liegt ein Hypokoristikon eines Bhima-Namens
vor, vgl. HtLLA 1910: 61 c). (O.v.H.)
229:8 BAUWERK? (Tafeln 29 und Vb)
Maße: 13x17 cm Richtung: W
Winkel: 35° Repatinierung: mittel
Mit breitem Strich ausgeführte schlichte Gravur. Auf ein unten
abgerundetes Element ist ein Dreieck gesetzt. Es könnte sich al-
so um ein sehr nachlässig ausgeführtes Bauwerk handeln. Die
Deutung als Tamga ist allerdings nicht auszuschließen. Es ist
unklar, ob die Gravur zu der darüber eingepickten Brähml-ln-
schrift 229:7 in eine Beziehung (Beischrift?) zu setzen ist.
Lesung: w V/vn
Übersetzung: Mäkh-farn
Kommentar: Verbreiteter sogdischer Personenname, der sich et-
wa mit "Mond-Glück" oder "Mond-Herrlichkeit" über-
setzen läßt. Dieser Name ist sowohl mehrfach in Shati-
al (31:73; 34:55; 36:78; 53:20) wie auch in Helor Das
Ost bezeugt (NASIM KHAN 1994: Photo 3). (N.S.-W.)
Datierung: ca. 6. Jh. n. Chr.
Veröffentlichung: SiMS-WtLLiAMS 1989-92: Bd. 2, S. 24, Nr.
653 und PI. 258a.
229:11 BAUWERK (Tafel 29)
Maße: 34x59 cm Richtung: W
Winkel: 70° Repatinierung: mittel
Nachlässig ausgeführte schlichte Gravur. Das hohe, sich nach
oben zu verjüngende Bauwerk besteht aus neun oder zehn über-
einandergesetzten, mehr oder weniger rechteckigen Elementen.
Das unterste Element wird durch einen Zickzackfries verziert,
der augenscheinlich nicht die Basislinie berührt, sondern einen
parallel verlaufenden Strich. Es könnte also ein weiteres Ele-
ment damit bezeichnet sein. Das neunte(?) Element enthält eine
nischenförmige Linie. Das Bauwerk wird von dem Mast be-
krönt, von dem nach beiden Seiten Fahnen abgehen.
229:12 MANN (Tafel 4)
Maße: 30x31 cm Richtung: S
Winkel: 20° Repatinierung: mittel
Mit sicherem Strich tief eingepickte einfache Strichzeichnung.
An den Händen sind jeweils vier lange, gespreizte Finger aus-
geführt. Das Geschlechtsteil ist extrem lang. Die Füße sind nach
außen gestellt. Die Gravur bemhrt rechts die sehr undeutliche
Darstellung 229:13.
(-> Gruppe 229:B)
229:13 UNKLAR (keine Abbildung)
Maße: 38x56 cm Richtung: SO
Winkel: 35° Repatinierung: mittel
229:9 INSCHRIFT, Brähml (Tafel 83)
Maße: 29x7 cm Richtung: SW
Winkel: 90° Repatinierung: mittel
Lesung: /mwo /oAAwxm
Übersetzung: Verehrung dem Lokesvara!
Kommentar: Trotz des schlechten Erhaltungszustandes ist die
Inschrift sicher zu lesen. Lokesvara ist als Bodhisatva-
Name bezeugt. Am Ende fehlt die Dativendung; zu -f-
für -g- vgl. von HINÜBER 2001: !.23f., § 119 und Th
227:2; 322:5. (O.v.H.)
229:10 INSCHRIFT, Sogdisch (Tafel 95)
Maße: 8x34 cm Richtung: W
Winkel: 70° Repatinierung: mittel
Bei jüngeren Feldkampagnen nicht wiedergefundene, daher sehr
wahrscheinlich durch eine Sprengung zerstörte Gravur. Die Dar-
stellung ist stark berieben und daher sehr undeutlich. Die zahl-
reichen Linien wurden im Feld als "Vase des Überflusses" oder
aber als Feueraltar interpretiert. Allerdings könnte es sich durch-
aus auch um mehrere dicht übereinandergesetzte, separate
schlichte Gravuren handeln, von denen einige als Tiere zu deu-
ten sein könnten. Die Ritzung berührt links die Darstellung
229:12.
229:14 CAPRINUS (Tafel 13)
Maße: 12x14 cm Richtung: OS
Winket: 0° Repatinierung: mittel